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Alera 01 - Geliebter Feind

Alera 01 - Geliebter Feind

Titel: Alera 01 - Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
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zugegen sein wirst.«
    Ich starrte ihn an. Unfähig, das soeben Gehörte zu begreifen.
    »Du kannst dich entschließen, Steldor zu heiraten und als seine Königin gekrönt zu werden. Solltest du dich außerstande sehen, seine Frau zu werden, dann wirst du deinen Anspruch auf den Thron an deine Schwester abtreten. Miranna ist nämlich bereit, ihren Verpflichtungen als hytanische Prinzessin nachzukommen und hat eingewilligt, Steldor zu heiraten, falls du dich dagegen entscheiden solltest.«
    Mir kam es vor, als würde er in einer fremden Sprache zu mir reden, und ich stand wie erstarrt vor ihm. Es war mir unmöglich, auf dieses Ultimatum eine Antwort zu geben.
    »Kann ich mit Miranna sprechen?«, bat ich, als ich endlich meine Stimme wiedergefunden hatte.
    »Nein. Sie hat ihre Entscheidung bereits getroffen. Du brauchst nicht mit ihr zu sprechen, um deine zu fällen.« Die Stimme meines Vaters klang entschieden und mitleidslos. »Dein Geburtstag ist schon in sieben Wochen, daher wirst du mir bis morgen um diese Zeit deine Antwort mitteilen. Du hast bereits genügend Aufschub bekommen, um darüber nachzudenken. Ich habe keine Geduld mehr, darauf zu warten, dass du selbst einen geeigneten Mann deiner Wahl vorschlägst.«
    »Aber Vater, kannst du Steldor und mir nicht noch etwas Zeit gewähren?« Ich flehte und hoffte, er würde seiner Tochter etwas von dem Mitgefühl zuteilwerden lassen, das er anderen gegenüber so häufig an den Tag legte. »Er ist für einen König doch noch ziemlich jung,und schließlich gibt es kein Gesetz, das mir vorschreibt, an meinem Geburtstag zu heiraten.«
    Es war zwar Tradition, dass eine Thronfolgerin an ihrem achtzehnten Geburtstag heiratete, aber schließlich war mein Vater der König und daher nicht unbedingt an diese Tradition gebunden. Es wäre sogar ein Bruch mit der Tradition, wenn Steldor so jung gekrönt würde, denn üblicherweise waren Hytanicas Könige bei Amtsantritt Mitte oder Ende zwanzig. In Anbetracht seines Hintergrunds, seiner Erziehung und der Position seines Vaters, war das Risiko, das damit verbunden war, das Königreich so früh in seine Hände zu geben, freilich gering.
    »Ich bin dein Vater und der König. Also wirst du meine Entscheidungen nicht infrage stellen«, sagte er gereizt und erhob sich. »Du hast bis morgen um diese Zeit Aufschub, einen Entschluss zu treffen.«
    Obwohl ich wusste, dass die Audienz beendet war, konnte ich meinen Körper nicht dazu bringen, sich zu rühren. Ich suchte immer noch nach den magischen Worten, mit denen ich ihn umstimmen konnte, ohne Gefahr zu laufen, ihn zu kränken oder zu verstimmen.
    »Alera, du kannst dich jetzt zurückziehen«, sagte er energisch und brach damit den Bann, der mich hatte erstarren lassen.
    Mit elender Miene sah ich ihn an, drehte mich um und eilte davon, während mir die Tränen nur so über die Wangen liefen. Destari warf mir einen besorgten Blick zu, als ich das Vorzimmer durchquerte. Er machte jedoch keinerlei Anstalten, mich anzusprechen oder aufzuhalten. Stattdessen folgte er mir den Flur entlang zur Wendeltreppe. Die Mauern des Palastes schienen auf mich zuzukommen, deshalb riss ich die Tore zum Garten auf und stürzte den Pfad entlang. So versuchte ich,meinem Vater, seinem Entschluss und meiner Wut zu entfliehen. Ich war Destari dankbar, weil er mir nicht folgte, und ließ mich auf eine Bank fallen. Dann vergrub ich das Gesicht in meinen Händen.
    In meiner Verzweiflung brauchte ich einige Zeit, bis ich bemerkte, dass sich jemand genähert hatte und nun geduldig in einigen Schritten Entfernung stehen geblieben war. Als ich den Kopf hob, fiel mein Blick auf London. Dankbar blickte ich den Pfad entlang zu Destari, der nach ihm geschickt haben musste.
    »London, hilf mir«, schluchzte ich. Er setzte sich zu mir und nahm mich in die Arme.
    Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und durchweichte mit meinen Tränen das Leder seines Wamses. Nach längerer Zeit wurde mein Weinen schwächer, und ich lehnte mich erschöpft gegen ihn. Sein starker Arm um meine Taille gab mir zumindest ein wenig Trost.
    »Möchtest du mir erzählen, was dich so bedrückt?«, fragte er schließlich in so sanftem Ton, dass er mich sofort wieder zum Weinen gebracht hätte, wenn ich noch weitere Tränen zu vergießen gehabt hätte.
    »Mein Vater hat entschieden, dass ich entweder an meinem Geburtstag Steldor zu heiraten oder meinen Anspruch auf den Thron an Miranna abzutreten habe. Miranna ist bereit, eine solche Verbindung

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