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Alex Cross - Cold

Titel: Alex Cross - Cold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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hatte Nachtdienst. Vielleicht hatte sie sogar eine Idee, was das alles zu bedeuten haben könnte. Doch dann dachte ich noch einmal nach. Wenn ich auf einer sicheren Leitung einen streng vertraulichen Anruf von der CIA bekam, dann war es durchaus möglich - um nicht zu sagen wahrscheinlich -, dass sie meine Leitung bereits angezapft hatten.
    Ich zog mich hastig an und trat hinaus in die Dunkelheit. Wortwörtlich und im übertragenen Sinn.

   35
    Für gewöhnlich dauerte die Fahrt zur CIA-Zentrale in Langley ziemlich lang, aber um diese Tageszeit nicht.
    Aus dem Autoradio erfuhr ich, dass in der Nacht beim Brentwood-Bahndepot zwei Polizeibeamte ermordet worden waren. Hatte man mich deswegen zur CIA gebeten? Wohl kaum. Es musste irgendetwas Schlimmeres sein. Was wussten sie, was ich nicht wusste? Es gefiel mir überhaupt nicht, dass ich schon wieder außen vor war.
    Bree hatte jetzt schon viele Nächte am Stück gearbeitet. Wenn sie nach Hause kam, war sie garantiert hundemüde und würde sich fragen, wo ich war. Ich sehnte mich wie verrückt nach ihr. Das ist ja eigentlich etwas Schönes, aber manchmal kann es sich auch ziemlich scheußlich anfühlen.
    Am Haupteingang des CIA-Komplexes nahm mich ein Mann in Empfang und brachte mich in einen der schönen Konferenzräume im fünften Stock. Die meisten der zwei Dutzend mit hohen Lehnen versehenen Lederstühle waren bereits besetzt.
    Ich kannte nur wenige der Anwesenden. Einer von ihnen war Ned Mahoney.
    Er kam zu mir und gab mir die Hand. Ein bisschen zu förmlich, fand ich. »Alex. Schön, dich zu sehen«, sagte er. »Und das meine ich ernst. Die letzte Woche war die verrückteste, die ich je erlebt habe.«
    Seit dem Beginn dieser ganzen Achterbahnfahrt hatte ich ihn nicht mehr gesehen. In einem versteckten Winkel meines Herzens war ich immer noch sauer auf ihn, aber wieso eigentlich? Ned war mein Freund.
    »Hast du eine Ahnung, wieso wir hier sind?«, fragte ich ihn leise.
    »Ich weiß nicht. Aber hör mal...« Er drehte mich um, sodass wir beide vor einer Fensterwand standen. Unter uns lag der Gästeparkplatz und dahinter das satte Grün der bewaldeten Hügel. Gerade schickte die Sonne die ersten Strahlen über die Baumspitzen.
    »Ich muss mich bei dir entschuldigen, so chaotisch, wie das Ganze bisher abgelaufen ist«, sagte Ned. Er sprach leise, aber trotzdem mit dem für ihn typischen Schnellfeuer-Stakkato. »Es war nicht meine Schuld, aber ich weiß natürlich, dass das scheißegal ist, wenn man ständig das Gefühl hat, dass die anderen einen nicht mitspielen lassen.«
    »Mach dir keine Gedanken«, sagte ich.
    »Ich mache mir aber Gedanken. Meines Erachtens bist du ein unglaublich fähiger Polizist, Alex. Und mein Freund. Ich will weder den einen noch den anderen verlieren. Ist damit alles geklärt?«
    »Stell mir einfach einen hübschen kleinen Scheck aus oder so. Lad mich auf ein Käse-Steak-Sandwich und ein Bier ein.«
    Er grinste, und ich hatte das Gefühl, dass wir über den Berg waren, »jedenfalls bin ich froh, dass du da bist. Ich war mir bis zum Schluss nicht sicher, ob sie auf mich hören würden«, meinte er.
    »Inwiefern?«
    »Insofern, als sie dich mit ins Boot holen sollen.«
    Noch bevor ich antworten konnte, vernahm ich eine Stimme in unserem Rücken. Die Versammlung wurde zur Ordnung gerufen.
    »Guten Morgen, alle miteinander. Für all jene, die mich nicht kennen: Mein Name ist Evan Stroud. Ich bin der Leiter des zuständigen CIA-Direktorats.«
    Ned und ich saßen am unteren Ende des Tisches. Ich kannte Stroud nur aus den Fernsehnachrichten. Als er vor gerade einmal vier Wochen seinen Job angetreten hatte, hatten die Medien über ihn berichtet.
    »Ihre Anwesenheit hier bedeutet, dass Ihre jeweiligen Vorgesetzten Ihrer Abordnung zugestimmt haben«, fuhr er fort. »Sämtliche Informationen, die hier ausgetauscht werden, sind ausschließlich für diesen Kreis bestimmt. Sie alle sind zur Geheimhaltung verpflichtet. Die entsprechenden Formulare befinden sich in den Aktenmappen, die Sie vor sich sehen. Sie müssen sie ausfüllen, bevor Sie den Raum verlassen.«
    Anschließend stellte Stroud alle Anwesenden persönlich vor. Ich war beeindruckt, dass er sämtliche Namen einschließlich der Titel aus dem Kopf wusste. Die komplette Buchstabensuppe war im Raum versammelt CIA, FBI, NSA, MPD. Analysten aus der Terrorismusbekämpfung, Außendienstmitarbeiter des Secret Service und des Heimatschutzes sowie ein sehr erschöpft wirkender Agent des National

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