Aleksandr - Mafia Lover
Nastja. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust. Ihr Blick verklärte sich und ihr Vater verschwamm. Das EKG zeigte den wilden Rhythmus, den ihr Herzschlag vorgab. »Papa …« Ihre Stimme erstickte.
Eine Schwester stürmte in den Raum. »Hat sie sich aufgeregt?«, fragte sie aufgebracht.
»Wir haben diskutiert«, antwortete Pavel.
»Raus!«, verlangte sie.
»Was ist denn mit ihr los?« Er fühlte keine Angst um sie, aber er war gerne informiert.
»Sie braucht Ruhe. Sie hat sich wahrscheinlich zu sehr aufgeregt. Sind Sie überhaupt mit ihr verwandt?« Die Schwester musterte ihn eindringlich.
»Ich bin ihr Vater«, gab er zurück.
»Dann müssen Sie noch das Aufnahmeformular ausfüllen«, sagte sie, während sie ein Beruhigungsmittel in den Zugang injizierte.
Pavel nickte langsam und sah Nastja noch einmal an. »Sie wird das doch überleben oder?«
»Ja, wenn sie ihre Ruhe hat und niemand sie aufregt.« Anschließend ging sie zur Tür. »Kommen Sie bitte.«
Pavel setzte sich in Bewegung, dann liefen sie gemeinsam zum Anmeldetresen. Die Dame gab ihm das Klemmbrett, das Aleksandr zuvor bekommen hatte, um ihren Namen einzutragen.
»Sagen Sie war ein junger Mann bei meiner Tochter? Um die 1.90 Meter groß, blonde kurze Haare, muskulöse Erscheinung?«, fragte Pavel.
»Ja, jemand auf den diese Beschreibung passt, war bei ihr. Ein sehr netter junger Mann, er hat die ganze Nacht an ihrem Bett gesessen«, antwortete sie.
Er nickte zögerlich. ‚Kann es wirklich sein, dass die Kinder sich lieben?‘ Dieser Gedanke wollte ihn nicht loslassen. Pavel füllte den Fragebogen aus, trug sämtliche Allergien ein, die Nastja hatte, und wollte unterschreiben. Er stockte. Klar und deutlich konnte er Aleksandrs Unterschrift lesen. Er knallte das Klemmbrett auf den Tresen. »Wenn dieser junge Mann noch einmal herkommt, dann rufen Sie mich sofort an!«, verlangte er.
Die Krankenschwester blickte ihm völlig überrumpelt entgegen. »J-ja«, erwiderte sie. Anschließend verließ er die Intensivstation.
Vor dem Krankenhaus fand er seine Leibwächter vor. »Habt ihr ihn bekommen?«, fragte er übellaunig.
»Nein, er ist mit einem Taxi entwischt«, antwortete Kostja.
Pavel verdrehte die Augen. »Hol den Wagen. Wir müssen nach Hause.«
Kostja nickte und machte sich davon. Dann holte Pavel seine Zigaretten aus der Jacketttasche und steckte sich eine an. Seine Gedanken kreisten um das, was Nastja und auch die Schwester gesagt hatte. Wenn seine Tochter sich wirklich auf den Feind eingelassen hatte, würde er Vergeltung fordern. Schließlich hatten die Kerenskys seinen Bruder und seine geliebte Frau erschossen. Nun hatte dieser Bastard seines Konkurrenten sein Kind beschmutzt. In ihm kochte es. Pavel schaute Ivan an. »Bringt mir Aleksandr Kerensky … lebend!«
Währenddessen fuhr Kostja mit der gepanzerten Limousine vor.
Aleksandr saß im Wohnzimmer seiner Stadtwohnung. Hier hatte er Nastja entjungfert. Angewidert, von sich selbst, erinnerte er sich an diese Nacht. Wahrscheinlich wäre alles anders gelaufen, wenn er ihr den Hof gemacht, und sie nicht entführt hätte. Er verabscheute sich dafür. Dann lehnte er sich zurück, seine Augen fielen zu. Sofort belebten seine Erinnerungen ein Bild von Nastja. Er hatte sich in sie verliebt, begehrte sie, doch hatte er sie verloren.
Auf einmal klopfte es an seiner Tür. Aleksandr bewegte sich nicht, doch schaute er dorthin. Erneut ertönte das Geräusch, nun ungeduldiger. »Aufmachen Kerensky«, forderte jemand.
»Scheiße«, murmelte er. Anschließend sprang Aleksandr auf und lief ans Fenster. Er wollte über die Feuerleiter verschwinden. Gerade schob er die Fensterscheibe hoch, als die Wohnungstür krachend aufflog. Er drehte sich um. Diese Männer kannte er nicht.
»Sie sollten mitkommen, ohne Aufsehen zu erregen, Kerensky«, sagte der Vorderste.
»Wer sind Sie?«, fragte er.
»Kommen Sie einfach mit«, erwiderte der Kerl und zog sein Jackett zur Seite.
Aleksandr sah die Waffe, die er trug. »Petrowa«, murmelte er. Niemand anderes kam dazu infrage. Schließlich nickte er. »Ich hole meine Jacke.« Dann ging er ins Schlafzimmer. Er hoffte, dass ihn niemand verfolgte, damit er schnell eine SMS an seinen Bruder senden konnte. Allerdings waren die Leute nicht dumm, die seine Tür aufgebrochen hatten. Einer lief ihm hinterher. Aleksandr verdrehte die Augen, danach schnappte er seine Jacke. Er zog sie an. Anschließend verließ er mit dem Herrn sein Zimmer und daraufhin mit den
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