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Alera 01 - Geliebter Feind

Alera 01 - Geliebter Feind

Titel: Alera 01 - Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
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von Destari wissen wollte, warum London bei dieser Mission dabei wäre, erinnerte er mich daran, dass London seine militärische Laufbahn als Kundschafter begonnen hatte. Außerdem hätten London und Cannan gemeinsam diesen Plan entwickelt.
    Vor Morgengrauen brachen zahlreiche hytanische Einheiten, manche zu Pferde, andere zu Fuß, auf, um den inzwischen durch das vergiftete Wasser angeschlagenen Feind in die Flucht zu schlagen.
    Wieder ließ Destari mich bereitwillig wissen, wie es weitergehen sollte. »Jene, die das Gift überlebt haben, sollten von unseren Soldaten rasch und gnadenlos erledigt werden.« Seine schwarzen Augen blickten kalt und unbewegt, als er fortfuhr. »Es ist höchste Zeit, dass wir den Feind von unserem Land verjagen.«
    Ich verstand angesichts der Verluste, die wir durch cokyrische Hand erlitten hatten, zwar seine Gefühle, doch der grenzenlose Hass in seiner Stimme schockierte mich dennoch.
    »Ihr könnt Euch jetzt ruhig schlafen legen«, riet er mir und fügte in wieder freundlichem Ton hinzu: »Biszum Morgengrauen werden wir ohnehin nichts erfahren.«
    »Na gut, aber du musst mir versprechen, mich sofort zu wecken, wenn es Neuigkeiten gibt.«
    »Versprochen.«
    Jetzt, da die Cokyrier wieder bis hinter den Fluss zurückgedrängt worden waren, besserte sich die Stimmung im Palast und in der gesamten Stadt auf geradezu dramatische Weise. Die Kämpfe waren bei Weitem noch nicht zu Ende, aber unseren Truppen war es gelungen, den Feind ans jenseitige Ufer zu verbannen. Nicht zuletzt dank der Hilfe des angeschwollenen Stromes selbst. Da unsere Vorräte sich trotz der Rationierungen dem Ende zuneigten, kehrten viele Bauern zum Säen auf ihre Felder zurück. Vorsichtshalber taten sie dies bewaffnet und bevorzugten auch die Äcker, die am nächsten zur Stadt lagen. Andere zogen zur Jagd in die Wälder, um die Fleischvorräte mit Hirschen und Wildschweinen aufzustocken. Wir mussten die im Moment für uns günstigen Bedingungen ausnutzen, da die Cokyrier uns wieder gefährlicher würden, wenn es auf den Sommer zuging und der Wasserspiegel des Recorah sank.
    Wohl wegen der militärischen Aktionen und der vielfältigen Aktivitäten im Anschluss an unseren Sieg war mein Vater noch nicht wieder auf meinen unerbittlich näher rückenden Geburtstag zu sprechen gekommen. Mitte des Monats ließ sich die Angelegenheit aber offenbar nicht länger aufschieben, und ich wurde ziemlich unvermittelt eines späten Nachmittags zu einer Audienz beim König gerufen. Eine Palastwache war erschienen, um mich abzuholen.
    Befangen betrat ich den Thronsaal und spürte sofort den Blick meines Vaters auf mir, während ich durch denlangen Raum auf seinen Thron zuging. Abgesehen von meinen Schritten herrschte absolute Stille im Saal, und es war ein seltsames Gefühl, ganz ohne Begleitung hier zu sein. Doch mein Vater hatte bewusst Destari und alle diensthabenden Wachen aus dem Saal ins Vorzimmer oder in die Wachstube geschickt, um nur mit mir allein zu sprechen.
    Ich knickste und wartete, dass er das Wort an mich richten würde.
    »Alera, ich fühle mich zunehmend alt und erschöpft und bin nach fast dreißig Jahren bereit, einem neuen König Platz zu machen. Ich habe schon genug vom Krieg gesehen und fühle mich nicht imstande, einen weiteren zu führen.«
    Er wirkte besorgt, während er mich forschend ansah. Mit der linken Hand drehte er unablässig an dem Ring, den er an seiner rechten trug.
    »Ich war nie als Regent vorgesehen, doch als mein älterer Bruder auf dem Schlachtfeld fiel, schulterte ich als Nächster in der Thronfolge die Verantwortung. Es gab viele Dinge, die ich lieber mit meinem Leben angefangen hätte, doch die Pflicht hatte Vorrang. Vielleicht ist es meine Schuld, doch ich bin nicht überzeugt davon, dass du die Anforderungen und die Verantwortung begriffen hast, die mit meiner Nachfolge einhergehen.« Er seufzte und fuhr sichtlich schweren Herzens fort. »Es schmerzt mich, dir folgendes Vorgehen auferlegen zu müssen, doch da du die Frage nach einem geeigneten Bräutigam offenbar nicht selbst beantworten kannst, werde ich das für dich tun.«
    Seine sonst so liebevollen Augen sahen mich voller Enttäuschung an, und ich machte mich auf ein schreckliches Schicksal gefasst.
    »Es ist mein fester Entschluss, dass Lord Steldor meinNachfolger auf dem hytanischen Thron sein soll. Am Nachmittag deines nächsten Geburtstages wird eine Hochzeit stattfinden, und es liegt an dir, ob du als Braut oder als Brautjungfer

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