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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Detective Patsy Hampton festgenommen.«
    Dr. Cassady kam kreischend auf mich zugerannt.
    Ich hörte, wie im Bad die Toilettenspülung rauschte. Nein, nein, nein! Ich machte einen Schritt zurück und trat die Tür ein.
    Shafer zog die Hose aus und stand auf einem Bein da. Ich stürzte mich auf ihn, riss ihn zu Boden, presste sein Gesicht auf die Fliesen, drückte ihn nieder. Er fluchte laut, schlug mit den Armen um sich und bäumte sich auf. Ich presste sein Gesicht noch fester auf den Fußboden.
    Die Therapeutin versuchte mich von Shafer wegzuzerren.
    Sie zerkratzte mir das Gesicht und trommelte mit den Fausten auf meinen Rücken. Es bedurfte beider Polizisten, sie zu zähmen.
    »Das können Sie mit mir nicht machen!«, rief Shafer und wand sich unter mir. Er war ein kraftvoller Hengst. »Das ist ungesetzlich. Ich besitze diplomatische Immunität! «
    Ich wandte mich an die Polizisten.
    »Legt ihm Handschellen an.«
    E s war ein langer und trauriger Abend im Farragut. Ich verließ das Gebäude erst nach drei Uhr morgens. Bis jetzt hatte ich noch nie einen Partner verloren, obwohl es mit Sampson in North Carolina mal verdammt knapp gewesen war. Mir wurde klar, dass ich Patsy Hampton inzwischen als Partnerin und Freundin betrachtete. Zumindest waren wir beide hinter dem Wiesel her gewesen.
    Am nächsten Morgen schlief ich länger als üblich. Ich hatte mir den kleinen Luxus gestattet, nicht den Wecker zu stellen.
    Trotzdem wachte ich um sieben Uhr auf. Ich hatte von Patsy Hampton geträumt und auch von Christine – und beide Male waren die Szenen ungemein lebendig gewesen, wenngleich unterschiedlich. Es waren diese wirren Träume gewesen, wo man sich nach dem Aufwachen so müde fühlt wie vor dem Einschlafen. Ich sprach für beide ein Gebet, ehe ich mich aus dem Bett wälzte. Wir hatten das Wiesel. Jetzt musste ich nur noch die Wahrheit aus dem Hurensohn herausholen.
    Ich schlüpfte in einen ziemlich abgetragenen weißen Satinmantel. Muhammad Ali hatte ihn vor dem Kampf gegen Joe Frazier im Trainingscamp in Manila getragen. Sampson hatte ihn mir zum vierzigsten Geburtstag geschenkt. Er wusste es zu schätzen, dass ich den Mantel täglich zum Frühstück trage, während die meisten Menschen ihn wie eine Reliquie aufbewahrt hätten.
    Ich mag den alten Mantel, obwohl ich im Allgemeinen wenig von Souvenirs halte. Zum Teil liegt es wohl daran, dass ich Ali angeblich ein bisschen ähnlich sehe – jedenfalls behaupten das die Leute. Vielleicht sehe ich ein bisschen besser aus als er, aber er ist eindeutig der bessere Mann.
    Als ich in die Küche kam, saßen Nana und die Kinder am Tisch und schauten auf den kleinen Fernseher, den sie dort stehen hat, obwohl sie ihn nicht oft einschaltet. Sie liest lieber oder plaudert oder kocht.
    »Ali.« Jannie schaute auf und grinste mich an; dann schweifte ihr Blick wieder zum Fernseher. »Du solltest dir das anschauen, Daddy.«
    »Dein englischer Mörder ist heute Morgen in sämtlichen Nachrichten«, meinte Nana. »Und in den Zeitungen auch, ›Diplomatische Immunität könnte Strafverfolgung des mutmaßlichen Täters aus der Britischen Botschaft verhindern‹. ›Spion in Mord an Polizistin verstrickt?‹ Sie haben schon Leute in der Union Station und auf der Pennsylvania Avenue interviewt.
    Alle sind wütend wegen dieser ›Schweinerei mit der diplomatischen Immunität‹, wie sie es nennen. Es ist schrecklich.«
    »Ich bin auch wütend. Das ist nicht gerecht«, sagte Damon.
    »Nicht, wenn der Mann es getan hat. Hat er’s getan, Dad? Hat er die Frau umgebracht?«
    Ich nickte. »Ja.« Ich goss Milch in meinen Kaffee. Ich war noch nicht bereit, mich mit Geoffrey Shafer oder den Kindern oder besonders diesem grauenhaften, sinnlosen Mord von gestern zu befassen. »Was gibt es sonst noch für Nachrichten?«
    »Die Wizards haben ihren Gegner fertig gemacht«, sagte Damon mit ernster Miene. »Rod Strickland hatte einen Doppellauf und …«
    »Pssst.« Nana blickte uns verärgert an. »CNN bringt einen Bericht aus London. Die Medien vergleichen diesen Fall bereits mit dem des Kindermädchens in Massachusetts, diese unglückselige Geschichte. Sie sagen, Geoffrey Shafer sei ein hochdekorierter Kriegsheld und dass er mit gutem Grund behaupte, von der Polizei reingelegt worden zu sein. Damit meint er wohl dich, Alex.«
    »Ja, bestimmt. Lass uns ein paar Minuten CNN anschauen«, sagte ich. Kein Widerspruch, daher wechselte ich den Kanal. In meinem Magen bildete sich ein harter Knoten. Es gefiel

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