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Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus

Titel: Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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stellten, da der König von Frankreich so kurz nach der Vermählung der englischen Prinzessin mit Baron de Coucy wenig von England zu fürchten hatte. Die größte Sorge bereitete dem Monarchen die Unzufriedenheit seines Volkes, wie Alejandro wusste. Die Waffenruhe im Krieg gegen England bedeutete allerdings, dass seine Soldaten die kleineren Aufstände niederschlagen konnten, die sich von Zeit zu Zeit auf dem Land erhoben, jener leise, herzzerreißende Nachhall der fehlgeschlagenen Jacquerie.

    Sie folgten der Straße an der Seine entlang, in dem Wissen, dass kaum Gefahr bestand, von irgendeinem Vertreter der Obrigkeit aufgehalten zu werden - sie sahen ganz und gar gewöhnlich aus, ein reisendes Paar, das friedlich seines Wegs ritt. Es war nicht notwendig, dass sie den Fluss überquerten, da sie sich bereits im Süden befanden. So gelangten sie endlich zum Haus von de Chauliac, auf derselben Straße, an dieselbe Stelle, an der in jener Nacht vor vielen Jahren Kate und Guillaume Karle gestanden und mit Alejandro das Komplott zu seiner Flucht geschmiedet hatten.
    Als sie sich der Stelle näherten, wandte Alejandro sich zu Kate und sagte: »Wenn du nichts dagegen hast, Tochter, möchte ich dich bitten, hier zu warten.«
    Sie sah ihn überrascht an. »Aber warum, Père …«
    »Deinem Sohn zuliebe«, erwiderte er. »Bitte.«
    »Gut …«
    Er ließ sie zurück und ritt in den Hof. Nachdem er sein Pferd der Obhut des Stallknechts überlassen hatte, trat er ins Haus. In der Halle blieb er einen Augenblick stehen und sah sich um; sie war leer. Er konnte Philomènes Gegenwart spüren, sie rief förmlich nach ihm, dennoch widerstand er dem Drang, sie zu suchen, und eilte stattdessen die Treppe hinauf.
    Er weckte Jean, der ihn überschwänglich willkommen hieß. Alejandro schlug ihm auf die Schulter.
    »Der Knabe?«
    »Er schläft und hat hoffentlich einen schönen Traum.«
    »Bald wird ihm etwas noch viel Schöneres widerfahren«, sagte der Medicus mit einem breiten Lächeln. »Ich habe seine Mutter mitgebracht.«
    Er überließ den Mann seinen inbrünstigen Dankesgebeten und betrat die Kammer, in der Guillaume friedlich schlief.
    Das Herz wurde ihm weit bei den Gedanken an die bevorstehende glückliche Wiedervereinigung.
    »Guillaume«, sagte er und schüttelte ihn sanft. »Wach auf!«

    Der Knabe drehte sich in seinem Bett um und sah zu ihm hoch. Dann richtete er sich auf den Ellbogen auf und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen ungläubig an. »Grand-père! Ihr seid wieder da!«
    Alejandro schloss den Knaben in die Arme und drückte ihn fest an sich, dann führte er ihn zum Fenster. »Schau«, sagte er, »dort unten.«
    Der Knabe sah ihn fragend an, und als Alejandro ihm aufmunternd zunickte, blickte er hinunter auf die Straße.
    Und dort erblickte er Kate auf ihrem Pferd. Sie hob die Arme und winkte und warf ihm Kusshände zu.
    Der Knabe konnte kaum sprechen. »Ist das, ist sie …?« »Ja!«, rief sie von unten. »Ja! Warte, Guillaume - ich komme zu dir!« Sie trieb ihr Pferd an und verschwand in Richtung des Hofs aus seinem Blickfeld.
    Guillaume achtete nicht auf ihre Anweisung und rannte mehrere Stufen auf einmal nehmend die Treppe hinunter, dicht gefolgt von Alejandro. Der Knabe riss die schwere Tür auf und flog förmlich hinaus auf den Hof. Als er Kate von ihrem Pferd steigen sah, blieb er unvermittelt stehen.
    Sie sah ihn an und sagte: »Sei gegrüßt, Guillaume, mein Sohn.«
    Er drehte sich um und sah Alejandro an.
    »Geh, Kind, und gib deiner Mutter einen Kuss.«
    So schnell, dass seine Füße kaum die Pflastersteine berührten, rannte er auf sie zu und warf sich in ihre ausgebreiteten Arme.

    Alejandro brachte Kate und Guillaume nach oben in die Dachkammer, wo sie viele Stunden miteinander sprachen. Bis tief in die Nacht nahmen Tränen und Küsse und Umarmungen kein Ende; es war ein Wunder, dass der Rest des Haushalts von alldem nicht wach wurde. Zu guter Letzt schlief Guillaume in den Armen seiner Mutter ein. Mit dem Widerstreben, das von allzu langer Trennung herrührte, bettete sie ihn auf sein Strohlager und zog die Decke über seine Schultern.

    »Schlaf hier, bei ihm«, sagte Alejandro. Er deutete auf seine eigene Bettstatt. »Ich finde einen anderen Platz für meine alten Knochen.« Er warf einen Blick aus dem Fenster. »Außerdem fängt es ohnehin bald an zu dämmern.«
    Er ließ sie in der Kammer zurück und schloss die Tür hinter sich, dann eilte er unverzüglich zu Philomènes Kammer.
    Einen

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