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Alex Cross 07 - Stunde der Rache

Alex Cross 07 - Stunde der Rache

Titel: Alex Cross 07 - Stunde der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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verdient den Tod! Und ihr werdet sterben, ihr Arschlöcher! Da hilft euch auch euer Cross nicht.« »Warum hast du deinen Vater und deine Mutter getötet?«, fragte Kyle von der Treppe herab.
    »Um sie frei zu machen«, erklärte Snyder grinsend. »Jetzt sind sie so frei wie die Vögelchen in der Luft.«
    »Ich glaube dir kein Wort«, sagte ich. »Du redest nur Scheiße.« Er knurrte wieder wie ein Hofhund an der Kette. »Ich bin gescheiter, als du aussiehst, Cross.«
    »Warum hast du Metallfänge benutzt, als du sie gebissen hast? Was hat der Tiger zu bedeuten, Irwin?« Ich stellte noch weitere Fragen.
    »Das weißt du doch schon alles, Arschloch, sonst würdest du nicht fragen«, sagte er und lachte bösartig. Seine echten Zähne waren vom Nikotin gelb gefärbt. Seine schwarzen Jeans waren schmutzig und sahen aus, als hätte man sie in Asche getaucht. Auf der Lederweste fehlten Nieten. Im Keller stank es grauenvoll, wie verwestes Fleisch. Was hatte sich hier unten abgespielt? Eigentlich wollte ich das aber gar nicht so genau wissen.
    »Warum hast du deine Eltern umgebracht?«, fragte ich wieder.
    »Um mich selbst zu befreien«, schrie er. »Hab die Ärsche
umgebracht, weil ich dem Tiger folge.«
»Wer ist Tiger? Was bedeutet Tiger?«
    In seinen Augen funkelte schiere Bosheit. »Ach, das werdet ihr noch früh genug rausfinden. Ihr werdet schon sehen, aber dann werdet ihr wünschen, dass es nicht passiert wäre.« Er ließ das Brecheisen sinken und griff in die Jeans. Ich stürzte mich auf ihn. Irwin Snyder hatte ein stehendes Messer in der rechten Hand. Er griff mich an, aber ich konnte seitlich ausweichen.
    Allerdings war ich nicht schnell genug. Die Klinge ritzte meinen Arm, es brannte wie die Hölle. Snyder kreischte triumphierend. Wieder griff er mich an. Schnell, athletisch und tollkühn.

    Mir gelang es, ihm das Messer zu entwinden, aber dann biss er mich in die rechte Schulter und wollte mir danach an die Gurgel! Jetzt aber stürzten Kyle und die anderen vor. »Verdammt!« Ich schrie vor Schmerzen. Dann versetzte ich dem Schwein einen Faustschlag ins Gesicht. Wieder biss er mich, diesmal in den Handrücken. Verdammt, das tat höllisch weh!
    Die FBI-Leute hatten Schwierigkeiten, ihn zu bändigen. Er schrie ununterbrochen Flüche und Drohungen heraus. Alle hatten Angst, gebissen zu werden.
    »Jetzt bist du einer von uns!«, kreischte er. »Ja, Cross, du bist einer von uns! Jetzt kannst du den Tiger kennen lernen.« Er lachte höhnisch.

    51

    M ir tat der Kopf weh, aber die nächsten vier Stunden verbrachte ich damit, Irwin Snyder in einem kahlen, weiß getünchten, kleinen Raum in einem Gefängnis in Charlotte zu verhören. Während der ersten Stunde nahm Kyle an der Befragung teil, aber das funktionierte nicht. Ich bat Kyle, den Raum zu verlassen. Snyder trug Hand- und Fußfesseln, daher fühlte ich mich sicher, um mit ihm allein zu bleiben. Ich hätte gern gewusst, wie er sich fühlte.
    In meinem Arm und meiner Hand begann es zu pochen, aber das Verhör war wichtiger als meine Verletzungen. Irwin Snyder hatte gewusst, dass ich nach Charlotte kommen würde. Wie konnte er das wissen? Was wusste er noch? Wie war ein bösartiger junger Mörder in Charlotte mit der übrigen Schweinerei verknüpft?
    Snyder war blass und sah mit dem struppigen Kinnbärtchen und den Koteletten ungepflegt aus. Aber er betrachtete mich mit dunklen, aufgeweckten und ausgesprochen intelligenten Augen.
    Dann legte er den Kopf auf die Tischplatte. Ich riss ihn an den Haaren vom Stuhl hoch. Er fluchte eine ganze Minute lang fürchterlich. Danach verlangte er, seinen Anwalt zu sprechen. »Tut weh, ja?«, fragte ich. »Bring mich nicht dazu, dich noch mal anzufassen. Leg den Kopf nicht noch einmal auf den Tisch. Jetzt wird kein Nickerchen gemacht. Es ist auch kein Spiel.«
    Er zeigte mir den Stinkefinger und legte den Kopf wieder auf den Tisch. Mir war klar, dass er mit diesen Unverschämtheiten jahrelang in der Schule und zu Hause durchgekommen war. Aber hier nicht, und nicht mit mir!
    Wieder riss ich ihn an den fettigen Haaren, diesmal noch kräftiger. »Du scheinst mich nicht zu verstehen. Du hast deine Eltern kaltblütig erschlagen. Du bist ein Mörder!«
    »Anwalt!«, kreischte er. »Anwalt! Anwalt! Ich werde hier gefoltert! Der Bulle misshandelt mich! Anwalt! Anwalt! Ich will meinen Scheißanwalt!«
    Mit der freien Hand packte ich ihn unterm Kinn. Er spuckte auf meine Hand. Ich ignorierte es.
    »Jetzt hör mir mal zu«, sagte ich.

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