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Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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genügen.«
    »Sehr wohl« , sagte Belle. »Befehl wird ausgeführt.«
    »Belle, beginne Druckausgleich.«
    Luft strömte in die Kammer.
    »Ich bin froh, wenn ich diesen Anzug los bin« , verkündete Alex.
    Mir war nicht wohl dabei, Charlie draußen zu lassen. »Weißt du«, sagte ich, »wenn er vorgehabt hätte, uns in die Luft zu jagen, dann hätte er es meiner Meinung nach inzwischen längst getan.«
    »Mag sein« , sagte Alex.
    Dies war ein unbehaglicher Moment. Wir standen uns gegenüber und sahen einander an, als Charlies Stimme über unsere Links ertönte: »Das ist kein Problem« , sagte er. »Ich verstehe, warum Sie mich draußen lassen.«
    Alex schloss die Augen. »Wie bist du darauf gekommen?«
    »Ihre Stimmen haben sich verändert. Wie auch immer, ich hätte an Ihrer Stelle die gleiche Sicherheitsmaßnahme ergriffen. Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass ich nichts Übles im Schilde führe.«
    »Tja«, sagte ich, »irgendwann werden wir ihm so oder so vertrauen müssen.
    Alex nickte, und wir führten die ganze Prozedur rückwärts durch.
    Wir holten Charlie zurück an Bord und trugen ihn auf die Brücke, wo wir ihn an einen Commlink anschlossen. Das Hologramm des Zwanzigjährigen trat wieder in Erscheinung und zeigte sich geradezu überschwänglich. »Gott sei Dank« , sagte Charlie. »Ich hatte Angst da draußen. Ich war wirklich ganz allein außerhalb des Schiffs, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »War das ein Test? Wann hatten Sie mich hereinholen wollen?«
    »Irgendwann. Wenn wir sicher gewesen wären, dass du keine Bedrohung darstellst.«
    »Chase« , sagte er, »ich wünschte, ich könnte Sie umarmen.« Er wedelte mit beiden Händen und riss triumphierend die Fäuste hoch. »Glauben Sie mir, ich bin so glücklich, da weg zu sein, dass ich meine Gefühle gar nicht angemessen zum Ausdruck bringen kann. Dafür gibt es keine Worte.« Er brach ab und blickte durch eine der Sichtluken hinaus zu den Sternen und dem Planeten in der Tiefe. Stand nur da und atmete ein und aus. Dann kehrte er zurück zu uns. »Das ist wunderbar« , sagte er. »Sie sind beide wunderbar.«
    Aus dem Druckanzug herauszukommen, machte mich geradezu euphorisch. Ich war dabei, ihn zu verstauen, als Belle mich ablenkte. »Wir nähern uns einer weiteren Stadt, Chase. Mit weiteren Kirchen.«
    Sie legte eine davon auf den Schirm, auch dies eine eher ländlich gelegene Kirche mit einem gut dreieinhalb Meter langen Modell eines interstellaren Schiffs vor der Tür. »Verkünderkirche« , sagte Belle.
    Und, nicht weit entfernt im Westen, die presbyterianische Kirche des heiligen Argo samt startbereitem Engel.
    Und dann noch eine, die namenlos bleiben musste, mit einem kleinen Düsenflieger vor der Tür. Jedenfalls glaubte ich, dass es sich um einen Düsenflieger handelte.
    Und wieder eine andere, ebenfalls ohne erkennbaren Namen. Sie schmückte sich lediglich mit einem Schild, das neben einem Bild von einem Raumfahrzeug das Motto DAS PARADIES IST DIREKT VORAUS verkündete. Rundherum setzte die Abenddämmerung ein. Die Kirche stand inmitten einer Gruppe von Eigenheimen. Im Vorgarten eines der Häuser sahen wir einen Brunnen, und er funktionierte . Ein verhaltener Regen ergoss sich aus dem Maul eines steinernen Fischs.
    »Schild vergrößern«, sagte Alex.
    Belle tat, wie geheißen. Das Schiff war ebenfalls eines dieser plumpen interstellaren Transportmittel mit zu klobigem Rumpf. Einzelne Sichtluken auf der Brücke anstelle einer umlaufenden Panoramascheibe.
    Alex rief ein anderes Bild auf, und ließ es direkt daneben anzeigen. Ein anderes interstellares Schiff. Oder nein, doch nicht, das selbe Schiff. Er verglich sie. Dann blickte er auf und lächelte. »Das ist es«, sagte er.
    »Das ist was?«
    »Sieh es dir an, Chase.«
    Es war das Schiff aus Robins Bild.
    Ich sah die seltsamen Symbole auf dem Rumpf:
    Das war das Sanusar-Schiff. Das Schiff, das Tereza vor so vielen Jahren gesehen hatte. Das Schiff, mit der Frau, die an Bord gefangen war.

Dreiundzwanzig
    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
    Ronald Reagan zugeschrieben,
einem amerikanischen Präsidenten des
zwanzigsten Jahrhunderts.
    Fehlt dir die Kontrolle, achte darauf, dass deine Waffe geladen ist.
    Barry Ensel, Ausgeträumt , 1211
    Wir saßen in der Kabine und sahen zu, wie das interstellare Schiff vor der Kirche schrumpfte, während der Himmel um diesen einsamen Ort herum immer dunkler wurde und die ganze Szenerie hinter uns zurückfiel, bis wir schließlich ganz außer Reichweite

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