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Alera 01 - Geliebter Feind

Alera 01 - Geliebter Feind

Titel: Alera 01 - Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
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nicht nötig sein«, wehrte Cannan ab und ignorierte erneut den verächtlichen Ton des Sohnes. »Nun?«, sagte er erwartungsvoll.
    »Am besten demonstriere ich Euch mein Arsenal«, schlug Narian vor. »Aber ich brauche ein Ziel.«
    Cannan zeigte auf eine Eiche, die etwa zehn Meter von dort entfernt stand, wo ich mich versteckte. Als die Männer sich darauf zubewegten, wich ich zurück, um nicht gesehen zu werden, doch zu meinem Schrecken war ich nicht schnell genug.
    »Ihr könnt ruhig hervortreten, Prinzessin«, rief Destari gereizt, und ich bekam Herzklopfen bei der Vorstellung von Cannans Zorn.
    Ich kam hervor, weil es sinnlos gewesen wäre, meine Anwesenheit als Zufall zu deklarieren. Ich ging auf die Männer zu und richtete meinen Blick auf den Hauptmann, um seine Reaktion abzuschätzen. Zu meiner Erleichterung wandte er sich jedoch wortlos ab. Vielleicht erschien es ihm ja einfach sinnlos, mir zu befehlen, dass ich mich entfernte, denn um sicherzustellen, dass ich seiner Anordnung folgte, hätte er Destari zu meiner Begleitung abkommandieren müssen.
    Ich stellte mich neben meinen Leibwächter. Das Haus befand sich in unserem Rücken, der anvisierteBaum vielleicht sieben Meter rechts von uns. Narian schien auf ein Zeichen von Cannan zu warten, dass er mit seiner Vorführung beginnen sollte. Mein unerwartetes Auftauchen entlockte ihm keine Reaktion. Auf ein Nicken des Hauptmanns hin griff er rasch in einen Beutel, der an seinem Gürtel hing, und holte eine kleine Handvoll eines Pulvers heraus, das er vor uns auf den Boden warf.
    Der Blitz war blendend hell. Ich riss die Hände vors Gesicht, bevor ich zurücktaumelte, und wäre gestürzt, wenn Destari mich nicht aufgefangen und schützend in seine Arme genommen hätte. Als ich zwischen meinen Fingern hervor durch den dunkel aufsteigenden Rauch blickte, fühlte ich mich leicht schwindelig. Der Geruch des Pulvers brachte mich zum Husten, roch aber gar nicht wie Rauch, sondern eher süß. Mit jedem Atemzug wurde mein Blick allerdings verschwommener.
    Als die Schwaden sich verzogen hatten, blieb mein Verstand noch kurz benebelt. Als ich wieder klar denken konnte, bemerkte ich, dass Koranis heftig mit dem Kopf schüttelte, während Cannan sich suchend umsah. Narian hatte unsere momentane Orientierungslosigkeit ausgenutzt und schien verschwunden. Da hörten wir ein dumpfes Klonk und wandten die Köpfe in Richtung der Eiche. Dort steckte auf Augenhöhe ein Messer im Stamm.
    Destari ließ mich los und wir blickten allesamt zu Narian.
    »Falls Ihr Euch den Dolch genauer besehen wollt, ich habe noch einen«, kommentierte Narian und ließ Cannan innehalten, der gerade auf den Baum zuging, um sich die Waffe zu holen. Der junge Mann kniete sich hin und zog geschickt ein Messer aus dem Absatz seines Stiefels. Cannan hatte seine Richtung geändert undstreckte die Hand danach aus. Narian händigte ihm die Waffe mit dem Griff nach vorn aus. Ich sah angespannt zu, während der Hauptmann die Klinge prüfte, die zwar relativ schmal und nur etwa fünfzehn Zentimeter lang, dafür aber so gezackt war, dass sie Fleisch zerfetzen würde. Narian ging auf den Baum zu und zog den anderen Dolch heraus. Er schob ihn in seinen Stiefelabsatz und wartete auf Cannans Reaktion.
    »Dann sind die dicken Sohlen Eurer Stiefel also eine verborgene Scheide für den Dolch?«, fragte er sichtlich beeindruckt.
    Weil es keiner erklärenden Worte mehr bedurfte, nahm Narian Cannan das zweite Messer wieder aus der Hand und schob es ebenfalls in sein Versteck.
    »Und dieses Pulver – lasst es mich einmal sehen«, befahl der Hauptmann.
    Narian löste den Beutel von seinem Gürtel und übergab ihn widerstandslos. Cannan öffnete ihn und nahm eine kleine Menge des Pulvers heraus, die er vorsichtig zwischen seinen Fingern zerrieb. Gefährliche Funken sprühten auf, aber er hatte nicht genug genommen, um den gleichen Effekt wie Narian zu erzielen.
    »Ist jeder cokyrische Soldat so ausgerüstet?«, fragte Cannan, und nur seine gehobene Augenbraue verriet, dass er mit solchen Waffen nicht vertraut war.
    »Nicht alle.«
    Der Hauptmann wartete auf weitere Ausführungen Narians, doch als diese ausblieben, reichte er das Säckchen zur näheren Untersuchung an Destari weiter.
    »Haben wir abgesehen von den Waffen, die wir Euch abgenommen haben, als Ihr arrestiert wurdet, nun Euer gesamtes Arsenal gesehen?«
    »Nein«, antwortete Narian ungeniert.
    Zum ersten Mal schien es, als würde der Hauptmannder Elitegarde gleich die

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