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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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nötig.«
    »Vielleicht wären wir alle besser beraten, wenn wir bei unseren Fachgebieten blieben. Ihres ist die Psychopathologie. Kommt Ihnen der Junge unter diesem Aspekt wie ein potentieller Gewalttäter vor?«
    »Er scheint vor allem frustriert zu sein«, erwiderte ich. »Seine Familie stammt aus Uruguay.«
    »Egal woher er kommt, es klingt so, als ob er verflucht undankbar wäre. Hat sein Daddy erzählt, welcher Ehemalige seinen Sohn an die Windsor gebracht hat?«
    »Ein Mann namens Kenten.«
    »Edwin Kenten?«, fragte er. »Das macht die Sache nur noch komplizierter.«
    »Wer ist das?«
    »Ein Städtebauer, Doktor.« Er lachte bitter. »Ein Titan unter den Sterblichen. Er verbündet sich mit Stadtverwaltungen, dann erwirkt er Enteignungsverfügungen, damit er Privathäuser plattmachen kann. An deren Stelle zieht er billige Mietshäuser und Großmärkte hoch, die mit Steuergeldern finanziert werden. Und das alles im Namen des Gemeinwohls.«
    Er lachte leise, heiser und unheilvoll. »Ed Kenten saß in dem Komitee, das empfohlen hat, mich einzustellen. Wir hatten vorab ein Gespräch, bei dem er mich im Glauben wiegte, dass er mich unterstützt. Als es zur Abstimmung kam, hat er jemand anderen unterstützt, weil dessen dunkle Haut eine größere Rolle spielte als die Befähigung für den verfluchten Job.« Wieder kicherte er bedrohlich. »Ja, ich kann mir vorstellen, dass er den mexikanischen Jungen in eine unangenehme Situation gebracht hat, bloß damit er sich nobel vorkommen kann. Der Junge flippt aus, wird gewalttätig und macht die Freeman kalt, aber das reicht ihm noch nicht, deshalb schlägt er dem Italiener den Schädel ein.«
    Er gluckste. »Eddie muss sich wohl einen anderen Schützling aus dem Barrio suchen. Derweil spielt er im Mountain Crest seine achtzehn Löcher und lässt sich nach Paradise Cove chauffieren. Verdammt, der Vater von dem Jungen serviert Ed vermutlich immer noch seinen Krabbencocktail.«
    Die Zigarrenglut tanzte fröhlich.
    »Warum wird die Sache durch Kenten komplizierter?«, fragte ich.
    »Sobald der Junge hopsgenommen wird, kommt raus, dass Eddie sein Mentor ist, und er wird sofort annehmen, dass ich es darauf anlege, ihn schlecht dastehen zu lassen. Sie müssen sich also verdammt sicher sein, Sturgis, dass Sie handfeste Beweise haben, bevor Sie in der Jauchegrube rumrühren.«
    In dem großen, niedrigen Haus ging ein Licht an. Der Polizeichef warf einen kurzen Blick nach hinten, dann wandte er sich wieder uns zu.
    »Okay, folgendermaßen sieht’s aus, Sturgis. Konzentrieren Sie sich auf die Suche nach der Corvette. Wenn sie auftaucht und Fingerabdrücke von dem Jungen drin sind oder Sie irgendwelche Spuren aus dem Haus entdecken, die auf den Jungen hindeuten, müssen wir uns damit auseinandersetzen. Finden Sie nichts im Auto und im Haus, lassen Sie den Jungen in Ruhe.«
    »Und dann?«, fragte Milo.
    »Dann machen Sie eine Verschnaufpause. Sortieren sich neu. Legen alles auf Eis, bis Sie Beweise haben. Das Wortspiel war beabsichtigt. Und machen Sie sich keine Sorgen, dass Ihnen langweilig wird. Ich habe gerade eine PowerPoint-Zirkusveranstaltung von meinen Statistikfuzzis über mich ergehen lassen, und die sagen, dass in West L.A. in dreißig bis fünfzig Tagen ein neuer Mord fällig ist, höchstwahrscheinlich eine Bandenschießerei. Ab und zu kriegen auch Sie mal einen einfachen Fall aufgebrummt.«
    »Mendoza wurde noch nie erkennungsdienstlich behandelt«, sagte Milo. »AFIS wird seine Fingerabdrücke nicht haben.«
    »Ein netter, gesetzestreuer Knabe«, sagte der Chef. »Wie erhebend. Eddie Kenten hat das wohl gespürt. Vielleicht hat der Junge ja noch ganz andere Vorzüge.«
    Die orange Scheibe neigte sich. »Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl, Sturgis.«
    »Kenten ist schwul?«
    Der Chef lachte. »Ein verheirateter Großvater? Ich werde mich hüten, irgendwelche Gerüchte in die Welt zu setzen. Andererseits würde es mich nicht sonderlich überraschen, wenn Sie mir sagen, dass Mendoza ein strammer, muskulöser Kerl ist.«
    »Sir, was den Umstand angeht, dass Martin Mendozas Fingerabdrücke nicht im …«
    »Wunschdenken und Mutmaßungen sind sinnlos. Sie haben ja noch nicht mal das Auto. Finden Sie es, und lassen Sie die Techniker ihr Ding machen. Wer weiß, vielleicht haben Sie Glück und finden die Abdrücke von jemandem, der bereits erfasst ist. Ich habe gerade die Autodiebstahlstatistiken von Van Nuys gesehen. Beschämend, dagegen müssen wir eindeutig was tun. Folglich

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