Aleksandr - Mafia Lover
erschossen. Insgesamt nahmen die Angriffe von Nastjas Familie zu. Von Anfang an vermuteten die Petrowas die Kerenskys hinter ihrem Verschwinden. Aleksandr musste vorsichtig sein. Wenn er zum Haus fuhr, dann einen Umweg, damit er Verfolger abhängen konnte. Er stellte den Wagen in der Garage ab, danach schloss er das Tor und aktivierte die Alarmanlage. Anschließend ging er in die Küche, nahm eine Flasche Wasser, und begab sich weiter nach oben. Nastja sollte erfahren, dass sie die Schuld an diesen Morden trug. Er sah sie nicht bei sich. Aleksandr war schon immer jemand gewesen, der die Verantwortlichkeit von sich schob und bei anderen suchte. Er kam in ihr Zimmer. Sie saß auf dem Bett und starrte ihre Füße an. Die Kette hatte Spuren an ihrem Knöchel hinterlassen. Anschließend gab er ihr die Wasserflasche, die sie annahm. Nastja trank einen Schluck und stellte sie dann auf den Nachttisch. Sie sprach nicht mit ihm. Er musterte sie offen. Sie trug dieselbe Kleidung, wie an dem Tag, an dem er sie hergebracht hatte. Und sie roch beträchtlich. »Es hat begonnen«, begann er leise.
»Was?«
»Der Krieg wegen dir.«
»Wegen mir? Ich habe mich nicht hier eingesperrt, das warst du«, sagte Nastja.
»Das stimmt und du warst nicht zu Kompromissen fähig«, erwiderte Aleksandr.
»Trotzdem ist es deine Schuld und nicht meine.«
»Auf das Resultat kommt es an«, gab er gedämpft zurück.
»Deine Schuld!«, wiederholte sie.
»Das stimmt«, gab Aleksandr zu.
Dann verzog Nastja das Gesicht. »Stinke ich so erbärmlich?« Sie roch an sich und riss die Augen auf. »Oh Gott ist das widerlich.«
»Du hast bestimmt schon mal besser gerochen«, stimmte er zu.
»Darf ich mich waschen?«
»Damit du wieder flüchtest? Ich denke nicht.«
»Schließ halt die Tür von draußen ab«, schlug Nastja vor.
Er schnaubte. »Wenn überhaupt, dann bin ich dabei.«
Daraufhin verschränkte sie die Arme vor der Brust. »Ich will nicht mit dir baden oder duschen.«
»Ich bin im selben Raum, mehr nicht«, meinte Aleksandr.
»Damit du gaffen kannst?«
»Das auch und damit du keinen Mist baust.«
»Du bist doch nicht ganz dicht«, murmelte sie.
»Das auch«, seufzte er. Aleksandr wollte sie noch immer für sich, aber er kam nicht an sie heran. ‚Wäre ich nett gewesen, dann wäre es vielleicht anders gelaufen, aber langsam geht sie mir echt auf die Nüsse‘, dachte er genervt.
»Vergiss es einfach, aber dann sieh zu, dass du wegkommst!«, murrte sie.
Sie wusste selbst nicht, warum sie so gegen ihn aufbegehrte.
Aleksandr starrte in ihre Augen. »Ich vertraue dir nicht, denn bisher warst du selten ehrlich.«
»Und ich vertraue dir nicht, also geh!«
Dann erhob er sich und verschwand. Er fand, dass sie die Situation, in der sie sich befand, verkannte. Irgendwie wollte er, dass sie sich nicht mehr wohlfühlte, doch andererseits verstand er sie. Deshalb dauerte es eine Weile, bis er sich überwand.
Aleksandr ließ eine Stunde verstreichen, bevor er abermals in ihr Zimmer ging. Er musterte sie auffällig aus der Tür. Er versuchte zu erkennen, ob sie wieder einen Fluchtversuch wagen würde.
Nastja war außer sich, weil sie sich nicht waschen durfte. Außerdem hatte die verdammte Schelle ihr Fußgelenk aufgescheuert.
»Was willst du?«, fragte sie, während sie auf und ab lief.
Er seufzte. »Bitte setz sich aufs Bett«, sagte er resigniert.
Mit klirrender Kette begab sie sich dorthin und setzte sich. Aleksandr kam nach und ging vor ihr auf ein Knie. Er öffnete das Schloss und nahm ihr die Fußfessel ab. Er sah, wie sehr diese ihre Haut malträtiert hatte. »Komm, du kannst dich jetzt kurz waschen. Ich habe dir auch ein paar frische Kleider bereitgelegt.«
Daraufhin erhob sie sich langsam. Nastja wartete darauf, dass er vorging. Auf Aleksandr stand auf. Dann brachte er sie gemächlichen Schrittes zum Bad im zweiten Stock. »Keinen Fluchtversuch. denk dran.«
Sie folgte ihm schweigend. Schließlich erreichten sie das Badezimmer. Ohne etwas zu sagen, verschwand Nastja darin und schloss die Tür hinter sich. Sie hörte noch, wie er seufzte.
Sie zog sich aus und begann, sich am Waschbecken zu waschen.
»Nastja?«, rief er nach ein paar Minuten.
»Ich bin noch nicht fertig«, erwiderte sie laut.
Dann kam sie an die Badezimmertür und öffnete diese. »Ich gehe jetzt duschen.« Anschließend schloss Nastja diese wieder.
»Ich will dich immer wieder hören«, sagte er so, dass sie ihn hören konnte.
»Soll ich dir eine Arie
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