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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Fuß auf den anderen, während sie den richtigen Schlüssel an ihrem Bund suchte.
    »Wann ist er reingekommen?«, fragte Milo.
    »Gestern Abend gegen zehn. Er wurde bei einer Nuttenrazzia aufgegriffen, hat auf no hablo inglés gemacht, dann aber andere Töne angeschlagen, als er eingebuchtet wurde, statt wie beim letzten Mal nur eine Verwarnung zu kriegen. Ihre Karte war zusammen mit einem gefälschten Ausweis in seiner Hosentasche. Der eine Anruf, den er machen durfte, galt Ihnen.«
    »Was für eine Ehre.«
    »Ist er in eine größere Sache verwickelt, Lieutenant?«
    »Hängt davon ab, was er zu sagen hat.«
    »Na, ich gehe mal davon aus«, sagte Bostic. »Sonst wären Sie wohl kaum hier.«
     
    Auf einer Metallbank in der Arrestzelle saß ein Mann mittleren Alters mit beginnender Glatze und einem herabhängenden Schnurrbart. Seine dunkle Haut sah in dem unvorteilhaften Licht aus, als hätte er Gelbsucht. Das Gesicht war mit weißen Bartstoppeln übersät, der Blick wirkte niedergeschlagen.
    Nervös zuckende Augen und zittrige Hände, genau wie an dem Tag, als er mit einer Schar Tagelöhner nahe dem Eisladen auf einen Gelegenheitsjob gewartet hatte. Es war derjenige, der eine falsche Adresse in Beverly Hills angegeben hatte.
    »Er behauptet, er hieße Hector Ruiz, aber er behauptet auch, in der Nähe von Filmstars zu wohnen«, sagte Officer Bostic.
    »Das ist wirklich mein Name«, sagte der Mann.
    »Ich übernehme jetzt, danke«, sagte Milo, worauf Bostic ging. »Mr. Ruiz, wie läuft’s in Beverly Hills?«
    »Der Typ in dem T-Shirt mit dem Ameisenbär drauf«, sagte Hector Ruiz mit einem kaum wahrnehmbaren Akzent.
    »Was ist mit ihm?«
    »Ich kenne ihn.« Ruiz verdrehte die Handgelenke und verzog die Mundwinkel zu einem angedeuteten Lächeln, das wie eine Fratze wirkte.
    »Ich warte«, sagte Milo.
    »Ich muss hier raus.«
    »Sorgen Sie dafür, dass Sie das nächste Mal in L.A. festgenommen werden, dann ist das ein Klacks.«
    »Bitte«, sagte Ruiz.
    »Erzählen Sie mir vom Ameisenbär.«
    »Bitte«, wiederholte Ruiz. »Meine Frau kommt aus Juarez. Sie darf nichts davon erfahren.«
    »Sie wurden vor zwei Wochen schon einmal wegen der gleichen Sache festgenommen, Hector.«
    »Da hab ich eine Verwarnung gekriegt«, sagte Ruiz. »Diesmal haben sie mich eingebuchtet.«
    »So was bezeichnet man als Wiederholungstäter.«
    »Bitte . Ich hab kein Geld für die Kaution. Wenn die mich hierbehalten … Meine Frau kommt in zwei Tagen.«
    »Und mit der ist nicht gut Kirschen essen, was?«
    Ruiz drückte sich eine Hand an die Schläfe. »O Mann.«
    »Ich bin beim LAPD, Hector. Ich kann allenfalls mit jemandem von der Sitte in Culver City reden.«
    »Warum bloß reden? Tun Sie was«, sagte Ruiz. »Sie sind doch der gran patrón .«
    »In L.A.«
    »Die haben mich reingelegt, sie war ein Cop.« Ruiz umriss weibliche Kurven. »In Hotpants und Stiefeln. Für dreißig wollte sie mir einen blasen.«
    »Auf die Stiefel fallen sie immer wieder rein«, sagte Milo.
    »Ich konnte gar nichts sagen, so schnell hat sie mir angeboten, mir einen zu blasen.«
    »Wirklich eine hinterhältige Falle, Hector.«
    »Ich muss morgen draußen sein.«
    »Mrs. Ruiz kommt doch erst in zwei Tagen.«
    »Ich muss daheim noch saubermachen.«
    »Spuren beseitigen, was?«
    »Ich muss hier raus .«
    »Wie heißt der Ameisenbär, und wo finde ich ihn?«
    »Holen Sie mich hier raus, dann erzähle ich es Ihnen«, sagte Ruiz.
    Milo beugte sich vor ihn. »So läuft das nicht, Hector. Selbst wenn Sie es mir jetzt sagen, muss ich mich erst davon überzeugen, dass Ihre Aussage mehr wert ist als Ihr Ausweis.«
    Ruiz wandte den Blick ab. »Was wollen Sie von ihm?«
    »Das geht Sie nichts an, Hector. Aber wenn Sie wollen, dass Ihre Frau glücklich ist, muss ich ihn in Gewahrsam haben.«
    Keine Antwort.
    »Comprende , Hector?«
    »Ich kann Englisch.«
    »Und sogar gut.« Milo schob eine Manschette zurück und warf einen Blick auf seine Timex.
    »Versprechen Sie mir, dass Sie mir helfen?«, fragte Ruiz.
    »Sobald ich Mr. Ameisenbär in Gewahrsam habe.«
    »Ist ja gut, er wohnt in meinem Apartment.«
    »Er ist Ihr Mitbewohner?«
    »Nein, nein, wir wohnen im gleichen Haus. Er in Nummer fünf, unten. Ich in Nummer sieben, oben.«
    Milo verkniff sich ein Lächeln. »In Beverly Hills?«
    »Nein, hier«, sagte Ruiz. »In Culver City. Am Venice Boulevard, in der Nähe der Stadtautobahn.«
    Milo zückte seinen Block. »Adresse?«
    Ruiz nannte sie ihm.
    »Jetzt brauche ich nur noch

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