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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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    »Meine langjährige kriminalistische Erfahrung sagt mir, dass sich Ms. Choi wahrscheinlich keiner operativen Geschlechtsumwandlung unterzogen hat«, sagte er. »Ebenso wenig dürfte sich Mr. Yamaguchi unters Messer gelegt haben, damit er wie ein Weißer aussieht. Deshalb kürzen wir die Sache ab und schauen mal, was MySpace zu bieten hat.«
    Innerhalb von Sekunden hatte er die Seiten aufgerufen. »Sieht ganz danach aus, als würden sich sogar Intelligenzbestien nach fünf Nanosekunden Ruhm sehnen.«
    Arlen Arabian war Mitte bis Ende dreißig, hatte eine Afrofrisur und einen Rabbinerbart, der bereits grau wurde. Der glatzköpfige Vladimir Bobrosky war gebaut wie ein Gewichtheber im Superschwergewicht, der er auf seiner Seite auch zu sein behauptete.
    Tremaine L. Franck war jung, schlank und sah gut aus, wenn auch auf eine etwas verhuschte, anämische Art. Er hatte lange, strähnige braune Haare, die quer über die breite, faltenlose Stirn gekämmt waren.
    »Er hat sie also gebleicht, damit er zu den Typen an der Bezirksgrenze passt.«
    Er googelte Franck, stieß in einer Mitteilung der Windsor Prep aus dem letzten Jahr auf den Namen des jungen Mannes und reckte triumphierend die Faust.
    Nachdem er Harvard innerhalb von drei Jahren mit summa cum laude abgeschlossen hat, wurde Trey von der Caltech als Doktorand für chemische Verfahrenstechnik angenommen und freut sich darauf, ins sonnige Südkalifornien zurückzukehren. Er gibt allerdings zu, dass er den jovialen Umgangston im Cabot House ebenso vermissen wird wie bestimmte Kurse, insbesondere die von Professor Feldheim, der für ihn ein Vorbild in Sachen Gelehrsamkeit, Verständlichkeit und Toleranz war, und dies trotz Treys Versuchen, ihn von den Vorzügen des Anwendens im Gegensatz zum reinen Nachdenken zu überzeugen.
    »Ganz meine Meinung«, sagte Milo. »Vom reinen Nachdenken bekomme ich Blähungen.«
    Er rief die Datenbank des LAPD auf und gab sein dienstliches Passwort ein, um an Trey Francks persönliche Daten ranzukommen.
    Kein Vorstrafenregister, ein paar Strafzettel wegen falschen Parkens, ein weiterer, weil er vor zwei Jahren zu schnell gefahren war. Eins achtzig groß, neunundsechzig Kilo schwer, blond, blaue Augen.
    »Erst wird er dunkler, dann heller«, sagte Milo. »Er mag die Veränderung.«
    »Schau dir seine Adresse an«, sagte ich.
    Im südlichen Teil von Brentwood, eine Apartmentnummer.
    »Keine teure Gegend«, sagte er, »aber nah genug an der Windsor. Möglicherweise war Franck einer ihrer verdienstvollen Stipendiaten. Elise hat vor vier Jahren dort angefangen, als er in der Abschlussklasse war. Vielleicht fuhr sie auf die ganz jungen Burschen ab, und aus dem Nachhilfeunterricht wurde etwas anderes.«
    »Er klingt nicht wie jemand, der Nachhilfe gebraucht hat.« »Nicht in Mathe oder Naturwissenschaften. Aber Elise hat Englisch unterrichtet. Ich muss mich mit diesem Genie treffen und auf die ordnungsgemäße Vorgehensweise pfeifen.«
    Er rief mit seinem Handy einen Informanten bei der Telefongesellschaft an und notierte sich die Nummer des Festnetzanschlusses, die unter Francks Adresse eingetragen war.
    Er ließ es zehnmal klingeln, ohne dass sich jemand meldete. Kein Anrufbeantworter.
    »Scheiß drauf«, sagte Milo. »Brentwood ist ganz in der Nähe. Wie sieht’s mit deinem Sprit aus?«
    »Der Tank ist noch halbvoll«, sagte ich. »Kein Problem, wenn wir nicht zu viel nachdenken.«
     
    Das zwei Blocks südlich des Wilshire Boulevard gelegene Gebäude war ein wuchtiger Klotz mit zwanzig Wohneinheiten, heruntergekommenen Balkonen und Satellitenschüsseln auf den Geländern.
    Eine Sicherheitstür. Niemand meldete sich, als wir bei Franck, J. klingelten.
    Wir wollten gerade wieder gehen, als eine Frau mit kurzen grauen Haaren und stämmigen Armen mit einer schwarz gescheckten Französischen Bulldogge herauskam.
    Das glatte Ebenbild von Spike, Blanches lebhaftem Vorgänger. Ich musste unwillkürlich lächeln. Die Frau bemerkte es und lächelte ebenfalls. Gelassen, so als wäre sie es gewöhnt, Aufsehen zu erregen. Genauso wie ihr Hund. Er blieb stehen, schaute nach vorn, war prachtvoll gebaut.
    »Das weckt Erinnerungen, was?«, sagte Milo.
    »Wie bitte?«, sagte die Frau.
    »Mein Freund hier hatte auch so einen, in der gleichen Farbe.«
    »Sie sind die Besten, nicht wahr?«
    »Fast menschlich«, sagte ich. »Wie lange haben Sie ihn schon?«
    »Drei Jahre, er ist seit Kurzem ausgewachsen.«
    »Meiner Schätzung nach dürfte er um die elf Kilo

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