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Alex Cross 07 - Stunde der Rache

Alex Cross 07 - Stunde der Rache

Titel: Alex Cross 07 - Stunde der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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viele Studenten vom Tulane und Loyola College drinnen waren. Dicke Rauchschwaden lagen über der lärmenden unruhigen Menge. Im Publikum saßen auch einige Jugendliche, die noch nicht volljährig waren. Der Club hatte schon mehrere Strafanzeigen wegen des Ausschanks von Alkohol an Minderjährige erhalten. Die Besitzer hielten es für leichter, die Polizei von New Orleans mit Geld abzufinden, als sich an die Vorschriften zu halten.
    Plötzlich trat atemlose Stille ein. Dann schrie eine Stimme: »Verdammte Scheiße! Seht euch das an!«
    Ein weißer Tiger war auf die Bühne gekommen, die mit schwarzem Samt ausgeschlagen war.
    Die Raubkatze war nicht an der Leine. Nirgendwo war ein Trainer oder Betreuer zu sehen. Das Publikum wurde schlagartig total still.
    Die große Raubkatze hob langsam den Kopf und begann zu brüllen. Ein Mädchen schrie vor Angst auf. Wieder brüllte der Tiger.
    Dann kam ein zweiter weißer Tiger lautlos auf die Bühne und stellte sich neben den ersten. Aus funkelnden Augen musterte er die Menschen und brüllte ebenfalls. Die Parkettplätze waren direkt vor der Bühne. Verängstigt packten die Leute ihre Bierflaschen und drängten nach hinten.
    Doch jetzt brüllte ein Tiger ganz hinten im Raum. Alle erstarrten. Wie viele Raubkatzen liefen frei im Club herum? Wo waren sie? Was, zum Teufel, ging hier vor?
    Die Bühne war von grellen Scheinwerfern beleuchtet, der Rest des Raums war stockdunkel. Flucht, egal in welche Richtung, war ein großes Risiko. Dann änderte sich die Beleuchtung auf der Bühne – die Lichter zuckten von links nach rechts und wieder zurück. Die blendenden Scheinwerfer erzeugten die Illusion, als hätte man die gesamte Bühne ein Stück zur Seite
    versetzt.
    Man hörte das Raunen des Publikums. Panik lag in der Luft. Die Tiger waren verschwunden!
    Zwei Zauberer standen jetzt in schwarzgoldenen Lamé-Anzügen im Zentrum der Bühne, wo ein Herzschlag zuvor noch die Tiger gestanden hatten. Beide lächelten, sie schienen sich über das verängstigte Publikum lustig zu machen. Der Größere der beiden ergriff das Wort. »Sie haben nichts zu befürchten. Wir sind Daniel und Charles, die besten Magier, die Sie je sehen werden! Das ist ein Versprechen, das ich zu halten gedenke. Lassen Sie uns mit der Show beginnen!« Die Menge begann, zu klatschen und zu jubeln. An diesem Abend gab es zwei Shows. Jede sollte anderthalb Stunden dauern. FBI-Leute hatten sich unter die Zuschauer gemischt, und Kyle Craig war ebenfalls drinnen. Auf der Straße waren weitere Agenten postiert. Daniel und Charles konzentrierten sich auf Tricks, die sie »Hommage an Houdini« nannten.
    Das Publikum reagierte auf die Show mit Begeisterung. Fast alle verließen den Club tief beeindruckt und schworen, wiederzukommen und Freunden von den tollen Darbietungen zu erzählen, damit diese auch kämen. Offenbar hatten Daniel und Charles überall derartigen Erfolg, von Küste zu Küste. Als die silberne Limousine schließlich den Hof hinter dem Club verließ, folgten ihr FBI-Fahrzeuge durch den üblichen dichten Verkehr in der Innenstadt von New Orleans bis hinaus zum Lake Pontchartrain. Kyle Craig hielt die gesamte Zeit über Funkkontakt.
    Die Limousine hielt vor einer alten prächtigen Villa, in der eine Privatparty in vollem Gang war. Laute Rock'n'RollMusik, Dr. John, plärrte über die großen Rasenflächen, auf denen zwei- und dreihundert Jahre alte Eichen standen. Partygäste standen malerisch verteilt auf dem Rasen, der zu dem dunkel schimmernden Wasser des Sees abfiel.
    Der Fahrer stieg aus und riss mit theatralischer Geste die Tü
    ren zum Fond auf. Ungläubig sahen die FBI-Agenten, wie zwei weiße Tiger heraussprangen.
    Daniel und Charles waren nicht in der Limousine. Die Magier waren verschwunden.

    58

    D aniel und Charles waren in einem kleinen Privatclub in einem Haus in Abita Springs, Louisiana, ungefähr fünfzig Meilen außerhalb von New Orleans. Für diesen besonderen Club war in der Times-Picayune nie Reklame gemacht worden, auch nicht in den Hochglanzbroschüren, die in fast jedem großen und kleinen Hotel in New Orleans auslagen.
    Ein Mann namens George Hellenga begrüßte seine Gäste überschwänglich. Hellengas Wangen waren von Narben übersät. Er hatte buschige schwarze Brauen, dunkle, tiefliegende Augen, und er trug Kontaktlinsen, wodurch seine Augen schwarz aussahen. Hellenga wog über drei Zentner, alles in enge schwarze Lederhosen und Lederjacke gezwängt, die er in einem Geschäft für

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