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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Ihre bestand darin, harmlos und »feminin« zu wirken und dann ganz im Gegensatz zu den Erwartungen der Männer in der Truppe zu arbeiten. Für gewöhnlich erwischte sie die Kerle damit auf dem falschen Fuß. Während ihres Aufstiegs im Dezernat hatten die Männer gelernt, dass Patsy beinhart sein konnte. Überraschung, Überraschung. Sie arbeitete länger als alle anderen. Sie war verdammt härter als die Männer. Und sie pflegte nie gesellschaftlichen Umgang mit anderen Polizisten.
    Dann aber hatte sie einen Riesenfehler begangen. Sie war ohne Durchsuchungsbefehl in das Auto eines Mordverdächtigen eingebrochen und dabei von einem anderen Detective erwischt worden, von einem älteren neidischen Mann. Auf diese Weise hatte Chief Pittmann sie in die Krallen bekommen und würde sie jetzt nie mehr loslassen.
    Gegen Viertel vor drei ging Patsy Hampton zu ihrem waldgrünen Ford Explorer, der dringend eine Wäsche brauchte. Sie hatte bereits ein paar Vermutungen, was den Toten auf der Straße betraf.
    Für Patsy Hampton bestand kein Zweifel, dass sie Cross besiegen würde.

ZWEITES BUCH
DER TOD REITET EIN FAHLES ROSS
    G eorge Bayer verkörperte die Hungersnot bei den Vier Reitern. Seit sieben Jahren spielte er Fantasy-Spiele und liebte sie.
    Zumindest bis vor kurzem, seit Geoffrey Shafer immer mehr außer Kontrolle geriet.
    Hungersnot war körperlich nicht gerade beeindruckend: ungefähr ein Meter siebzig groß, fünfundachtzig Kilo schwer. Er hatte einen Bauch und trug eine Brille mit Drahtgestell. Doch er wusste, dass seine Erscheinung trog, und verdiente seinen Lebensunterhalt durch jene Menschen, die ihn unterschätzten.
    Menschen wie Geoffrey Shafer.
    Hungersnot hatte das vierzigseitige Dossier über Shafer auf dem langen Flug von Asien nach Washington gelesen. Das Dossier teilte ihm alles über Shafer mit und über die Figur, die er spielte: den Tod. Auf dem Dulles-Flughafen mietete er sich unter falschem Namen einen dunkelblauen Ford. Während der dreißigminütigen Fahrt in die Stadt war er immer noch in sich gekehrt.
    Doch Bayer war auch nervös und machte sich Sorgen um die Reiter, insbesondere um sich selbst, denn er war derjenige, der Shafer zur Rede stellen musste, und er befürchtete, dass Shafer womöglich durchdrehte und alle am Spiel Beteiligten auffliegen ließ.
    George Bayer war Geheimdienstmann gewesen – MI6 – und kannte Geoffrey Shafer von der gemeinsamen Dienstzeit her.
    Er war nach Washington gekommen, um Shafer aus erster Hand zu überprüfen. Die anderen Spieler hegten den Verdacht, dass Geoffrey außer Rand und Band geraten sei, sich nicht mehr an die Spielregeln hielt und somit für alle eine ernste Gefahr darstellte. Da Bayer früher in Washington stationiert gewesen war und die Stadt kannte, war er der geeignete Mann für diese Reise.
    George Bayer wollte in der Britischen Botschaft an der Massachusetts Avenue nicht gesehen werden, doch er hatte mit ein paar Freunden gesprochen, die über die Kontaktaufnahme schweigen würden, wie er wusste. Was Bayer über Shafer erfuhr, war so besorgniserregend, wie er befürchtet hatte: Shafer ging fremd und war dabei keineswegs diskret und vorsichtig.
    Es gab da eine Psychologin, die zugleich Sexualtherapeutin war. Man hatte Shafer dabei gesehen, wie er diese Frau mehrmals in der Woche besuchte, oft während der Dienstzeit. Man munkelte, dass er viel trank und möglicherweise Drogen nahm.
    Bayer vermutete Letzteres. Er und Shafer waren Freunde gewesen und hatten sich während ihrer Dienstzeit auf den Philippinen und in Thailand ganz schön mit Drogen voll gepumpt.
    Natürlich waren sie damals jünger und dümmer gewesen – -Letzteres traf zumindest auf Bayer zu.
    Die Polizei in Washington hatte sich vor kurzem bei der Botschaft über einen Zwischenfall wegen rücksichtslosen Fahrens beschwert. Möglich, dass Shafer dabei high gewesen war. In der Botschaft war er ziemlich unten durch; man hätte ihn längst entlassen oder zurück nach England geschickt, wäre da nicht der Vater seiner Frau gewesen, General Duncan Cousins. Shafer hatte sein Leben gründlich versaut.
    Aber das ist nicht das Schlimmste, überlegte George Bayer, während er zum Eckington Place fuhr, einem Stadtteil im Nordosten Washingtons. Da ist noch viel mehr, nicht wahr, mein lieber Junge? Es ist viel schlimmer, als man bei der Botschaft annimmt. Wahrscheinlich ist es der größte Skandal in der langen Geschichte des Geheimdienstes – und du steckst mittendrin. Aber ich leider

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