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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Elise kennengelernt?«
    »Ich habe für Sie gearbeitet. Das hier ist unfassbar schrecklich.«
    »Wann hatten Sie zum letzten Mal Kontakt zu ihr?«
    »Wir haben miteinander telefoniert … vor etwa zwei Wochen.«
    Was durch die Einzelnachweise bestätigt wurde.
    »Privat?«
    »Sie rief mich an, um mich auf dem Laufenden zu halten.« Franck sprach seltsam schleppend, bildete mit den Lippen die Worte und brachte dann einen Sekundenbruchteil später den Ton zustande.
    »Worüber?«
    »Über die Arbeit.« Franck rieb sich mit dem Fingerknöchel das Auge und fasste sich an das mit spärlichen blonden Stoppeln gesprenkelte Kinn. Er hatte ein weites blaues Yale-T-Shirt, eine graue Turnhose und Gummilatschen an. Seine Haare waren länger als auf dem Führerscheinfoto, kupferbraun gefärbt, mit weißblonden Spitzen, und reichten gut fünf Zentimeter über die Schultern. Die glatten, unbehaarten Arme baumelten wie Ranken von den schmalen, hängenden Schultern. Die Nägel waren bis aufs Fleisch abgekaut. Ein hellgrüner Sitzsack und eine angeschlagene Kommode stellten das einzige Mobiliar dar. Auf der mit Soßenflecken übersäten Kommode befanden sich ein Elektrokocher, offene und ungeöffnete Pepsi-Dosen, eine Tüte mit geraspeltem Käse, Bücher und Spiralblöcke. Ein Haufen schmutziger Wäsche lag in der Ecke. Ein Laptop samt Drucker stand auf dem Boden.
    Milo hatte überlegt, ob er sich auf dem Sitzsack niederlassen sollte, wegen eines undefinierbaren Flecks zog er es aber vor, stehen zu bleiben. »Was genau haben Sie für Elise gearbeitet?«
    »Ich habe Nachhilfejobs übernommen, wenn sie ausgebucht war.«
    »Hat sie Sie dafür bezahlt oder Ihre Dienste nur weiterempfohlen?«
    »Elise hat das Geschäftliche übernommen. Ich habe für jede Stunde die Hälfte ihres Lohns bekommen.«
    »Sie hatte also jede Menge Arbeit und hat Ihnen die überzählige abgetreten?«
    »Ihre Auslastung war saisonabhängig«, sagte Franck. »Aber ja, so war’s.«
    »Hat Elise Ihnen Nachhilfe gegeben? Als Sie noch zur Schule gingen?«
    Franck zwinkerte. »Nein.« Es klang vorwurfsvoll, als wäre die Frage abwegig.
    »Sie haben auch ohne fremde Hilfe einen hervorragenden Abschluss geschafft.«
    Er zuckte die Achseln. »Es ist bloß eine Prüfung.«
    »Was sind Ihre Spezialfächer, Trey?«
    »Alles, was verlangt wird.«
    »Mathe und Naturwissenschaften ebenso wie Englisch?«
    »Ja.«
    »Elise hat nur Nachhilfe in Englisch und Geschichte gegeben.«
    »Sie verfügte auch über die Grundkenntnisse der Mathematik, wollte aber nicht darüber hinausgehen.«
    »Sie sind also der Mann für Algebra, Infinitesimalrechnungen, höhere Mathematik und dergleichen?«
    »Ich war es«, sagte Franck. »Ich mache das nicht mehr.«
    »Zu viel zu tun?«
    »Ich habe eine Assistentenstelle in der Forschung. Davon kann ich das Zimmer, mein Essen und die Studiengebühren bezahlen.« Er ließ den Blick durch seine Unterkunft schweifen. »Es ist nicht gerade nobel, aber mir reicht es.«
    »Ist das hier ein Studentenwohnheim?«
    »Offiziell nicht«, sagte Franck. »Es gehört einem Ehemaligen, der einen beträchtlichen Mietnachlass gewährt. Was genau ist Elise zugestoßen?«
    »Im Moment können wir lediglich sagen, dass sie gestorben ist, Trey. Erzählen Sie uns, wie Sie sie kennengelernt haben.«
    »Wieso sollte das für Sie relevant sein?«
    »Es ist für uns relevant, weil ich danach gefragt habe.«
    Franck starrte ihn an. »Tut mir leid, ich kann es immer noch nicht ganz fassen.«
    »Standen Sie und Elise sich nahe?«
    »Sie hat mir geholfen, indem sie mir einen Teil ihrer Arbeit …«
    »Wann hat das angefangen?«
    »Als ich in der Abschlussklasse an der Windsor war. Sie wusste, dass ich das Geld gebrauchen konnte.«
    »Und außerdem waren Sie klug.«
    Achselzucken. »Ihrer Meinung nach ja.«
    »Sie hatten keine Probleme damit, Gleichaltrigen Nachhilfe zu geben?«
    »Sie wollten ja etwas von mir. Außerdem waren das meistens kluge Schüler.«
    »Wozu brauchen kluge Schüler Nachhilfe?«
    Francks Lächeln besagte, dass wir das nie und nimmer verstehen würden.
    Milo sagte: »Klug, aber nicht superklug?«
    »An einer Schule wie der Windsor spielt es schon eine große Rolle, wenn man sich bei der Reifeprüfung von siebenhundertvierzig auf siebenhundertachtzig Punkte verbessert.«
    »Wie viel zahlen Ihnen kluge Kids für so was?«
    »Ihre Eltern zahlen hundert Dollar pro Stunde und tausend Dollar Vorschuss. Mein Anteil betrug fünfzig Prozent.«
    »Wie viele Kunden hat

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