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Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall

Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall

Titel: Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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schien sich endlos hinzuziehen.
    Aber schließlich wurde der Nachtisch – Eis mit heißer Schokoladensoße – aufgetragen. Kaffee wollte Alex keinen.
    »Du siehst müde aus«, bemerkte Mr s Stellenbosch. Sie hatte sich noch eine Zigarre angezündet. Der Rauch kräuselte sich über ihrem Kopf und benebelte Alex. »Möchtest du gern schlafen gehen?«
    »Ja.«
    »Wir brauchen morgen erst gegen Mittag loszufahren. Wenn du Lust hast, kannst du vorher noch den Louvre besuchen.«
    Alex schüttelte den Kopf. »Ehrlich, Gemälde langweilen mich.«
    »Wirklich? Wie schade.«
    Alex erhob sich. Irgendwie stieß er gegen das Glas, sodass der Rest der Cola auf die weiße Tischdecke spritzte. Was war los mit ihm? Er war plötzlich völlig erledigt.
    »Alex, soll ich dich hochbegleiten?«, fragte Mr s Stellenbosch. Sie betrachtete ihn aufmerksam, in ihren sonst so ausdruckslosen Augen blitzte ein Funke von Interesse auf.
    »Nein, es geht schon. Gute Nacht«, sagte Alex und schlurfte auf sein Zimmer.
    Es fiel ihm schwer, die Treppe hochzugehen. Am liebsten hätte er den Aufzug genommen, aber er hatte keine Lust auf den kleinen, fensterlosen Kasten. Er hätte das Gefühl gehabt, darin zu ersticken. Er ging die Treppe hoch, lehnte sich dabei mit der Schulter schwer gegen die Wand, stolperte den Flur entlang. Irgendwie gelang es ihm, seine Zimmertür aufzuschließen. Als er im Raum stand, drehte sich das Zimmer um ihn. Was war los? Hatte er mehr von dem Gin getrunken, als ihm gutgetan hatte, oder war e r …
    Alex schluckte. Man hatte ihm etwas in die Cola getan! Er spürte es auf der Zunge, ein bitterer Geschmack. Es waren nur noch drei Schritte bis zum Bett, aber es kam ihm endlos vor. Seine Füße wollten ihm nicht mehr gehorchen. Es kostete ihn alle Mühe, einen Fuß zu heben. Er ließ sich fallen, mit ausgestreckten Armen. Seine Brust und seine Schultern sanken auf das Bett. Der Raum drehte sich immer schneller um ihn. Er versuchte aufzustehen, versuchte zu sprechen – aber er brachte keinen Laut hervor. Er schloss die Augen – und weg war er.
    D reißig Minuten später ertönte ein leises Klicken und das Zimmer veränderte sich.
    Wenn Alex fähig gewesen wäre, die Augen zu öffnen, hätte er gesehen, wie der Schreibtisch, die Minibar und die gerahmten Bilder begannen, an der Wand nach oben zu schweben. Zumindest wäre es ihm so erschienen. Aber in Wahrheit bewegten sich die Wände keinen Millimeter. Durch eine versteckte Hydraulik senkten sich der Boden und das Bett – mit Alex darin – in die Tiefen des Hotels. Der ganze Raum war nur ein riesiger Aufzug, der Alex langsam in das Erdgeschoss und noch tiefer transportierte. Die Wände waren jetzt aus Metall, die Tapete, das Licht und die Bilder über Alex’ Kopf waren nicht mehr vorhanden. Alex fiel durch eine Art Luftschacht und glitt zwischen vier Stahlstangen nach unten. Plötzlich überflutete ihn Licht. Es machte wieder Klick. Er war angelangt.
    Das Bett war inmitten einer blitzenden unterirdischen Klinik zum Stehen gekommen. Auf allen Seiten wimmelte es von wissenschaftlichen Geräten. Es gab alle möglichen Kameras – Digital-, Video-, Infrarot- und Röntgenstrahlenkameras. Und Instrumente in allen Größen und Formen, einige davon nicht identifizierbar.
    Ein Gewirr von Drähten wand sich aus jedem Gerät zu einer Reihe von Computern, die auf einem langen Arbeitstisch an einem der Wände summten und blinkten. Ein Fenster war in die Wand gegenüber eingelassen worden. Der Raum war klimatisiert. Wäre Alex wach gewesen, hätte er in der Kälte gefroren. Über seinem Mund konnte man seinen Atem sehen.
    Ein stämmiger Mann in weißem Kittel nahm Alex in Empfang. Er war um die Vierzig, mit gelbem Haar, das er am Kopf glatt gestrichen hatte, einem Gesicht mit vollen Wangen und einem Stiernacken. Der Mann trug eine Brille und einen kleinen Schnurrbart. In seiner Begleitung befanden sich zwei Assistenten. Auch sie trugen weiße Kittel. Ihre Gesichter waren vollkommen ausdruckslos.
    Die drei Männer fingen sofort an zu arbeiten. Sie behandelten Alex wie einen Kartoffelsack – oder eine Leiche –, nahmen ihn hoch und zogen ihn aus. Dann fotografierten sie ihn, zunächst mit einer konventionellen Kamera. Sie begannen bei den Zehen, wanderten dann nach oben – schossen mindestens hundert Bilder. Kein Zentimeter seines Körpers entging ihrem prüfenden Blick. Ein paar Haare wurden ihm abgeschnitten und in eine Plastiktüte gesteckt. Mit einem Augenspiegel wurde seine Netzhaut

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