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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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war schlimm genug, die ermordete Frau im Auto zu sehen, aber zu erfahren, dass sie eine Kollegin war, die jemanden beschattet hatte, machte es noch schlimmer. Jetzt jagten sie einen Polizistenmörder.
    Wir verließen den Fahrstuhl und gingen mit schnellen Schritten zur Wohnung 10 d. Ich drückte gerade auf den Klingelknopf, als ich auf dem Teppich im Flur Flecken sah, direkt vor der Tür. Blutstropfen? Ich sah, wie auch die Polizisten darauf starrten.
    Aus der Wohnung kam keine Antwort, deshalb hämmerte ich mit den Fäusten an die Tür. »Polizei. Machen Sie auf! Polizei!«
    Ich hörte drinnen eine Frau aufschreien, zückte meine Glock und entsicherte sie. Ich war wütend genug, Shafer zu töten. Ich war nicht sicher, ob ich mich beherrschen konnte.
    Die Polizisten in Uniform nahmen ebenfalls ihre Dienstwaffen aus den Halftern. Ich machte einen Schritt zurück, um die Tür einzutreten, auch ohne Durchsuchungsbefehl. Immer noch sah ich Patsy Hamptons Gesicht vor mir, ihre toten, leeren Augen, die scheußlichen Wunden an ihrer eingedrückten Kehle …
    Plötzlich öffnete sich langsam die Wohnungstür.
    Eine blonde Frau stand vor uns: Dr. Cassady, wie ich vermutete. Sie trug ein teuer aussehendes hellblaues Kostüm mit Goldknöpfen, war aber barfuß. Sie sah verängstigt und wütend zugleich aus.
    »Was wollen Sie?«, fuhr sie mich an. »Was soll das, zum Teufel? Wollen Sie wissen, was Sie getan haben? Sie haben eine Therapiesitzung unterbrochen.«
    G eoffrey Shafer trat auf den Flur und blieb hinter seiner zornigen Therapeutin stehen. Er war groß und beeindruckend und sehr blond. Er ist das Wiesel, nicht wahr?
    »Wo liegt das Problem? Wer sind Sie, Sir, und was wollen Sie?«, fragte er mit britischem Akzent.
    »Es wurde ein Mord verübt«, erklärte ich. »Ich bin Detective Cross.« Dann zeigte ich ihm meine Marke. Ich blickte an Shafer und Cassady vorbei in die Wohnung und hoffte etwas zu sehen, das mir einen Grund liefern würde, die Wohnung zu betreten. An den Fenstern standen und hingen viele Blumen: Philodendron, Azaleen, Efeu. Pastellfarbene indische Teppiche, dicke Polstermöbel.
    »Das ist bedauerlich, aber hier befindet sich mit Sicherheit kein Mörder«, erklärte die Therapeutin. »Gehen Sie! Sofort!«
    »Sie sollten lieber tun, was die Dame verlangt«, sagte Shafer.
    Der Kerl sah nicht wie ein Mörder aus. Er trug einen marineblauen Anzug, weißes Hemd, Moiré-Krawatte, Einstecktuch.
    Tadelloser Geschmack. Er war völlig gelassen und wirkte kein bisschen verängstigt.
    Dann schaute ich auf seine Schuhe. Ich konnte es kaum fassen. Endlich lächelten die Götter mir zu.
    Ich richtete die Pistole auf Shafer. Auf das Wiesel. Ich trat zu ihm, ging auf ein Knie. Ich zitterte am ganzen Leib. Ich untersuchte sein rechtes Hosenbein.
    »Was tun Sie da, verdammt noch mal?«, fragte er und trat einen Schritt zurück. »Das ist doch völlig absurd. Ich gehöre zur Britischen Botschaft. Haben Sie gehört? Ich bin von der Britischen Botschaft! Sie haben hier keinerlei Rechte.«
    »Jungs!«, rief ich den beiden Polizisten zu, die immer noch vor der Tür standen. Ich bemühte mich, ruhig zu bleiben, war es aber nicht. »Kommt her und werft mal einen Blick darauf.
    Seht ihr das?«
    Beide Polizisten traten zu Shafer, dann ins Wohnzimmer.
    »Verlassen Sie sofort die Wohnung!« Die Therapeutin schrie es beinahe.
    »Ziehen Sie die Hose aus«, sagte ich zu Shafer. »Sie sind festgenommen.«
    Shafer hob das Bein und starrte darauf. Er sah einen dunklen Flecken, Patsy Hamptons Blut, auf dem Hosenaufschlag. Angst erschien in seinen Augen. Seine Überheblichkeit war wie weggeblasen.
    » Sie haben das Blut dahin geschmiert! Sie waren das!«, schrie er mich an. Dann zog er einen Ausweis hervor. »Ich bin offizieller Angehöriger der Britischen Botschaft. Ich muss mir diesen Irrsinn nicht gefallen lassen. Ich genieße diplomatische Immunität. Ich soll die Hose ausziehen? Sie sind ja wahnsinnig! Rufen Sie sofort die Botschaft an. Ich genieße diplomatische Immunität! «
    »Machen Sie, dass Sie rauskommen. Auf der Stelle!«, rief Dr. Cassady und schubste einen der Polizisten.
    Das war genau, was Shafer brauchte. Er riss sich los und rannte zurück durchs Wohnzimmer in den angrenzenden Raum, knallte die Tür zu und schloss ab.
    Das Wiesel versuchte zu entkommen! Das durfte nicht geschehen! Das durfte ich nicht zulassen! In Sekundenschnelle war ich hinter ihm an der Tür. »Kommen Sie raus, Shafer! Sie sind wegen des Mordes an

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