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Alex Cross - Cold

Titel: Alex Cross - Cold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Laderampe abzweigte, war komplett geräumt worden. Nur am hinteren Ende war ein einzelner bewaffneter Agent postiert. Er sah, wie Sivitz näher kam, und drückte auf die Fahrstuhltaste.
    »Wie läuft’s denn so da hinten?«, wollte er wissen.
    Sivitz beachtete ihn nicht und trat wortlos in die Kabine.
    Er fuhr in den fünften Stock, wo ein weiterer Agent Wache stand. Dann ging er durch einen langen Flur, vorbei an zahlreichen dunklen Büros, bis er vor der letzten Tür angelangt war. Ein Lichtschimmer drang darunter hervor. Das Schild neben dem Türrahmen trug seinen Namen in Blockbuchstaben, darunter das Wappen der CIA.
    Sivitz klopfte zweimal und schloss die Tür mit seinem Schlüssel auf.
    Am Konferenztisch saßen Mrs. Angawi und eine Dolmetscherin aus Langley. Außerdem waren Peter Lindley und Evan Stroud vom FBl-Geheimdienst-Direktorat anwesend. Stroud hatte Sivitz für diese Aufgabe empfohlen. Sie alle hatten sich aus der Kantine Sandwiches und Pommes frites sowie Wasserflaschen kommen lassen.
    »Na, wie ist die Lage hier oben?«, fragte Sivitz. »Alles in Ordnung, fühlen Sie sich wohl?«
    Die Dolmetscherin gab die Frage an Mrs. Angawi weiter, die mit einer arabischen Wortkaskade antwortete.
    »›Ich will hier weg, raus aus diesem Gebäude, raus aus dieser Stadt. Das ist ein verfluchter Ort‹«, übersetzte die Dolmetscherin. »›Ich dürfte eigentlich gar nicht mehr hier sein. Ich bin hier nicht sicher. ‹«
    »Sagen Sie ihr, dass sie heute Nacht in einem Hotel untergebracht wird, wo sie absolut in Sicherheit ist. Sobald wir alles haben, was wir brauchen, können wir die nächsten Schritte einleiten«, erwiderte Stroud.
    Sivitz behielt seine Gedanken für sich. Die Frau erschien ihm ein klein wenig einfach gestrickt. Es war schon verwunderlich, dass das FBI so großes Vertrauen in sie setzte. Andererseits musste man ihr zugutehalten, dass ihre Informationen sich durchweg als sehr zuverlässig erwiesen hatten. Vielleicht war sie ja auch von ihren eigenen Leuten unterschätzt worden.
    Außerdem registrierte er, dass sie den Hidschab locker um die Schulter liegen hatte, obwohl sie mit fremden Männern in einem Zimmer war. Das sprach in der Tat Bände.
    »›Ich will ein neues Leben haben‹«, ließ sie über die Dolmetscherin ausrichten. »Mein Mann ist nicht mehr der, den ich geheiratet habe. Ich kann nicht tatenlos zusehen, was noch alles passiert. Ich habe Freunde hier. Amerikanische Freunde, verstehen Sie?«
    »Ja, ja, ich hab’s kapiert«, sagte Sivitz.
    Irgendwann hatte sie angefangen, nur noch ihn anzusprechen. Vielleicht hatte sie das Gefühl, dass sie bei Stroud und Lindley nicht weiterkam. Aber er war kein Babysitter. »Fragen Sie sie, wer in Saudi-Arabien der Ansprechpartner ihres Mannes ist. Wir müssen unbedingt erfahren, wer hier die Befehle gibt.«
    »Das versuchen wir ja schon die ganze Zeit, Matt. Das ist dir doch klar, oder?«, sagte Stroud.
    »Lind wenn ich ganz lieb bitte sage?« Sivitz’ Adrenalinspiegel war immer noch ziemlich hoch, und es interessierte ihn einen Scheißdreck, wer im Augenblick der Vorgesetzte war und wer nicht.
     Stroud nickte der Dolmetscherin zu, die die Frage an Mrs Angawi weitergab.
    »›Ich weiß es nicht‹«, lautete die Antwort.
    »Was ist mit den Coyle-Kindern?«, hakte Sivitz nach.
    »›Mein Mann behauptet, dass die FAMILIE dafür verantwortlich ist. Das hat er erst kürzlich zu zwei von unseren Leuten gesagt. Zu den beiden, die jetzt das Kommando haben, glaube ich.«
    »Wer sind die beiden? Wie heißen sie? Wie sehen sie aus? Wo sind sie jetzt?«
    Sivitz versuchte, sie nicht unter Druck zu setzen, aber das fiel ihm schwer. Die Zeit war knapp.
    »›Sie ist Ärztin, glaube ich. Der Mann ist eher unscheinbar äußerlich, aber vielleicht auch im Kopf. Ich glaube, die Frau hat alle Fäden in der Hand. Sie ist sehr stark. ‹«
    »Und wissen Sie, wie die beiden heißen?« Sivitz probierte es noch einmal.
    »›Nein.‹«
    »Oder wo sie sich aufhalten?«
    »›Nein.‹«
    »Gott.«
    Er drehte sich um und stellte sich ans Fenster. Nur wenige Häuserblocks entfernt ragte die Kuppel das Kapitols in den Nachthimmel. In der Ferne sah er die spitze Nadel des Washington Monument. Wirklich eine tolle Stadt bei Nacht. Auch wenn er es eigentlich nie genießen konnte.
    Erneut ergriff die Frau das Wort, gefolgt von der Dolmetscherin. Es hatte wichtig geklungen. Sie hatte die Stimme erhoben.
    »Aber ich kann Ihnen sagen, wo das nächste Attentat stattfinden wird. Und

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