Aleksandr - Mafia Lover
versuchte, nicht zu weinen. Nastja schloss die Augen, damit die Tränen keinen Weg finden konnten.
Etwas später hörte sie, wie sich die Tür öffnete. Sie schlug die Lider auf und sah Aleksandr, der sie musterte.
»Wolltest du dich nicht im Haus umsehen?«, fragte er.
»Nein, wollte ich nicht«, antwortete sie heiser. Dann drehte sie sich von ihm weg und blieb mit dem Rücken zu ihm liegen.
Er seufzte. »Ich … bin im Garten so weit, wenn du magst ...«
»Ich wollte doch nicht spazieren«, platzte es aus ihr heraus,
»Nein, aber vielleicht möchtest du raus gehen und deinen neuen Bogen austesten.«
»Nein, ich will nur, dass dieser beschissene Tag zu Ende geht«, sagte sie leise.
Dann kam er näher und setzte sich zu ihr. »Was würdest du heute am liebsten tun?«
»Nach Hause gehen.«
Aleksandr ließ die Schultern hängen. ‚Warum gibt sie mir keine Chance‘, fragte er sich.
»Danke, dass ich baden durfte«, murmelte sie.
»Das darfst du, wann immer du möchtest«, erwiderte er ebenso gedämpft.
»Das ist nett.«
»Gibt es etwas Anderes?«, wollte er wissen.
Nastja setzte sich auf. »Was meinst du?«
»Naja, ich denke, wir gehen jetzt erst einmal in den Garten, und dort unterhalten wir uns, wie wir den Tag nicht ganz so negativ gestalten, hm?«
»Ich will einfach nur … Ich will nicht an meinen Geburtstag denken«, seufzte sie und ließ sich wieder nach hinten fallen.
»Dann lass uns eben einen … angenehmen Tag verbringen«, schlug er vor.
Sie raunte leise. »Wenn es sein muss.« Anschließend erhob sie sich.
Aleksandr stand auch auf.
Danach liefen sie gemeinsam durch das Haus. Schließlich erreichten sie die Terrassentür und er
ließ ihr den Vortritt. Nastja trat heraus, dabei schaute sie zu Boden.
Gedämpfte Musik spielte im Hintergrund und sie hob ihren Blick. Vor den Zielscheiben steckten Fackeln und ein Köcher lag im Lichtschein. Ein freier Platz sollte wohl als Tanzfläche dienen.
Nastja hob eine Augenbraue. »Was soll das, Aleksandr?«, fragte sie.
»Ich will, dass du eine Weile abschalten kannst«, antwortete er.
Sie schüttelte den Kopf und versuchte an ihm vorbei, wieder hereinzugehen.
Seufzend lief er auf den Weg und setzte sich auf eine Bank. Er wusste nicht, wie er ihr helfen sollte, dennoch dachte er nach.
Nastja blieb im Türrahmen stehen, dann sah sie zu ihm. Sie seufzte leise und sprang über ihren Schatten. Sie begab sich zu ihm. »Danke Aleksandr, aber es ist der absolut falscheste Zeitpunkt mir mit so etwas anzukommen. … Mag sein, dass du dir irgendwas erhoffst, aber ich will nur nach Hause und nicht in diesem Drecksloch eingesperrt sein. Du … hast mir alles kaputtgemacht«, sagte sie gedämpft. Anschließend ging sie zum Tisch, an dem sie sich setzte.
»Ich … kann mit dir nicht wo anders hin, deshalb will ich, es dir hier so angenehm, wie möglich machen.«
Nastja starrte auf die Tischplatte, weil sie ihre Gefühle nicht mehr verbergen konnte, sie begann zu weinen.
»Ich hoffe wirklich, dass ich dich bald gehen lassen kann«, meinte Aleksandr.
Sie schniefte und wischte die Tränen von ihren Wangen. »Wie nett.«
»Ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen soll. Ich weiß, dass du mich hasst ...«
»Ja, tue ich … und deine Bemühungen sind nett, aber … sie ändern nichts«, erwiderte Nastja.
Aleksandr brummte bestätigend.
»Und diese scheiße Fußfessel … juckt wie Sau«, nölte sie.
Er seufzte, dann kam er zu ihr. Vor Nastja ging er auf ein Knie, nestelte an der Fessel herum, und nahm sie ihr schließlich ab. Ihr Knöchel war gerötet. Sofort zog sie das Bein an, dann rieb sie über die Haut. »Danke.«
Aleksandr nickte stumm. Er wusste nicht, was er sagen sollte.
»Ich gehe wieder rein«, sagte sie und stand auf.
»Geht klar, wenn du magst, darfst du dich gern im Haus umsehen«, meinte er.
»Warum sollte ich das?«, fragte Nastja.
»Es ist nur ein Angebot«, gab Aleksandr zurück.
»Ich würde lieber, etwas Anderes hören.« Dann ging sie herein und weinte weiter.
»Was denn?«, wollte er wissen, doch sie war schon verschwunden. Aleksandr war nachdenklich. »Was soll ich denn noch tun? Ich kann sie nicht gehen lassen«, murmelte er.
KAPITEL 9
Nastja streunte ein wenig durch das Haus. Immer wieder sah sie in die verschiedenen offenen Zimmer. Irgendwann betrat sie ein Kinderzimmer und sah sich kurz um. Hier wollte sie bleiben, es zog sie beinahe magisch an. Es schien, als würde sie hier ein paar Antworten finden. Danach lief
Weitere Kostenlose Bücher