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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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sicher, dass sie tot ist. Ich habe bereits die neun-eins-eins angerufen.«
    »O Gott«, stieß ich hervor. Mein Magen verkrampfte sich.
    Patsy Hamptons Jeep stand in einer Ecke. Die Tür des Wagens stand offen, Licht fiel heraus.
    Als ich um die Autotür lief, hatte ich grauenvolle Angst, rasende Schmerzen und war einem Schock nahe. Patsy Hampton lag hingestreckt über dem Vordersitz. Ich sah, dass sie tot war.
    »Wir haben sie.« Das hatte der Anruf bedeutet. Mein Gott, nein. Sie hatten Patsy Hampton ermordet. Sie hatten mir gesagt, ich solle mich zurückziehen. Um Gottes willen, nein!
    Patsys nackte Beine waren unter dem Lenkrad eingeklemmt.
    Ihr Oberkörper war beinahe im rechten Winkel verkrümmt, und ihr Kopf war nach hinten und ein Stück zur Seite gerissen worden. In ihrem blonden Haar waren Blutklumpen. Ihre leeren blauen Augen starrten zu mir empor.
    Sie trug ein weißes Jerseyhemd. Um ihre Kehle waren tiefe Fleischwunden, aus denen immer noch hellrotes Blut quoll.
    Unterhalb der Taille war sie nackt. Ich sah nirgends Kleidungsstücke. Vielleicht war sie vergewaltigt worden.
    Ich vermutete, dass sie mit einer Art Draht erdrosselt worden war. Der Tod war wohl erst vor wenigen Minuten eingetreten.
    Ein Seil oder eine Garotte war auch bei einigen Jane-Namenlos-Morden als Waffe verwendet worden. Das Wiesel benutzte gern seine Hände und genoss es, seinen Opfern nahe zu sein, möglicherweise, um ihre Schmerzen zu sehen und zu fühlen – vielleicht sogar während er sie sexuell missbrauchte.
    Dann sah ich um die Halswunde so etwas wie Farbplättchen.
    Farbplättchen?
    Noch etwas anderes kam mir seltsam vor: Das Radio des Jeeps war ein Stück aus der Halterung gerissen, war aber zurückgelassen worden. Ich begriff nicht, warum der Mörder sich mit dem Radio befasst hatte, aber das schien jetzt nicht wichtig zu sein.
    Ich lehnte mich aus dem Jeep. »Wurde sonst noch jemand angegriffen? Haben Sie das überprüft?«
    Der Portier schüttelte den Kopf. »Nein. Aber ich glaube nicht, dass noch jemandem etwas passiert ist. Ich werde mich mal umschauen.«
    Vor der Garage heulten Sirenen. Ich sah rote und blaue Lichter blinken. Einige Hausbewohner waren ebenfalls in die Garage gekommen. Himmel noch mal, warum mussten diese Leute herkommen und dieses scheußliche Verbrechen begaffen?
    Ein grauenhafter, beängstigender Gedanke schoss mir durch den Kopf. Ich stieg aus dem Jeep und zog Patsys Schlüssel aus dem Zündschloss. Dann lief ich nach hinten und öffnete die Klappe des Kofferraums. Wieder pochte mein Herz wie verrückt. Ich wollte nicht hineinschauen, doch als ich es tat, war da nichts.
    Jesus, Jesus, Jesus. »Wir haben sie.« Ist Christine auch hier? Wo?
    Ich schaute mich in der Garage um. Beim Eingang entdeckte ich Geoffrey Shafers schwarze Limousine, den Jaguar. Er war hier im Farragut. Patsy musste ihm gefolgt sein.
    Ich stürmte durch die Garage zum Jaguar. Auf dem Rücksitz sah ich Hemden auf Drahtbügeln. Die Bügel waren weiß, und sofort dachte ich an die Farbplättchen in Patsy Hamptons Wunden. Hatte der Mörder sie mit einem Kleiderbügel erwürgt? War Shafer das Wiesel? War er immer noch im Gebäude? Was war mit Christine? War sie auch hier?
    Ich wechselte ein paar Worte mit den Polizisten, die soeben eingetroffen waren, die Ersten nach mir am Tatort. Dann nahm ich sie mit.
    Der hilfreiche Portier sagte mir, in welchem Stockwerk Shafers Therapeutin wohnte. Nummer 10 d, Penthouse. Wie alle Gebäude Washingtons durfte auch das Farragut nicht höher sein als die Kuppel des Kapitols.
    Ich fuhr mit den uniformierten Polizisten im Fahrstuhl nach oben. Beide waren Mitte zwanzig und völlig verängstigt. Ich selbst stand kurz vor einem Tobsuchtsanfall. Ich musste vorsichtig sein, auf mich selbst aufpassen, mich wie ein Profi benehmen und meine Gefühle im Zaum halten. Sollte es zu einer Verhaftung kommen, würde man Fragen stellen, die beantwortet werden mussten, zum Beispiel, was ich eigentlich hier zu suchen hatte. Pittman würde sich in Sekundenschnelle auf meinen Fall stürzen.
    Auf dem Weg nach oben sprach ich mit den Polizisten, hauptsächlich, um mich zu beruhigen.
    »Alles in Ordnung, Detective?«, fragte mich der eine.
    »Es geht. Der Mörder könnte noch im Gebäude sein. Das Opfer war Polizistin, eine von uns. Sie hat hier einen Beschattungsauftrag durchgeführt. Der Verdächtige unterhält mit einer Frau oben im Gebäude eine sexuelle Beziehung.«
    Die Gesichter der jungen Polizisten wurden hart. Es

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