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Alera 01 - Geliebter Feind

Alera 01 - Geliebter Feind

Titel: Alera 01 - Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
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Geste von Temerson bedeutete. Sie war süß und romantisch, und ich wusste, Miranna würde Semari wochenlang davon vorschwärmen.
    Ich griff nach dem Paket und holte die Hose heraus. Sie war aus leichtem, dunkelbraunem Wollstoff und fühlte sich in meinen Händen grob und rau an. Als ich sie mir im Stehen an die Taille hielt, fiel sie mir fast bis zu den Knöcheln.
    »Die Länge lässt sich ja noch ändern«, bemerkte Miranna. »Aber vielleicht müssen wir sie in der Taille irgendwie zusammenziehen.« Strahlend lächelte sie mir zu. »Na los, willst du sie nicht anprobieren?«
    Ich nickte eifrig und Miranna half mir, mein Kleid am Rücken aufzuschnüren.

18. SELBSTVERTEIDIGUNG
    »Seht Ihr? Hier! Ich habe eine«, sagte ich und hielt Narian meine Reithose zur Ansicht unter die Nase. »Jetzt habt Ihr keinen Grund mehr, Euch zu weigern, mich in Selbstverteidigung zu unterrichten.«
    »Ich kann mich so lange weigern, wie Ihr sie nicht angezogen habt«, erwiderte er ungerührt.
    Ich errötete leicht und hoffte, er würde meine Verlegenheit nicht bemerken.
    »Dann muss ich mich nur rasch umziehen.«
    Ich blickte um mich und meine Wangen färbten sich dunkler. Wir standen auf einer Lichtung, die wir nach einem fünfzehnminütigen Marsch auf einem schmalen Pfad erreicht hatten. Miranna und Semari hatten wir am Fluss zurückgelassen. Sie waren mit Halias ins Gespräch vertieft, und niemand achtete so recht auf unser Verschwinden. Ich hätte einen kürzeren Weg begrüßt, aber wir mussten uns weit genug vom Recorah entfernen, sodass weder unsere Schwestern noch Halias zufällig auf uns stoßen würden. Der größte Nachteil dieses Platzes war, dass ich mich außer hinter den Bäumen, die uns umgaben, nirgends umziehen konnte.
    Tadark, der keinen Meter von mir entfernt stand, was angesichts der Anweisung, die ich ihm bei unserem letzten Besuch erteilt hatte, absurd nah war, hatte begonnen abwechselnd Narian und mich böse anzustarren. Offenbar war er schon jetzt mit dem Verlauf des Nachmittags unzufrieden. Mein Unbehagen steigerte sich beträchtlich, da ich es hatte in Kauf nehmenmüssen, dass ich ohne meine Schwester oder meine Kammerzofe entweder Tadark oder Narian bitten musste, mir mein Kleid am Rücken aufzuschnüren. Bei der Wahl zwischen zwei Übeln entschied ich mich für Narian. Er nickte, ich drehte ihm den Rücken zu, und er schob mein langes braunes Haar über meine linke Schulter.
    »In Zukunft solltet Ihr Euer Haar aufstecken oder flechten«, kritisierte er, während er die Bänder löste. »Oder es am besten gleich abschneiden.«
    Ich warf ihm einen unsicheren Blick zu und wusste nicht, ob er das ernst gemeint hatte. Dann begab ich mich so würdevoll, wie es mir eben möglich war, hinter die nächsten Bäume.
    »Ich bestehe darauf, dass ihr euch beide umdreht!«, rief ich ihnen über die Schulter hinweg zu.
    Als sich ein paar Bäume zwischen uns befanden, warf ich noch einen Blick auf die Lichtung, um sicherzugehen, dass Narian und Tadark meinem Wunsch entsprochen hatten, und schlüpfte aus meinem Kleid. Eilig zog ich die Hose an und stopfte mein Unterkleid kurzerhand in den Hosenbund. Das war zwar ziemlich bauschig, hatte aber den Vorteil, dass die Hose dadurch weniger weit war. Trotzdem wäre sie mir bis zu den Knöcheln hinuntergerutscht, wenn Miranna mir nicht ein paar ihrer Haarbänder mitgegeben hätte, sodass ich sie in der Taille einfach zusammenbinden konnte.
    Trotz der Bewegungsfreiheit in dieser Männerkleidung fand ich die Reithose äußerst unbequem. Als ich den rauen Stoff an meinen Beinen spürte, hätte ich sie am liebsten sofort wieder gegen mein übliches Gewand getauscht. Außerdem belastete mich die Vorstellung, in diesem Aufzug vor meinen Leibwächter und einen jungen Mann zu treten, den ich kaum kannte. Ich fühltemich irgendwie entblößt, weil kein wallender Rock meine Beine verbarg.
    Aber es war klar, dass ich schon zu weit gegangen war. Ich konnte keinen Rückzieher mehr machen, ohne das Gesicht zu verlieren. Also kehrte ich auf die Lichtung zurück und ging auf Narian und Tadark zu, die dort nebeneinanderstanden. Tadark wirkte sehr befangen und schien mich nicht direkt ansehen zu wollen. Gleichzeitig vermochte er aber auch nicht wegzuschauen, weil ich so aberwitzig aussah. Narian schien es nicht das Geringste auszumachen. Wahrscheinlich war es für ihn sogar ungewohnter, eine Frau in meiner üblichen Kleidung zu sehen als so, wie ich jetzt angezogen war.
    Narian trat einen Schritt vor

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