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Alera 02 - Zeit der Rache

Alera 02 - Zeit der Rache

Titel: Alera 02 - Zeit der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
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Hytanica ritt.« Cannans kräftige Stimme war im Arbeitszimmer leicht zu verstehen. »Es ist anzunehmen, dass er sich bereits auf unserem Territorium befand, als er von seinem Pferd stürzte, da das Tier schon fast in die Stadt gelangt war. Cargons Männer haben die Gegend, in der das Pferd entdeckt wurde, bereits durchkämmt, aber bislang keine Spur von London entdeckt. Die Frage, die sich uns jetzt stellt, ist, ob wir einen Suchtrupp losschicken sollen.« Der Hauptmann machte eine Pause, bevor er mit seiner Analyse fortfuhr. »Offen gestanden ist es wahrscheinlich, dass London inzwischen tot ist.«
    Cannans Worte fühlten sich an wie ein Schlag in die Magengrube, doch ich zwang mich, weiter zuzuhören.
    »Er muss ernstlich verletzt worden sein, und wir können nicht sagen, wann es passiert ist, weil wir nicht wissen, wie lange das Pferd schon umherstreift. Einen Suchtrupp loszuschicken, könnte einige unserer Männer unnötigerweise in Gefahr bringen.«
    Es war Steldor, der als Erster auf Cannans Einschätzung der Lage reagierte.
    »Aber falls London noch am Leben ist, dann könnte er Entscheidendes über Mirannas Entführung oder hinsichtlich unserer Verteidigung gegen die Cokyrier wissen.«
    »Eine Suche auf unserer Seite des Recorah wäre mit verhältnismäßig geringer Gefahr für unsere Soldaten verbunden«, fügte Galen hinzu.
    »Das stimmt«, sagte ein Mann, dessen Stimme ich nicht erkannte. »Doch falls wir ihn auf unserem Gebiet nicht finden, wäre es dann klug, Männer auf cokyrisches Territorium zu schicken?«
    »Das würde diese einem beträchtlichen Risiko aussetzen, und ich bin dagegen, wenn die Chance so gering ist, London noch lebend zu finden«, antwortete Galen.
    »Dann sollten wir aber zumindest die Gegend auf unserer Seite des Recorah absuchen«, entschied Steldor. Dann wandte er sich an Destari.
    »Ihr habt Euch noch nicht dazu geäußert, was Ihr von der Suche jenseits des Recorah haltet.«
    »Der Grund dafür ist, dass ich mich auf die Suche nach ihm machen werde, egal wie diese Diskussion ausgeht«, stieß Destari hervor und zeigte damit uneingeschränkte Loyalität gegenüber seinem besten Freund und Kameraden. »Ich verlange nicht, dass Ihr mir jemanden zur Seite stellt, aber ich muss gehen, schon deshalb, weil er im umgekehrten Fall ebenso handeln würde.«
    »Ich vermute, dass es noch andere gibt, die Destari bereitwillig begleiten werden«, bemerkte Cannan. »Ist jemand bereits dazu entschlossen?«
    Ein Chor von Stimmen erhob sich und zwang Steldor, die Diskussion zu beenden.
    »Damit haben wir also einen Beschluss. Ich werde keinen Mann über den Recorah schicken, um dort nach London zu suchen, aber ich werde einen kleinen Trupp Freiwilliger auch nicht davon abhalten.«
    »Ich würde nur einen oder zwei Männer benötigen«, erklärte Destari. »Je kleiner unsere Gruppe, desto größer sind unsere Chancen, unbemerkt auf feindliches Territorium zu kommen.«
    »Dann lasst mich mitkommen«, sagte Galen, und ich stellte mir vor, dass sich in dem darauf folgenden Schweigen aller Augen auf den Haushofmeister richteten. Als Galen weitersprach, klang er geradezu defensiv. »Ich habe die nötige Ausbildung für diesen Auftrag und bin jung genug, um an unseren Erfolg zu glauben. Und falls ich eines Tages tatsächlich Hauptmann der Elitegarde werden sollte, kann ich nur dann erwarten, dass die Männer mir ebenso folgen, wie sie das bei Cannan tun, wenn ich Erfahrung von vorderster Front vorzuweisen habe.«
    »Dann ist es damit entschieden«, gab Steldor bekannt und nahm den Standpunkt seines Freundes ein, in dem er schon immer einen Bruder gesehen hatte.
    Cannan überließ es Destari, den Suchtrupp für die hytanische Seite des Flusses zusammenzustellen. Wenn sie London nicht fänden, würden die Männer zurückkehren und nur Destari und Galen weiter auf cokyrisches Territorium vordringen, um dort weiterzusuchen.
    Da die Besprechung beendet war, schob ich meinen Sessel an seinen ursprünglichen Platz zurück, gerade rechtzeitig, denn schon öffnete Steldor die Tür.
    »Ich vermute, Ihr habt alles gehört«, sagte er, als er über die Schwelle trat.
    »Ja.«
    Er schien erschöpft, obwohl er sich in letzter Zeit gar nicht mehr so spät in unseren Gemächern einfand. Wir unterhielten uns dann noch eine Weile, bevor auch er, wie ich vermutete, zu Bett ging. Ich nahm an, dass sich seine Arbeitsbelastung enorm gesteigert hatte, während ich in den vergangenen Tagen unverhältnismäßig viel geschlafen

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