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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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hatte. Und dann schmollte ich.
    »Ich weiß, was in dir vorgeht«, sagte er. »Aber wir haben keine andere Möglichkeit! Bevor wir den Bahnhof erreichen, muss ich dir noch was zeigen.« Er zog die Vorhänge zu, nahm ein Notebook zur Hand und schaltete das Licht aus. »Ich glaube nicht, dass wir uns Sorgen über einen Riss machen müssen.«
    »Gut«, sagte ich. »Warum?«
    Er aktivierte das Notebook, das einen sanften Lichtschein verbreitete. »Ich glaube, Saberna folgt seiner eigenen Mission. Ich habe ihn überprüft. Er versucht schon seit Jahren, überzeugende Argumente für die Existenz von Rissen in Raum und Zeit zu liefern. Das ist sein Steckenpferd. Und sollte er doch irgendwann einen Riss entdecken, dann wird man ihn vielleicht nach ihm benennen.«
    »Und wohin führt uns das? Zurück zu den Stummen?«
    »Das glaube ich nicht. Wir haben uns doch über die Calienté-Mission unterhalten.«
    »Ja.«
    »Sieh dir das an!« Er rief einen Datensatz auf. Eine gelbe Kugel erschien in der Mitte des Abteils. »Seepah«, erklärte Alex. Acht kleinere Lichter, die Planeten darstellten, umkreisten eine große Kugel. »Okay, sehen wir uns die Positionen der einzelnen Planeten zu dem Zeitpunkt an, zu dem die Transmissionen abgebrochen sind.«
    Die kreisenden Lichtpunkte verharrten in ihren Bahnen.
    »Die Monitore, die sich abgeschaltet haben, waren auf der dritten und der siebten Welt.«
    »Okay.«
    Er wartete kurz. Dann: »Fällt dir was auf?«
    »Nur Lichter.«
    »Die dritte und die siebte Welt befinden sich auf der gleichen Seite der Sonne.«
    »Die fünfte Welt auch. Und die ganz außen ebenfalls.«
    »Die fünfte Welt war bereits ausgefallen. Das war der Transmitter, der zuerst versagt hat.«
    »Aber das Signal der achten Welt ist immer noch aktiv gewesen, nicht wahr?«
    »Ja. Vielleicht lag sie zu weit draußen.«
    »Zu weit wofür?«
    Alex sieht durchaus ganz nett aus. Besonders, wenn er jemandem eines dieser breiten Lächeln schenkt, die stets darauf hindeuten, dass er herausgefunden hat, wo die britische Gruft ist – oder so was in der Art. Genau dieses Lächeln sah ich nun, unterstrichen von dem sanften Licht, das im Abteil herrschte. »Das weiß ich noch nicht.«
    Ich nahm einen Bissen von meinem Sandwich und kaute bedächtig. Es schmeckte gut. »Alex, was versuchst du mir zu sagen?«
    »Die Transmissionen sind vor sechs Jahrhunderten verstummt. Vor sechshundertvierzehn Jahren, um genau zu sein.«
    »Standardjahren?«
    »Ja.«
    »Okay. Was sagt uns das?« Ich nahm noch einen Bissen. Kaute.
    »Warte, ich zeig es dir!« Das Seepah-System erlosch, und Callistra nahm seine Stelle ein. Ein strahlend azurblaues Licht in der Nähe des Fensters. Dann tauchte ein düsterer gelber Stern in der Nähe der Tür auf. Seepah. Und schließlich, ein wenig seitlich versetzt und noch weiter entfernt, beinahe flach an die Tür gepresst, ein winziges rotes Licht. Der Asteroid.
    »Ich werde mit dem Abstand, den Seepah zu Callistra hat, einen Kreisbogen um Callistra ziehen«, sagte Alex. Er drückte auf eine Taste seines Notebooks, und der Kreisbogen zog sich, soweit die Abmessungen des Abteils es erlaubten, durch die Luft und durch den Zwergstern.
    Dann tauchte ein zweiter Kreisbogen auf. Dieser führte durch den Asteroiden. »Die Distanz zwischen Seepah und dem Asteroiden beträgt mehr als zweitausend Lichtjahre«, erläuterte er.
    »Aha, okay!«
    »Aber die Distanz der Bögen beträgt nur fünfhunderteinundachtzig Lichtjahre!«
    »Du sagst das, als hätte es etwas zu bedeuten, Alex.«
    »Der Lantner- Vorfall hat sich vor dreiunddreißig Jahren ereignet. Das Seepah-Signal ging vor sechshundertvierzehn Jahren verloren. Wie der gute Professor Saberna es wohl formulieren würde: Von nun an ist es nur noch ein Rechenexempel!«
    Dazu brauchte es kein Genie. »Aber es kann unmöglich an beiden Stellen das Gleiche passiert sein!«, wandte ich ein. »Dafür sind sie zu weit voneinander entfernt.«
    »Ich sage dir noch etwas: Die Lantner und die Origon sind nicht verschwunden. Jedenfalls nicht so, wie man es uns glauben gemacht hat.«
    »Erklär mir das!«
    »Das Schiff, das rausgeschickt worden ist, um sich dort umzusehen, hat etwas anderes gefunden als das, was gemeldet wurde. Darum ist es ein paar Tage später explodiert. Damit niemand eine Chance bekam, der offiziellen Version der Geschichte zu widersprechen. Das ist auch der Grund für das Verschwinden des Piloten, der Vicki dorthin geflogen hat.«
    »Sie haben etwas gesehen!«
    »Genau!

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