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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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das Schiff explodiert. Wer war der Täter? Du, wer sonst?«
Gunter nahm einen Schluck Cola und stellte die Dose wieder hin.
»Und wie geht es weiter? Die amerikanische Außenministerin wurde ermordet, als sie gerade eine antibritische Rede halten wollte. Ganz Kairo ist in Aufruhr. Zugleich wird ein britischer Schüler tot am Tatort aufgefunden. Seine Klassenkameraden können bezeugen, dass er sich merkwürdig benommen und die Aula kurz vor dem Schuss verlassen hat. Die Gerüchteküche brodelt. Manche sagen, der britische Geheimdienst sei in den Anschlag verwickelt und der tote Teenager habe für ihn gearbeitet. Natürlich bestreitet der Geheimdienst das. Nach ein paar Tagen oder auch Wochen wendet die Presse sich einem anderen Thema zu und alles beruhigt sich wieder. Es sieht aus, als sei der Geheimdienst ungeschoren davongekommen.
Doch dann legt Scorpia die Horseman-Akte vor. Sie enthält Beweise, aus denen hervorgeht, dass die Theorie mit dem Geheimdienst in diesem Fall tatsächlich gestimmt hat. Alex Rider war Agent des MI6. Er war der Attentäter. Wir haben Fotos, die das bestätigen, gerichtsmedizinisches Material, Filme, Tonaufnahmen, Telefonmitschnitte … Und das alles übergeben wir den Amerikanern, wenn die Briten nicht genau das tun, was wir sagen. Die britische Regierung wird keine andere Wahl haben! Die Horseman-Akte würde das Land vernichten. Die ganze Welt würde mit den Fingern auf die Briten zeigen. Kannst du dir vorstellen, wie nervös die Regierung sein wird, Alex? Sie wird Scorpia auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sein. Was wollen wir? Eine Milliarde Pfund? Eine Billion? Aber nein! Wir wollen nur die verbindliche Zusage, dass der Parthenonfries unverzüglich in sein Ursprungsland zurückkehrt. Vielleicht regen sich einige aufgeblasene Kunsthistoriker und Professoren darüber auf, aber im Grunde ist es ein kleiner Preis.
Und jetzt kommt noch die besondere Pointe. Die Außenministerin ist zufällig griechischer Abstammung. Ihre Mutter kommt aus Athen. Die britische Regierung kann also so tun, als gebe sie den Parthenonfries ihr zu Ehren zurück! Alle werden zufrieden sein. Man wird dem Premierminister zu seiner noblen Geste gratulieren.
Zuletzt profitieren alle. Ich werde bezahlt, Scorpia wird bezahlt, die Griechen bekommen ihre Skulpturen und der MI6 die Akte. Die einzigen Verlierer seid wahrscheinlich ihr beide, du und die Außenministerin. Sie wird in …«, Gunter warf einen Blick auf seine Uhr, »sieben Minuten erschossen. Und du stirbst, sobald Julius hierher zurückkehrt. Er wollte nämlich dabei sein, wenn ich abdrücke. Offenbar mag er dich nicht besonders.«
Gunter verstummte und sah wieder auf den Bildschirm. Alle Kameras waren jetzt auf die Bühne der Aula gerichtet. Ein hochgewachsener, schwarzhaariger Ägypter betrat sie und begrüßte die Zuschauer auf Arabisch. Gleich würde die Außenministerin erscheinen und ihre Rede halten. Gunter schaltete den Ton wieder ein, allerdings leise.
»Julius müsste den Saal inzwischen verlassen haben. Dir bleibt nur noch wenig Zeit, Alex. Eigentlich tust du mir leid. Ihr jungen Leute solltet euch nicht in die Angelegenheiten von Erwachsenen einmischen. Das hättest du wissen müssen. Jetzt ist es zu spät.«
»Ich hätte noch einen Wunsch«, sagte Alex mit ausdrucksloser Stimme.
»Was denn?« Gunter war überrascht, dass Alex ihn überhaupt etwas fragte.
»Eine Zigarette.«
»Eine Zigarette?«
»Ja.«
»Seit wann rauchst du?«
»Seit einem Jahr.«
Gunter schüttelte den Kopf. »Rauchen ist schädlich. Du bist zu jung dafür.«
»Sterben werde ich ja sowieso gleich. Wie sollte es mir also schaden?«
»Da hast du auch wieder Recht.« Gunter zuckte die Schultern. »Aber ich rauche nicht. Ich habe keine Zigaretten.«
»Da liegt eine Schachtel.« Alex wies mit einem Nicken auf den Arbeitstisch neben der Tür. Er stand unmittelbar hinter Gunter. Dort lag tatsächlich eine Schachtel Black Devils – die Zigaretten, die Razim rauchte.
Gunter warf einen Blick über die Schulter. Er konnte die Zigaretten leicht mit der Hand erreichen.
»Du willst mich hoffentlich nicht hereinlegen«, sagte er. »Glaub ja nicht, dass du mich ablenken kannst. Ich habe die Pistole schneller in der Hand und abgedrückt, als du es merkst.«
»Das ist mir egal. Ich will nur eine Zigarette.«
»Also gut. Um die Wahrheit zu sagen, Alex, eigentlich bin ich etwas enttäuscht. Aber wenn es wirklich dein letzter Wunsch ist …« Ohne den Blick von Alex zu wenden, langte Gunter nach

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