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Alera 01 - Geliebter Feind

Alera 01 - Geliebter Feind

Titel: Alera 01 - Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
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ersten Mal seit der Verbannung meines Leibwächters aus dem Palast wieder gut.

9. EIN GUTER FANG
    »Alera!«
    Ein schriller Freudenschrei riss mich aus dem Schlaf, sodass ich hochfuhr und mühevoll die Augen öfnete. Die Vorhänge vor meinen Fenstern waren noch zugezogen, daher war es in meinem Schlafzimmer so dunkel, als wäre die Sonne noch nicht aufgegangen. Doch der lärmende Eindringling schaffte sofort Abhilfe. Geblendet kniff ich die Augen zusammen.
    »Miranna? Was …?« Mein Körper wollte weiterschlafen und mein Verstand weigerte sich, schon einen vollständigen Satz zu produzieren.
    »Weißt du schon das Neueste? Du wirst es nicht glauben!«
    So freudig wie Miranna klang, konnte es sich nur um eine gute Nachricht handeln.
    »Um diese Uhrzeit bin ich bereit, alles zu glauben«, sagte ich mit vom Schlaf noch rauer Stimme. »Was gibt’s denn?«
    »Du wirst es bestimmt nicht glauben!«, wiederholte meine Schwester, dabei hüpfte sie vor Freude auf und ab, sodass die rotblonden Locken um ihr Gesicht tanzten.
    »Das erwähntest du bereits«, brummte ich und setzte mich auf, um sie strenger mustern zu können.
    »Rat doch mal. Das errätst du nie! Dabei ist es so aufregend!«
    »Kannst du es mir bitte einfach sagen, Mira?«
    Miranna verzog den Mund zu einem kleinenSchmollen. Sie schien enttäuscht, dass ich nicht zu Ratespielen aufgelegt war, schaffte es aber trotzdem nicht, ihr Geheimnis für sich zu behalten.
    »Hör zu«, sprudelte es aus ihr heraus, während sie sich bäuchlings auf mein Bett warf und das Kinn in die Hände stützte. »Die Dienerschaft tuschelt schon darüber. Unsere Soldaten haben einen weiteren Cokyrier innerhalb der Grenzen Hytanicas gefangen! Cannan bringt ihn heute hierher!«
    Es war Miranna gelungen, mein Interesse zu wecken.
    »Weißt du das ganz sicher?«
    »Nachdem ich die Gerüchte gehört hatte, habe ich Halias gefragt, ob da etwas dran ist.« Sie räusperte sich und sprach dann mit tiefer Stimme, die erstaunlich genau wie die von Halias klang: » In der Stadt hat man einen von denen gefasst, aber von mir hast du das nicht. «
    »Hoffentlich lauscht er nicht gerade«, neckte ich sie, denn wahrscheinlich standen unsere vier Leibwächter, während wir plauderten, verlegen in meinem Salon herum.
    Miranna tat meinen Kommentar mit einem Grinsen ab. »Hast du Lust, ein wenig zu spionieren?«
    »Ich und spionieren? – Niemals!«
    Wir mussten beide lachen, und dann erklärte Miranna mir, dass sie vorhatte, den ganzen Tag im Haupthof zuzubringen, damit sie »zufällig« zugegen wäre, wenn man den Gefangenen in den Palast brachte. Meine Neugier war zu groß, als dass ich mir diese Gelegenheit hätte entgehen lassen. Allerdings war uns beiden auch klar, dass zumindest Halias unseren Plan genau durchschauen würde.
    »Er wird nichts dagegen haben«, versicherte Miranna mir, setzte sich auf und ließ ihre Beine vom Bett herunterbaumeln. »Es wird ja wohl mitten auf dem Hof keinSchwertkampf ausbrechen. Also weiß Halias, dass wir nicht in Gefahr sind. Aber wahrscheinlich wird er erwarten, dass wir uns irgendwo versteckt halten, damit er keinen Ärger bekommt. Sollte Cannan uns entdecken, könnte das Halias den Kopf kosten!«
    »Destari auch«, stimmte ich ihr zu, denn ich wusste, Cannan würde dem älteren und erfahreneren Gardisten die Schuld geben.
    Ich war fast eifersüchtig auf Mirannas Glück, einen solchen Leibwächter zu haben. Halias war annähernd so groß wie London. Er besaß strahlend blaue Augen, ein offenes freundliches Gesicht und weiches aschblondes Haar, das ihm bis auf die Schultern fiel, wenn er es nicht im Nacken zusammengebunden hatte. Er war zwar unbeirrbar, was den Schutz meiner Schwester anging, doch ansonsten wirkte neben ihm selbst ein so entspannter Mensch wie London ein wenig verkrampft. Halias hatte Miranna schon immer viel Freiraum gelassen, denn seiner Auffassung nach hatte er sie zwar zu beschützen, aber nicht zu erziehen. Seine lockere Einstellung machte ihn sehr umgänglich, und als Leibwächter war er überaus beliebt. Wie Destari und London hatte auch er im Krieg gegen Cokyri gekämpft, war als Palastwache eingesetzt worden und hatte sogar eine Verschwörung aufgedeckt, die die Ermordung des Königs zum Ziel gehabt hatte.
    Ungeduldig sprang Miranna auf und riss mir die Decken weg.
    »Los, komm«, rief sie und zog an meiner Hand. »Ich habe keine Ahnung, wann Cannan den Gefangenen bringen wird. Im schlimmsten Fall haben wir ihn sogar schon verpasst!«
    Ich

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