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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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einen Namen, Hector.«
    »Gilberto«, sagte Ruiz. »Gilberto Chavez. Er behauptet, Maler zu sein. Aber in Juarez hat er nie gemalt, da war er Trockenbauer, und nicht mal das konnte er gut.«
    »Einer von diesen Möchtegernkünstlern«, sagte Milo.
    »Sagen Sie nicht, dass ich’s Ihnen erzählt habe.«
    »Was wissen Sie sonst noch über Mr. Chavez?«
    »Er raucht viel.« Ruiz tat so, als halte er mit zwei Fingern eine Zigarette, führte die Hand an den Mund, kniff die Augen zusammen, sog die Wangen ein und guckte dumm aus der Wäsche.
    »Marihuana que fumar «, sagte Milo.
    »Immerzu«, sagte Ruiz. »Damit haben sie ihn bezahlt.«
    »Wer?«
    »Die Kids.«
    »Was für Kids?«
    »Sie haben ihm Gras gegeben, damit er Trockeneis kauft. Er meinte, das wäre sein Glückstag.«
    »Erzählen Sie mir von diesen Kids, Hector.«
    »Mehr hat er dazu nicht gesagt. Kids eben.«
    »Wie viele?«
    Ruiz schüttelte den Kopf. »Das ist alles, was er dazu gesagt hat.«
    Milo wartete.
    »Sie müssen mich hier rausholen, bevor Lupe kommt«, sagte Ruiz.
    »Eine Hand wäscht die andere, Hector. Erzählen Sie mir von den Kids.«
    »Mehr hat er dazu wirklich nicht gesagt.« Er bekreuzigte sich. »Nur dass es Kids waren, das ist alles.«
    Milo ging zur Tür.
    »Bitte «, sagte Hector Ruiz.
     
    Milo rief bei der Sitte an und erfuhr von einem Detective namens Gerald Santostefano, dass Ruiz wegen Überfüllung des Gefängnisses in drei Stunden entlassen werden sollte.
    »Warum habt ihr ihn überhaupt festgenommen?«
    »Er ist ein Wiederholungstäter, Lieutenant.«
    »Mag die Damenwelt, was?«
    »Nur wenn sie hohe Stiefel trägt«, sagte Santostefano. »Sie wissen ja, wie es ist. Wir können ihnen nichts nachweisen, es sei denn, wir ertappen sie in flagranti. Wir haben eine unserer schnuckligeren Anfängerinnen in kniehohe weiße Plastikstiefel mit Stilettos gesteckt, und er hat angebissen.«
    »Das wär doch was für Project Runway .«
    Santostefano lachte lauthals.
    »Können Sie ihn noch eine Weile drinlassen?«
    »Wie lange ist eine Weile?«
    »Bis ich Sie anrufe und Ihnen sage, dass seine Info etwas taugt.«
    »Tja«, erwiderte Santostefano. »Von mir aus gern, aber das hängt vom Gefängnis ab. Wer hat dort Dienst?«
    »Officer Bostic.«
    »Shirronne ist okay. Vielleicht kriege ich sie dazu, dass sie seine Entlassungspapiere ein paar Stunden verlegt. Aber darüber hinaus kann ich nichts versprechen.«
    Milo dankte ihm.
    »Hey«, sagte Santostefano. »Wer weiß, vielleicht können Sie mir eines Tages auch mal einen Gefallen tun.«
    »Aber nicht als Modeberater.«
     
    Das Haus verschandelte ein Eckgrundstück auf der Südseite des Venice und westlich des Sepulveda Boulevard. Ein düsterer, einstöckiger Bau, dessen grauer Putz von Rostschlieren durchzogen war wie eine getigerte Katze. Ein hüfthoher Maschendrahtzaun umgab einen Hof, der mit puderigem braunen Staub bedeckt war. In eine Ecke waren Dosen, Flaschen und Müllsäcke gekickt worden. Am Boden nahe der Tür lag verlorener Abfall herum.
    In der Viertelstunde, in der wir das Haus beobachteten, kamen zwei Latinos heraus und drei andere gingen hinein. Der dritte torkelte Arm in Arm mit einer pummeligen, dick geschminkten Frau, die ein mit Blumen bedrucktes Mikrokleid trug.
    Gilberto Chavez, der aufstrebende Anstreicher, tauchte weder bei der Verkehrszulassungsstelle noch bei Auto Track oder in einer anderen Datenbank auf, so dass wir bei der Observation mangels eines Fotos auf reine Mutmaßungen angewiesen waren.
    Milo sah zu, wie ein weiterer Mann hineinging. »Könnte irgendeiner von denen sein.« Ein paar Minuten vergingen, dann sagte er: »Wäre gut möglich.«
     
    Apartment Nummer fünf befand sich auf der Rückseite des Gebäudes im Erdgeschoss. Ein Autoaufkleber von einem spanischsprachigen Mittelwellensender pappte schräg an der Tür.
    Milo schob seine Hand in die Nähe der Glock und klopfte dreimal.
    Die Tür ging auf, und süßer, krautiger Marihuanageruch drang heraus.
    Der Mann, der uns verdutzt anblinzelte, war klein  – höchstens eins sechzig bis eins zweiundsechzig  – und hatte dichte schwarze Haare, die die Stirn verdeckten und bis auf die buschigen Augenbrauen fielen. Die Augen waren braun und von rosig rotem Weiß umgeben. Er hatte den Mund aufgerissen und zeigte uns seine Zähne, beziehungsweise die Hälfte, die noch davon übrig war.
    Er trug bequeme Kifferklamotten: eine kurze, schmuddelige hellblaue Turnhose und ein T-Shirt. Das T-Shirt war weiß, drei

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