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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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erschrecken ließen. Falls überhaupt ein Unterschied bestand, dann war Vicki in dieser Aufzeichnung noch mehr in ihrem Element.
    »Das Nächste«, sagte Alex, »ist eine Mittagsrunde unter Lehrern, bei der sie Gastrednerin war.«
    Ein langer Tisch tauchte auf. Ein großer, stämmiger Mann stand an einem Pult und stellte sie vor. Während er Lob verteilte und erster Applaus aufbrandete, nahm Vicki Greene ihren Platz an seiner Seite ein. Sie dankte allen für ihr Kommen und verkündete, sie wolle über die Bedeutung der Bildung sprechen und über die kritische Rolle, die der Lehrerschaft bei der Erleuchtung der übrigen Bevölkerung zukomme, und genau das tat sie dann übergangslos. Auf eine fachmännische, methodische Weise.
    Sie war gut, aber die Energie, der Glanz, der Glamour waren fort. Die Leute hörten ihr zu, und als sie fertig war, applaudierten sie höflich.
    Sie war eine andere Frau. Ihre Augen huschten ständig durch den Raum; ihre Stimme klang nicht gerade ausdruckslos, aber …
    Alex schaltete den Ton ab.
    »Das«, sagte ich, »wurde nach ihrer Rückkehr aufgezeichnet!«
    Er starrte in die Mitte des Raums. Dort, wo das Hologramm abgespielt wurde. »Ja. Da war sie seit sechs Tagen wieder zu Hause.«
     
    Jede Welt hat ihre unschönen Orte, Stätten, an denen grausame Morde stattgefunden hatten, real oder Teil von Legenden. Orte, von denen die Menschen glaubten, sie würden von Geistern beherrscht. An denen Menschen ein geheimnisvolles Flüstern im Wind vernahmen. Natürlich sind die meisten dieser Orte nur die Produkte einer überaktiven Fantasie Einzelner. Und manchmal wurden derartige Orte von geschäftstüchtigen Unternehmern zu Kultstätten hochgejubelt. Denn diesen Firmen war daran gelegen, Touristen anzulocken. Oh, ja, Madame, wenn der Mond hoch am Himmel steht, kann man dort oben auf dem Hügel immer noch Millers tote Tochter sehen. Meist in der Nähe des großen Baums auf der Ostseite. Und sie ist immer ganz in Weiß gekleidet.
    Wenn man eine Suche nach solchen Orten durchführt, wird man feststellen, dass eine beachtliche Anzahl von ihnen auf Salud Afar liegt: Häuser und Wälder, in denen es spukt, ein Fluss mit einem dämonischen Fährmann, ein anderer Fluss, in dem der Geist einer jungen Frau haust, die ertrunken ist, als sie ihren Liebhaber treffen wollte, ein Tempel, dessen hohe Priester (angeblich) die Köpfe der Besucher abgehackt hatten, weshalb man zu bestimmten Zeiten des Jahres noch immer die Schreie der Opfer hören könne. Und es gab sogar einen Phantomflieger. Mein erklärter Liebling war ein vor Jahrhunderten aufgegebener Laborkomplex, in dem, so die Einheimischen, einst eine Zeitmaschine entstanden sei.
    Die Angehörigen der längst verstorbenen Belegschaft, so hieß es, tauchten gelegentlich noch heute dort auf, hüpften munter in Form ihres früheren Selbst von einem Zeitalter zum nächsten.
    »Warum?«, fragte ich Alex, »wie kommt es, dass es auf dieser Welt so viel unsinniges Gerede gibt? Glauben diese Leute das etwa wirklich?«
    Seit der Gedenkfeier war Alex mieser Stimmung. Normalerweise hätte er auf diese Erkenntnisse mit einer detaillierten Analyse reagiert und das Phänomen vielleicht dem sternenlosen Himmel oder bestimmten Strömungen der fantastischen Literatur zugeordnet. Aber bisher hatte er seine übliche gute Laune nicht wiedergefunden. »Ich war noch nie dort«, sagte er. »Aber ich bezweifle, dass diese Geschichten irgendwelche Rückschlüsse auf die Überzeugungen der Einheimischen gestatten.«
    »Was dann?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht solltest du einen Soziologen danach fragen.«
    »Du hast eine Theorie.«
    Er nickte. »Mir ist jedenfalls eine mögliche Erklärung eingefallen.«
    »Möchtest du sie vielleicht mit mir teilen?«
    »Salud Afar hat bis zur Revolution vor dreißig Jahren unter einer sechs Jahrhunderte währenden autoritären Regentschaft gelitten. Die ganze Welt Salud Afar. Stell dir das vor! Nirgends ein Ort, an dem man sich verstecken konnte. Fluchtpunkte gab es nur, wenn man den Planeten verließ, und dafür brauchte man eine Genehmigung seitens der Regierung.« Er kniff die Augen zusammen. »Ich mag mir gar nicht vorstellen, was das für ein Leben gewesen sein muss!«
    »Sechs Jahrhunderte?«, hakte ich nach.
    »Während dieser Zeit herrschte eine einzige Familie. Die Cleevs. Salud Afar war unter den Cleevs ein Ort, an dem man den Mund zu halten hatte. Und dennoch wusste man nie, wann die Bandahr-Schläger vor der Tür standen.«
    »Die

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