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Alex Cross - Cold

Titel: Alex Cross - Cold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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sogar gleichzeitig.

   73
    Ava war immer noch eingeschnappt, als wir oben ankamen. Sie marschierte schnurstracks an Mahoney vorbei, der im Hausflur auf mich wartete. Ned zeigte auf die Kinder und zählte mit den Fingern mit. »Drei?«, fragte er stumm.
    »Frag nicht«, sagte ich. »Alias Ava.«
    »Gute Nacht, Alias Ava«, rief er die Treppe hinauf.
    »Nacht«, erwiderte Ava, ohne sich umzudrehen. Wenigstens sagte sie überhaupt etwas.
    »Gute Nacht, Mr. Mahoney!«
    »Gute Nacht, Jannie, gute Nacht, John-Boy, gute Nacht alle miteinander!«
    Jannie und Ali mochten Ned genauso gerne wie ich. Aber sobald sie außer Sichtweite waren, ließ er seine Onkel-Ned-Attitüde fallen und wurde wieder ernst. Ich hatte seit der Razzia in dem Motel vor drei Tagen nicht mehr mit ihm gesprochen. Ich glaube, es war das erste Mal, dass ich ihn unrasiert und nicht völlig aufgekratzt zu Gesicht bekam.
    »Wie geht’s denn deinen Leuten?«, wollte ich wissen.
    »War schon mal besser. Totten ist schon wieder zu Hause, aber Behrenberg hat so schwere Verbrennungen, dass er noch mindestens zwei Wochen im Krankenhaus bleiben muss«, erwiderte er und schüttelte den Kopf.
    »Und du?«, hakte ich nach. »Wie hältst du dich?«
    Ned zuckte mit den Schultern. »Ich bin suspendiert und habe den größten Teil meiner freien Zeit im Krankenhaus gesessen, zusammen mit Behrs Frau. Aber ab morgen bin ich wieder im Dienst«, sagte er.
    »Freust du dich?«
    »Na, klar. Es gibt nichts Schlimmeres, als am Rand zu hocken und zuschauen zu müssen. Ich muss etwas machen, sonst werde ich noch wahnsinnig.«
    Ich hätte mir denken können, dass Ned sich schuldig fühlte. Mir würde es wahrscheinlich kein bisschen anders gehen, wohl oder übel.
    »Hör zu, Ned, falls du das Bedürfnis hast, darüber zu sprechen...«
    »Danke«, unterbrach er mich. »Aber ich bin schon bei einer Seelenklempnerin vom FBI. Sie ist, ehrlich gesagt, ziemlich gut. Und sie sieht wesentlich besser aus als du.«
    Ich war froh, dass sein Humor ihm nicht völlig abhandengekommen war.
    »Tja, dann... kann ich dir vielleicht was zu trinken anbieten? Ich habe einen guten Scotch im Haus. Einen, der vielleicht sogar dir schmecken würde.«
    »Ehrlich gesagt...« Ned machte einen Schritt in Richtung Tür. Die Autoschlüssel baumelten an seinem Finger, und er hatte diesen ganz besonderen Blick aufgesetzt. Den Blick, der sagte, dass er die Arbeit eigentlich nie ganz lassen konnte.
    »Ich dachte, du hast vielleicht Lust auf eine kleine Spritztour«, sagte er. »Es gibt da etwas, was dich interessieren könnte. Es ist was richtig Gutes. Es interessiert dich auf jeden Fall.«
    Ich nickte. »Na klar komme ich mit.«

   74
    Eine halbe Stunde später kamen Mahoney und ich vor einem vierstöckigen Backsteingebäude an der Ecke Sixth Street und P-Street an, direkt gegenüber der Masjid Al-Quasim. Wir stellten den Wagen auf der Rückseite ab, stiegen über die Treppe hinauf in den zweiten Stock und landeten in einer schmalen, lang gestreckten Wohnung mit vielen Zimmern, die ineinander übergingen.
    Die Wohnung war so gut wie leer, abgesehen von einigen wenigen Liegestühlen und langen Klapptischen, voll mit allerhand Abhörausrüstung. Die Liegestühle waren mit zwei Agenten besetzt. Beide hatten Kopfhörer aufgesetzt. Am Küchentresen saß eine weitere Agentin, die zwei aufgeklappte Laptops vor sich stehen hatte.
    Ich kannte niemanden, aber Mahoney wird von den Überwachungsteams wie eine Art Popstar verehrt. Zuerst machte er mich mit Cheryl Kravetz in der Küche bekannt, anschließend stellte er mir die beiden mit den Kopfhörern vor, Howard Green und Andrew Landry.
    »Danke für deinen Anruf«, sagte Mahoney zu Kravetz. »Wir sehen zu, dass wir euch nicht in die Quere kommen.«
    »Kein Problem.« Kravetz unterbrach ihre Arbeit nicht. Auf den beiden Bildschirmen waren ein halbes Dutzend verschiedene Kameraperspektiven eingeblendet, die sich mit einer externen Tastatur, die an beide Computer angeschlossen war, steuern ließen.
    Das meiste sah nicht besonders aufsehenerregend aus, ein leerer Flur, eine Art Klassenzimmer, eine dunkle Gasse.
    »Das Nachtgebet war schon vor einer Stunde zu Ende«, sagte sie. »Ich weiß wirklich nicht, wieso das so lange dauert.«
    »Und warum geht niemand rein und holt sie raus?«, wollte Ned wissen.
    »Wann hast du das letzte Mal eine Festnahme in einer Moschee gemacht?«, erwiderte Kravetz. »Oder überhaupt in einem Gotteshaus. Das ist, verdammt noch mal, viel zu

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