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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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dessen dunkelste und tiefste Geheimnisse.
    Bayer fuhr die attraktive schwarze Frau, die sich sehr gewählt ausdrückte, zu ihrer Wohnung und amüsierte sich köstlich, als sie ihm sechzig Cent Trinkgeld für die Fahrt gab.
    Fünfzehn Prozent, auf den Penny genau. Er nahm das Geld und dankte ihr höflich.
    »Ein englischer Taxifahrer«, sagte sie. »Das ist ungewöhnlich. Einen schönen Abend noch.«
    Bayer fuhr bis zwei Uhr morgens weiter. Er nahm die Bilder in sich auf, die sich ihm boten, und spielte das schwindelerregende Spiel. Und dann musste er wieder halten. Zwei junge Mädchen winkten ihm an einer Straßenecke. Die Gegend hieß Shaw. In der Nähe befand sich die Howard University, wie man anhand mehrerer Schilder sehen konnte.
    Die Mädchen waren schlank und zum Anbeißen. Sie trugen Schuhe mit hohen Absätzen, und ihre Kleidung glitzerte in der Dunkelheit. Eines hatte einen Minirock an. Nein, einen Mikrorock . Bayer sah den oberen Rand der schenkellangen marineblauen Stiefel, als er hielt. Das sind eindeutig Nutten, Shafers Lieblingsbeute, ging es ihm durch den Kopf.
    Die zweite Prostituierte war noch hübscher als die erste und hatte noch mehr Sexappeal. Sie trug weiße Plateausandalen, eine längs gestreifte Radlerhose und ein winziges Oberteil mit blauem Tarnmuster.
    »Na, wohin wollen wir denn?«, fragte Bayer jovial, als sie hüftschwingend zum Taxi kamen.
    Das Mädchen im Mikrorock sprach für beide. » Wir wollen zum Princeton Place. Das ist in Petworth, Schätzchen. Danach schwirrst du ab«, sagte sie, warf den Kopf zurück und lachte verführerisch. Bayer grinste in sich hinein. Langsam fand er Geschmack an diesem Spiel.
    Die Mädchen stiegen ein. Bayer konnte nicht widerstehen, sie im Innenspiegel eingehend zu mustern. Das kleine Biest im Mikrorock erwischte ihn dabei. Er kam sich wie ein Schuljunge vor, fand es aber ungemein berauschend und ließ die Mädchen nicht mehr aus den Augen.
    Lässig zeigte die Kleine ihm den Stinkefinger. Doch Bayer schaute weiter hin. Er konnte nicht anders. So also fühlte sich Shafer. Das war das Spiel der Spiele.
    Er vermochte nicht die Augen von den Mädchen zu wenden.
    Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Mikrorock trug ein knall enges geripptes Oberteil. Ihre langen Fingernägel waren kiwigrün und mangofarben lackiert. Am Gürtel trug sie einen Pieper – und wahrscheinlich eine Pistole in der Handtasche.
    Das andere Mädchen lächelte scheu in Bayers Richtung. Sie schien unschuldiger zu sein. War sie das wirklich? Eine Kette mit den Buchstaben BABY GIRL hing zwischen ihren jungen Brüsten.
    Wenn die beiden nach Petworth wollten, mussten sie auf den Strich gehen. Beide waren jung, sechzehn oder siebzehn, aber gerissen. Bayer stellte sich vor, Sex mit den Mädchen zu haben, und dieses Bild drohte seine Vorstellungskraft zu überwältigen. Er musste vorsichtig sein. Die Sache konnte völlig außer Kontrolle geraten. Schließlich spielte er Shafers Spiel, nicht wahr? Und es gefiel ihm ausgesprochen gut.
    »Ich habe einen Vorschlag für euch«, sagte er zu Mikrorock.
    »In Ordnung, Schätzchen«, erwiderte sie. »Hundert Mäuse plus die Fahrt nach Petworth. Das ist mein Vorschlag für dich.«
    S hafer wusste immer gern, wann die anderen Spieler auf Reisen waren, besonders wenn sie nach Washington kamen. Er hatte sich viel Mühe gemacht, sich einen Weg in ihre Computersysteme zu hacken, um sie unter Beobachtung halten zu können. Hungersnot hatte vor kurzem Flugtickets gekauft und war jetzt hier in Washington. Warum?
    Es war nicht schwer, Bayer zu folgen, nachdem er in der Stadt eingetroffen war. Shafer verstand sich immer noch ziemlich gut darauf. Während der Jahre beim Geheimdienst hatte er ausreichend Erfahrung im Beschatten erworben.
    Er war enttäuscht, dass Hungersnot sich entschieden hatte, sich in seine Fantasien einzumischen. Sicher, gelegentlich kam es beim Spiel zu Überschneidungen, aber nur selten. Und beide Spieler mussten sich zuvor darauf geeinigt haben. Hungersnot verletzte eindeutig die Spielregeln. Was wusste er oder glaubte er zu wissen?
    Dann verblüffte Bayer ihn total. Er suchte nicht nur Shafers Versteck auf, sondern fuhr tatsächlich mit dem Taxi spazieren.
    Was, zum Teufel, machte er?
    Kurz nach zwei Uhr morgens sah Shafer, wie sein Zigeunertaxi zwei junge Mädchen in Shaw mitnahm. Ahmte Bayer ihn nach? Stellte er ihm irgendeine Falle? Oder ging es um ganz etwas anderes?
    Bayer fuhr die Mädchen zur S Street, was nicht weit von der Stelle war,

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