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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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schlichen sie auf einer anderen breiten Straße dahin. Hier war der Verkehr noch dichter – eine endlose Schlange von Lastwagen, jeder hoch mit Gütern beladen, die mit grellbunten Plastikplanen vor dem Regen geschützt waren. Die Lastwagen machten den Eindruck, als könnten sie jederzeit unter dem Gewicht ihrer Ladung zusammenbrechen.
    Endlich kamen sie aus dem Häusergewühl heraus und vor ihnen tauchten Zäune, Kräne und Schiffe auf, dazwischen Lagerhäuser, Kontrollstellen und Wellblechhütten, die als Büros dienten, riesige Kranbrücken und weite Betonflächen, auf denen kleine und große Lastwagen geschäftig hin und her fuhren. Bei dem endlosen Regen war kaum etwas zu sehen, aber das hier war der Hafen. Was sonst? Sie fuhren auf eine Sperre zu; dahinter waren, von Stacheldraht umgeben, Container aufgestapelt. Der Lieferwagen hielt an. Der Fahrer drehte sich um und hielt ihnen einen Vortrag auf Indonesisch. Dann ging er weg.
    »Ash ...«, fing Alex an.
    »Das sind die Tynjung-Priok-Docks«, unterbrach ihn Ash. »Sie bringen uns auf ein Containerschiff wie das da. Siehst du die abgezäunten Flächen? Das sind EVZ Exportverarbeitungszonen. Dort werden Waren, die nach Jakarta kommen, gesammelt,sortiert und dann weitergeschickt. Auf dem Weg kommen wir hier raus. Sobald wir in eine EVZ kommen, sind wir in Sicherheit.«
    »Wie kommen wir da rein?« Alex zeigte auf die Sperranlagen, vor denen sogar bei diesem Sturzregen Wachposten standen.
    »Wir zahlen.« Ash schnitt eine Grimasse. »Wir sind hier in Indonesien. Die Docks werden vom Militär kontrolliert; aber das wird von der indonesischen Mafia bezahlt. Kleine Fische im Vergleich zu den Snakeheads, aber hier haben sie noch das Sagen. Solange man zahlt, kann man hier alles machen.« Ash stützte sich auf ein Knie und spähte aus dem Fenster. Weit und breit kein Mensch. Er sah Alex an. »Danke für vorhin.«
    »Das war doch nichts, Ash.«
    »Der Colonel wollte mich erschießen. Du hast ihn daran gehindert.« Ash zuckte die Schultern. »Typisch Kopassus. Erst den Falschen töten und dann Blumen zu seiner Beerdigung schicken. Ganz reizend.«
    »Wie geht es weiter, wenn wir in Australien sind?«
    »Dann ist es vorbei. Ethan Brooke gibt mir einen Klaps auf die Schulter. Du fliegst nach Hause.«
    »Sehen wir uns wieder?«
    Ash wandte den Blick ab. Er war wie Alex völlig durchnässt, Wasser tropfte aus seinen Kleidern und bildete eine Pfütze am Boden. Die beiden sahen ziemlich fertig aus. »Ich war nicht gerade ein guter Pate, wie?«, brummte er. »Vielleicht hätte ich dir wenigstens mal eine Bibel schicken sollen oder so was.«
    Bevor Alex antworten konnte, kam der Fahrer zurück, abernicht allein, sondern in Begleitung von drei Männern, deren Gesichter unter den Kapuzen ihrer Anoraks nicht zu erkennen waren. Sie redeten alle durcheinander und zeigten wild gestikulierend auf Alex und Ash. Allmählich wurde klar, was sie meinten, und Alex bekam einen gewaltigen Schreck. Sie wollten, dass er sie begleitete. Und Ash sollte im Wagen bleiben.
    Die beiden sollten getrennt werden.
    Am liebsten hätte er laut geschrien – aber schon ein einziges Wort von ihm wäre ihr Verderben gewesen, und so riss er sich zusammen und hielt den Mund. Als sie ihn packten, versuchte er Widerstand zu leisten. Aber das war zwecklos. Als sie ihn aus dem Wagen zerrten, warf er Ash einen letzten Blick zu. Sein Pate sah ihn traurig an, als habe er geahnt, dass etwas Schlimmes passieren würde und dass er nichts dagegen ausrichten konnte.
    Alex wurde auf die Straße gezerrt. Vor ihm schwang ein Tor auf und sie führten ihn hindurch, je ein Mann links und rechts und einer vorneweg. Als sich ein Wachmann blicken ließ, riefen die anderen ihm etwas zu und er verschwand gleich wieder.
    In dem strömenden Regen sah man so gut wie nichts. Vor ihnen war ein Kai, an dem ein Schiff lag, größer als alles, was Alex je gesehen hatte, so lang wie drei Fußballfelder. Im mittleren Teil des Schiffs arbeitete und wohnte die Besatzung. Alex sah die Brücke mit vier oder fünf riesigen Fenstern, deren gigantische Scheibenwischer hektisch gegen den Regen ankämpften. Der Name des Schiffes stand auf Englisch am Bug: Liberian Star . Ein gewaltiger Ladekran, der aussah wie ein Monster aus einem Science-Fiction-Film, hievte Container an Bord. Ein Mann steuerte den Ladevorgang von einer Kabineaus und stapelte die Container mit unglaublicher Präzision aufeinander.
    Sie betraten die EVZ, wo noch viele Lastwagen mit

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