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Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall

Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall

Titel: Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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anderen Jungen zu, der Alex ein viel gewöhnlicheres Gewehr reichte. Es war alt und ein bisschen rostig. »Du kannst dieses benutzen«, sagte er. »Und wenn du brav bist und uns nicht im Weg rumstehst, geben wir dir vielleicht eine Patrone.«
    Alle lachten hämisch. Dann drückten die beiden Raucher ihre Zigaretten aus und sie machten sich auf in den Wald.
    Eine halbe Stunde später wusste Alex, dass es ein Fehler gewesen war mitzukommen. Die Jungen ballerten wild in alle Richtungen und zielten auf alles, was sich bewegte. Ein Kaninchen wurde herumgewirbelt wie ein leuchtend roter Ball. Eine Ringeltaube stürzte aus den Zweigen und schlug, unten auf den Blättern liegend, mit den Flügeln um sich. Wie toll ihre Gewehre auch sein mochten, die Jungen waren lausige Schützen. Viele der Tiere, auf die sie schossen, waren nur verwundet, und Alex wurde übel, als sie den Blutspuren folgten.
    Sie erreichten eine Lichtung und machten eine Pause, um ihre Gewehre neu zu laden. Alex wandte sich an Fiona. »Ich gehe zurück zum Haus«, sagte er.
    »Warum? Erträgst du den Anblick von ein bisschen Blut nicht?«
    Alex sah zu einem etwa fünfzig Meter entfernt liegenden Kaninchen. Es lag auf der Seite und trat mit den Hinterbeinen hilflos um sich. »Es wundert mich, dass ihr Gewehre haben dürft«, sagte er. »Ich dachte, dazu müsste man siebzehn sein.«
    Rufus hatte seinen Kommentar gehört. Er trat vor und warf ihm einen bösen Blick zu. »Hier auf dem Land scheren wir uns nicht um Vorschriften«, murmelte er.
    »Vielleicht will Alex die Polizei rufen!«, sagte Fiona.
    »Die nächste Polizeiwache ist fünfzig Kilometer von hier entfernt.«
    »Soll ich dir mein Handy leihen?«
    Wieder lachten alle. Alex hatte jetzt die Nase voll. Ohne ein Wort zu sagen, drehte er sich um und ging davon.
    Sie hatten eine halbe Stunde bis zur Lichtung gebraucht, doch eine halbe Stunde später war Alex immer noch tief im Wald, umgeben von Bäumen und wilden Sträuchern. Er begriff, dass er sich verirrt hatte, und ärgerte sich über sich selbst. Er hätte auf den Weg achten sollen, als er Fiona und den anderen gefolgt war. Der Wald war endlos. Wenn er in die falsche Richtung lief, konnte er ins Hochmoor gerate n … und man würde ihn vielleicht erst nach Tagen finden. Außerdem war das Gebüsch so dicht, dass er kaum zehn Meter weit sehen konnte. Wie um alles in der Welt sollte er den richtigen Weg finden? Und sollte er dieselbe Strecke wieder zurückgehen oder weitergehen in der Hoffnung, den richtigen Weg zu finden?
    Alex spürte die Gefahr, noch bevor der erste Schuss fiel. Vielleicht war es das Knacken eines Zweiges oder das Klicken eines Metallschlosses. Er erstarrte – und genau das rettete ihn. Es gab eine Explosion – laut, nahe – und wenige Meter von ihm entfernt wurde ein Baum getroffen. Holzsplitter wirbelten durch die Luft.
    Alex drehte sich um und suchte nach dem Schützen. »Was soll das, Vollidiot?«, rief er. »Du hättest mich fast getroffen!«
    Ein zweiter Schuss wurde abgefeuert und Alex hörte hämisches Gelächter. Dann begriff er. Sie hatten ihn nicht mit einem Tier verwechselt. Sie zielten aus Spaß auf ihn!
    Er machte einen Satz nach vorn und rannte los. Von allen Seiten versperrten ihm Bäume den Weg. Die Walderde war völlig aufgeweicht, denn es hatte vor kurzem geregnet, und Alex hatte das unangenehme Gefühl, seine Füße klebten am Boden. Dann hörte er eine dritte Explosion. Er duckte sich und spürte, wie der Schuss über seinen Kopf hinwegfegte und das Laub zerfetzte.
    Überall sonst auf der Welt hätte das Ärger gegeben. Aber hier, tief in der englischen Provinz, hatte er es mit reichen, gelangweilten Jungs zu tun, die daran gewöhnt waren, dass alles nach ihrer Pfeife tanzte. Alex hatte sie beleidigt. Vielleicht war es der Scherz über das Geschenkpapier gewesen, vielleicht war Fiona eingeschnappt, weil er ihr nicht verraten hatte, wer er wirklich war. Sie hatten jedenfalls beschlossen, ihm eine Lektion zu erteilen. Aber wollten sie ihn wirklich töten? »Hier auf dem Land scheren wir uns nicht um Vorschriften«, hatte Rufus gesagt. Wenn Alex schwer verwundet oder sogar tot wäre, würden sie schon irgendwie ungeschoren davonkommen. Ein schrecklicher Unfall. Er hatte nicht auf den Weg geachtet und war versehentlich in die Schusslinie geraten.
    Nein. Das konnte nicht sein.
    Sie versuchten nur, ihm Angst einzujagen, das war alles.
    Zwei weitere Schüsse! Ein Fasan flog kreischend hoch. Alex rannte keuchend

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