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Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Titel: Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Begeisterung für Gedichte gezeigt; Candles war ein Zeitgenosse von Christopher Sim und Leisha Tanner; und als ich es aufnahm, fiel das Buch an einer Seite auf, die ein Gedicht mit dem Titel ›Leisha‹ enthielt!
     
    Verlorene Pilotin,
    Sie fliegt ihren einsamen Orbit
    Weit von Rigel,
    Und sucht in der Nacht
    Das Sternenrad.
    Treibend in uralten Gewässern,
    Bezeichnet es den langen Jahresverlauf
    Neun am Rand,
    Zwei an der Nabe.
    Und sie,
    Wandernd,
    Kennt weder Hafen,
    Noch Rast,
    Noch mich.
     
    Fußnoten datierten es auf 1213, zwei Jahre vor Candles’ Tod, und vier Jahre nach Kriegsende. Es folgten einige kurze stilistische Erörterungen, und die Herausgeber fügten hinzu, Gegenstand des Gedichts sei »vermutlich Leisha Tanner, die ihre Freunde beunruhigte, indem sie zwischen 1208 und 1216 immer wieder spurlos verschwand. Die Hintergründe wurden niemals aufgeklärt.«

 
3 |
     
     
    Sie schickten ein einzelnes Schiff über die Dächer der Welt. Und als sie sahen, daß die Ilyandaner geflohen waren, kam ein schrecklicher Zorn über sie. Und sie verbrannten alles: die leeren Häuser und die verlassenen Parks und die stillen Seen. Sie verbrannten alles.
    – Akron Garrity, Armageddon
     
    Ich verbrachte die Nacht im Haus, genoß ein gemächliches Frühstück und zog mich danach in den großen Armstuhl im Arbeitszimmer zurück. Sonnenschein strömte durch die Fenster, und Jacob erklärte, er freue sich, mich schon so früh auf den Beinen zu sehen. »Möchtest du heute morgen gern über unser Vorgehen sprechen?« fragte er.
    »Später.« Ich sah mich nach einem Stirnband um.
    »In der Tischschublade«, erklärte Jacob. »Wohin gehst du?«
    »Zur Kanzlei von Brimbury und Conn.« Ich setzte die Einheit auf, und sie rutschte mir über die Ohren.
    »Wenn du bereit bist«, sagte er trocken, »habe ich einen Kanal frei.«
    Das Licht wechselte, und das Arbeitszimmer verschwand und wurde von einem modernen kristallinen Konferenzraum ersetzt. Im Hintergrund spielte leise Musik, und ich konnte von einer Höhe aus, die bei weitem die eines jeden Gebäudes der Stadt übertraf, durch eine Wand auf Andiquar hinabsehen. Die Frau aus der Nachricht, groß, dunkel und nun bedrückt wirkend, materialisierte neben der Tür. Sie lächelte, trat mit aggressiver Herzlichkeit näher und streckte die Hand aus.
    »Mr. Benedict«, sagte sie. »Ich bin Capra Brimbury, die Juniorpartnerin.«
    Das gab mir den ersten Hinweis, daß Gabes Erbe beträchtlich mehr wert war, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich kam langsam zur Ansicht, daß es ein ziemlich guter Tag werden würde.
    Ihr Tonfall war gedämpft und vertraulich. Ein Benehmen, dessen man sich bei einer Person befleißigt, die einem zeitweilig ebenbürtig ist. Ihr Verhalten während des gesamten Gesprächs deutete den einstudierten Enthusiasmus an, mit dem man ein neues Mitglied in einem exklusiven Klub willkommen heißt. »Wir werden ihn niemals ersetzen können«, stellte sie fest. »Ich wünschte, es gäbe etwas, was ich sagen könnte.«
    Ich dankte ihr, und sie fuhr fort: »Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, um Ihnen den Übergang zu erleichtern. Ich glaube, wir können einen sehr guten Preis für das Grundstück erzielen. Vorausgesetzt natürlich, daß Sie verkaufen möchten.«
    Das Haus verkaufen? »Ich hatte es nicht in Betracht gezogen«, sagte ich.
    »Es würde eine Menge Geld bringen, Alex. Wozu auch immer Sie sich entscheiden, lassen Sie es uns wissen, und wir werden gern alles für Sie erledigen.«
    »Vielen Dank.«
    »Wir haben noch keinen genauen Wert der Hinterlassenschaft ermitteln können. Sie verstehen, es gibt eine Reihe immaterieller Aktiva, Kunstwerke, Antiquitäten, Artefakte und was nicht alles, die eine genaue Feststellung erschweren. Ganz zu schweigen von den recht zahlreichen Aktien, deren Wert praktisch von Stunde zu Stunde schwankt. Ich nehme an, Sie möchten den Anlagenberater Ihres Onkels behalten?«
    »Ja«, sagte ich. »Natürlich.«
    »Gut.« Sie machte sich eine Notiz, als sei die Entscheidung eine Angelegenheit von geringer Bedeutung.
    »Was ist mit dem Einbruch?« fragte ich. »Haben Sie etwas herausgefunden?«
    »Nein, Alex.« Ihre Stimme verhallte. »Eine seltsame Sache war das. Ich meine, man rechnet doch wirklich nicht damit, daß jemand in anderer Leute Häuser einbricht. Sie haben sogar einen Flammenwerfer benutzt, um in die Hintertür ein Loch zu schneiden. Wir waren außer uns.«
    »Das bezweifle ich nicht.«
    »Die Polizei

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