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Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall

Titel: Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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sagte plötzlich eine Stimme hinter ihm. Alex wirbelte herum und sah einen Mann die letzten Stufen der Wendeltreppe herabsteigen.
    Herod Sayle war klein – so klein, dass sich Alex an die Reflexion in einem Zerrspiegel auf der Kirmes erinnert fühlte. Der Mann war makellos und teuer gekleidet – er trug einen schwarzen Anzug und hochglanzpolierte schwarze Schuhe. An seiner Hand funkelte ein überdimensionalergoldener Siegelring. Er wirkte wie die verkleinerte Ausgabe eines erfolgreichen millionenschweren Konzernchefs. Seine Haut war sehr dunkel, sodass seine gepflegten Zähne bei jedem Lächeln aufleuchteten. Er hatte einen runden, völlig kahlen Kopf und sehr unangenehme Augen – die graue Iris war so klein, dass man auf den ersten Blick fast nur das Weiße des Augapfels sah. Alex dachte unwillkürlich an einen Fisch. Als der Mann schließlich vor ihm stand, stellte Alex fest, dass Sayle kleiner war als er selbst. In seinem Blick lag weniger Wärme als im Blick eines Hais.
    »Sie wird auch Portugiesische Galeere genannt«, fuhr Sayle fort. Den schweren Akzent seiner libanesischen Heimat hatte er offenbar in all den Jahren nicht ablegen können. »Sie ist wunderschön, nicht wahr?
    »Ich möchte sie lieber nicht als Schoßtierchen haben«, gab Alex zurück.
    »Dieses Exemplar habe ich beim Tauchen im Südchinesischen Ozean gefunden.« Sayle wies mit lässiger Geste auf eine Glasvitrine, in der drei Harpunen und eine Sammlung von Messern auf Samt ausgestellt waren. »Ich jage Fische für mein Leben gern«, erklärte Sayle, »aber als ich dieses Exemplar einer Physalia physalis sah, wusste ich sofort, dass ich es lebend haben wollte. Denn es erinnert mich irgendwie an mich selbst.«
    »Eine Qualle besteht zu 99 Prozent aus Wasser. Sie hat kein Gehirn, keine Eingeweide und keinen Anus.« Die Fakten über Quallen waren plötzlich in Alex’ Erinnerung aufgetaucht – offenbar war der Biounterricht nicht vergeblich gewesen. Ohne nachzudenken, platzte er damit heraus.
    Sayle starrte ihn einen Augenblick lang an, dann drehte er sich wieder zu der Meduse um, die über ihm in ihrem Aquarium schwebte. »Sie ist eine Außenseiterin«, sagte er. »Treibt einfach dahin und wird von den übrigen Seetieren und Fischen nicht beachtet. Sie ist absolut still, aber sie fordert trotzdem Respekt. Sehen Sie die Nematocyten, Mr Lester, die Nesselzellen? Wenn Sie von den Tentakeln mit ihren Nesselzellen umarmt werden, erleben Sie einen höchst ungewöhnlichen Tod.«
    »Bitte nennen Sie mich Alex«, sagte Alex.
    Der dümmste, der absolut stümperhafteste Fehler, den er hatte machen können. Natürlich hatte er »Felix« sagen wollen, aber irgendwie war ihm sein eigener Name entschlüpft. Er hatte sich verwirren lassen – von Sayles plötzlichem Auftauchen und vom hypnotischen Tanz dieses furchtbaren Meerestiers.
    Die grauen Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Ich dachte, dein Name war Felix?«
    »Alle meine Freunde nennen mich Alex.«
    »Warum?«
    »Nach Alex Ferguson. Ich bin ein großer Fan von Manchester United.« Eine bessere Ausrede fiel Alex so schnell nicht ein. Aber er hatte ein Fußballposter in Felix’ Zimmer gesehen und wusste, dass er wenigstens das richtige Fußballteam gewählt hatte.
    Sayle lächelte. »Sehr amüsant. Dann bleiben wir also bei Alex. Ich hoffe, dass wir Freunde werden, Alex. Du hast sehr viel Glück: Du hast das Preisausschreiben gewonnen und wirst deshalb der erste Jugendliche sein, der meinenStormbreaker ausprobieren darf. Aber auch für mich ist es eine günstige Gelegenheit, denn ich möchte gerne deine Meinung über den Stormbreaker erfahren. Ich möchte, dass du mir sagst, was dir daran gefällt ... und was dir nicht gefällt.« Er wandte den Blick ab und wurde plötzlich wieder kühl und sachlich. »Wir haben nur noch drei Tage bis zum Tag X, wenn die Geräte in allen Schulen vom Premierminister online geschaltet werden. Also haben wir verdammt wenig Zeit, wie mein Vater immer zu sagen pflegte. Mein Butler bringt dich auf dein Zimmer. Morgen Früh kannst du dich sofort an die Arbeit machen. Wir haben ein neues Mathematikprogramm, das du unbedingt testen solltest ... und auch ein paar Sprachprogramme. Die gesamte Software wurde hier bei Sayle Enterprises entwickelt. Natürlich kennen wir auch schon die Meinungen von Kindern. Außerdem haben wir Lehrer befragt und Bildungsexperten. Aber du, mein lieber ... Alex, du bist viel wertvoller als alle anderen zusammen.«
    Sayle war, während er

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