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Alex Cross - Cold

Titel: Alex Cross - Cold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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weiter westlich auf einer Fußgängerbrücke ihre Position ein, die über das Bahndepot hinwegführte. Sie ging ungefähr dreißig Meter zurück und stieg über die stählerne Wendeltreppe auf die Brücke hinauf. Oben angekommen stellte sie fest, dass das ganze Gelände komplett von Maschendrahtzaum umschlossen war. Aber von hier oben hatte man einen perfekten Überblick.
    Sie stellte sich in die Mitte der Brücke und blickte sich in beide Richtungen um. »Alles klar«, gab sie den anderen dann mit leiser Stimme Bescheid.
    Es dauerte ein paar Minuten, bis die anderen zu sehen waren. Wie lebendige Schatten verteilten sie sich auf den Schienen, zunächst in die Breite, um anschließend zwischen den Reihen der Waggons zu verschwinden.
    Sarin, dachte Hala. Sehr beeindruckend. Das war eine unüberhörbare Botschaft an die ganze Welt.
    Etliche Minuten vergingen. Langsam, unendlich langsam. Sie hatten nicht darüber gesprochen, wie lange es dauern würde, bis die Behälter richtig installiert waren. Hala konnte die Atemzüge der anderen hören, aber gesprochen wurde nur das Nötigste.
    Ihre Blicke waren pausenlos unterwegs, glitten über das Betriebsgelände, hinüber zur anderen Seite mit der Brentwood Road und der T-Street, dann zurück zu der nahe gelegenen Zufahrtsstraße und der New York Avenue direkt dahinter. Es fiel ihr nicht schwer, konzentriert zu bleiben. Genau dafür war das Adrenalin schließlich da.
    Als dann ein Streifenwagen auf der Bildfläche erschien, sah Hala ihn sofort. Er glitt langsam die Zufahrtsstraße entlang und blieb unweit der Stelle stehen, wo sie ausgestiegen waren.
    »Vorn, bei der Brücke«, sagte sie leise. »Könnte sein, dass wir ein ernsthaftes Problem haben.«

   33
    »Polizei am südlichen Zaun, ein Wagen bis jetzt«, flüsterte Hala. »Position halten. Ich habe sie genau im Blick. Ich kann sie umlegen, wenn es sein muss. Aber ich hoffe, es ist nicht nötig.«
    Die Beifahrertür des Streifenwagens schwang auf, ein Polizist stieg aus und hob sich als dunkler Schatten von der Umgebung ab.
    Hala zielte mit der SIG durch den Maschendrahtzaun genau auf die Brust des Mannes. Er war so gut wie tot, falls es sich wirklich als nötig erweisen sollte. Und doch fühlte sie nichts. Als er sich dem Zaun näherte, jagte der nächste Adrenalinstoß durch ihren Körper. Es fühlte sich an, als ob ihr Blut ein Wettrennen veranstaltete. Sie wollte ihn umbringen.
    Der Polizist blieb stehen und blickte sich um. Ganz beiläufig, wie ein Tourist. Dann lehnte er sich ein wenig zurück. Als Hala den bogenförmigen Strahl sah, wäre sie beinahe in schallendes Gelächter ausgebrochen.
    »Moment mal. Er uriniert bloß«, sagte sie. »Ich sehe zu, wie der Idiot sich erleichtert.«
    Als der Polizist fertig war und sich zum Gehen wandte, rief sein Partner ihm vom Wagen aus etwas zu. Was immer es gewesen war, der erste Mann drehte sich wieder zum Bahngelände um. Jetzt hielt er eine Taschenlampe in der Hand.
    Er leuchtete damit durch den Zaun auf die Schienen... und nahm eine hastige Bewegung wahr. Hala sah sie auch. Das war der jüngere Sohn. Nur für einen kurzen Augenblick, dann war er nicht mehr zu sehen. Vollidiot! Amateur!
    Ohne zu zögern, drückte sie dreimal schnell hintereinander ab. Die Taschenlampe fiel als Erstes zu Boden, dann der Polizist. Sie war zufrieden. Präzision, auch unter großem Druck. Das war die hervorragende Ausbildung.
    »Alle weg hier«, gab Hala durch. »Bring den Wagen auf die gegenüberliegende Seite. Brentwood und T. Jetzt sofort!«
    Jetzt schien ihr ein Licht direkt ins Gesicht, sehr viel heller als eine Taschenlampe!
    Das war der Suchscheinwerfer, der am Streifenwagen befestigt war. Hala gab noch einmal zwei Schüsse ab. Es gab ein platzendes Geräusch... und dann war es wieder stockfinster.
    Für einen kurzen Augenblick sah sie gar nichts mehr, doch sie konnte den zweiten Polizisten hören. Er forderte Verstärkung an und rannte dabei auf die Brücke und auf seinen am Boden liegenden Partner zu. Seinen toten Partner. Das wusste Hala.
    »Wir stehen unter Beschuss! Beamter getroffen! Brauchen sofort Verstärkung beim Brentwood-Bahndepot! Ich wiederhole: Beamter getroffen!«
    Dann polterten schwere Stiefel die Metalltreppe herauf.
    Es war an der Zeit zu flüchten. An der Zeit, das ganze Team in Sicherheit zu bringen.
    Die anderen stolperten und rannten und dirigierten einander atemlos und voller Panik zum Treffpunkt. Hala blendete das alles aus, während sie auf das Ende der

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