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Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall

Titel: Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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zu sein. »Haben Sie mir nicht erzählt, dass er plötzlich von hier abreiste?«
    »Stimmt. Er sollte hier wohl ein wenig nachprüfen, ob alles mit rechten Dingen zugeht, aber wenn du mich fragst, war er verdammt schlecht. Leistete nicht viel. Er war die halbe Zeit im Dorf. War am Hafen oder im Postamt oder in der Bücherei. Wenn er nicht gerade hier herumschnüffelte. Das ist übrigens noch etwas, worin ihr euch ähnlich seid, du und Ian Rider. Miss Volonska hat mir nämlich erzählt, dass sie dich erwischt hat ...« Sayles Knopfaugen hatten sich zu schmalen Schlitzen verengt und wanderten über Alex’ Gesicht, um seine Reaktion zu beobachten. »Wo sie dich gefunden hat, hattest du nichts zu suchen.«
    »Ich hab mich ein wenig verlaufen.« Alex hatte jetzt nicht mehr nur ein mulmiges Gefühl: Sein Magen flatterte wie ein ganzer Taubenschlag. Er hatte Angst – und kalter Schweiß brach auf seinem Körper aus. Mühsam brachte er seine Stimme unter Kontrolle. Er durfte nicht zeigen, wie er sich fühlte. Ich muss alles ableugnen, sagte er sich. Muss so tun, als sei nichts gewesen. »Die Gebäude sind ziemlich kompliziert. Man kann sich leicht verirren.«
    Sayle beäugte ihn noch immer misstrauisch, winkte dann aber ab. »Okay, ich hoffe jedenfalls, dass du nicht noch einmal in Gebäuden herumspazierst, in denen du nichts verloren hast. Es ist gefährlich, musst du wissen. Wir stellen hier nämlich keine Holzklötzchen her, sondern High-Tech-Geräte. Im Moment läuft die Stormbreaker-Produktion auf Hochtouren, da darf nichts schiefgehen. Die Sicherheitsvorschriften sind deshalb verschärft worden, wie du wohl bemerkt hast.« Er trank einen Schluck Wein und starrte Alex über den Rand des Glases an. »Und, wie du wohl ebenfalls bemerkt hast, sind alle Wachmänner bewaffnet.«
    Alex nickte und tat so, als sei er tief beeindruckt. Ich muss ihn vom Thema ablenken, dachte er. »Ich wusste gar nicht, dass man hier in England Waffen tragen darf«, sagte er bewundernd. »Außer der Polizei und dem Militär, meine ich.«
    Sayle nickte stolz. »Wir dürfen. Wir haben eine Speziallizenz von der Regierung bekommen.« Dann wurde er wieder sehr ernst. »Ich möchte, dass du nach diesem Essen sofort auf dein Zimmer gehst, Alex. Und dass du dort bleibst. In der Dunkelheit ist es noch gefährlicher, draußen herumzuspazieren. Ich wäre untröstlich, wenn du unglücklicherweise angeschossen werden würdest, solange du mein Gast bist.« Er hob das Glas und prostete Alex zu. »Auch wenn ich dann natürlich viertausend Pfund sparen würde.«
    »Viertausendeinhundert«, korrigierte Alex und grinste erleichtert. Der Themenwechsel war geschafft. »Ich habe schon geglaubt, dass Sie den Scheck vergessen hatten.«
    »Habe ich nicht. Du bekommst das Geld morgen. Vielleicht können wir morgen noch einmal gemeinsam zu Abend essen. Mr Grin wird uns noch ein weiteres Rezept von meiner Mutter zubereiten.«
    »Noch einmal Ziege?«
    »Nein, Hund.«
    »Oh.« Alex schluckte heftig. »Ihre Mutter schien ja Tiere sehr gerngehabt zu haben.«
    Sayle bleckte die Zähne zu einem Raubtierlächeln. »Nur die essbaren«, sagte er. »Nur die essbaren.« Er stellte das Glas abrupt auf dem Tisch ab und stand auf. »Und nun geh bitte auf dein Zimmer. Schlaf gut.«
    Alex folgte dem Rat – bis halb zwei.
    Er riss die Augen auf und war sofort hellwach.
    Leise glitt er aus dem Bett und zog sich schnell an. Er hatte sich am Abend die dunkelsten Kleider zurechtgelegt, die er mitgebracht hatte. Vorsichtig bewegte er den Türknauf und stellte überrascht fest, dass die Tür unverschlossen war. Im Flur konnte er keine Überwachungskamera entdecken, aber das wunderte ihn nicht. Das Haus war Sayles Privathaus; die Sicherheitssysteme waren wohl darauf gerichtet, Menschen am Eindringen zu hindern, nicht am Verlassen des Hauses.
    Sayle hatte ihn davor gewarnt, aus dem Haus zu gehen. Aber die Stimmen hinter der Metalltür hatten erwähnt, dass etwas um zwei Uhr geliefert werden würde. Alex wollte unbedingt herausfinden, was das war.
    Er fand den Weg zur Küche und schlich auf Zehenspitzen an den glänzenden Arbeitsflächen und Herden ausrostfreiem Stahl vorbei. An der Wand stand ein überdimensionaler amerikanischer Kühlschrank. Schlafende Hunde soll man nicht wecken, dachte er, und schon gar nicht essen. Er wünschte, er hätte daran gedacht, sich als Vegetarier auszugeben. Im hinteren Küchenbereich befand sich eine Nebentür – glücklicherweise steckte der Schlüssel im

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