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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Bildschirm. Das eigentliche Ziel war viel kleiner. Es stand davor und lehnte gegen ein Stehpult: die amerikanische Außenministerin. Alex sah vor seinem geistigen Auge, wie das Fadenkreuz des Visiers ihren Kopf erfasste.
»Wir wissen alle, von welchem Land ich spreche …«
Julius umklammerte das Gewehr noch fester und Alex wusste, dass der Moment gekommen war. Er musste handeln.
»Julius!«, schrie er.
Die Frau auf der Bühne brach ab und hob den Kopf. Der Schrei war in der Stille des Saals deutlich zu hören gewesen.
Julius Grief reagierte blitzschnell. Statt auf die Außenministerin zu schießen, fuhr er wie eine verwundete Schlange herum und richtete das Gewehr auf Alex.
Alex wich hinter die Öffnung zurück. Ein Schuss knallte. Der Lärm fing sich in dem kleinen Zimmer und war ohrenbetäubend laut – absichtlich. Das gehörte zu Scorpias Plan. Dadurch sollte ganz bewusst Panik ausgelöst werden, damit Julius und Gunter fliehen konnten.
Die Außenministerin sagte das Wort »Großbritannien« nicht mehr. Ihre Sicherheitsbeamten stürzten bereits über die Bühne und bildeten einen menschlichen Schutzschild um sie. Im nächsten Moment war sie nicht mehr zu sehen. Das Publikum brauchte einen Augenblick, um zu verstehen, was passiert war. Die Menschen auf den vorderen Plätzen sprangen als Erste auf und drängten zum Ausgang. Es kam zu einem Handgemenge. Panik breitete sich wie eine Welle in alle Richtungen aus und verwandelte die eben noch still dasitzende Zuhörerschaft in eine wogende Masse.
Julius hatte Alex mit seinem Schuss verfehlt. Die Kugel schlug in die Mauer über Alex’ Kopf ein, noch während Alex zurückwich. Im Dunkeln stieß Alex mit dem rechten Arm versehentlich gegen ein abgebrochenes Rohr oder einen vorstehenden Ziegel. Brennende Schmerzen erfassten seine Schulter und er verlor kostbare Sekunden, bis er sich davon erholt hatte.
Dann kehrte er sofort in den Kontrollraum zurück, obwohl er wusste, dass der schmale Durchgang ihn behindern und Julius einen zusätzlichen Vorteil über ihn verschaffen würde.
Beim Betreten des Raums sah er, dass Julius bereits nachgeladen haben musste, denn er zielte aus einer Entfernung von wenigen Metern auf ihn. Jetzt konnte er ihn unmöglich verfehlen. Aus Julius’ Augen sprühte abgrundtiefer Hass.
Im selben Moment flog die eigentliche Tür zu dem Raum auf und der CIA-Agent, der davor gewartet hatte, stürzte herein. Er war noch nicht alt, vielleicht Mitte zwanzig. In den Händen hielt er eine Pistole. Breitbeinig stand er da, bereit zu schießen.
Zwei oder drei Sekunden lang bewegte sich niemand. Julius und Alex zielten aufeinander, der Agent stand genau zwischen ihnen. Er hielt zwar eine Pistole in der Hand, wusste jedoch nicht, in welche Richtung er schießen sollte. Er wusste nur, dass die Sicherheitsvorkehrungen versagt hatten. Der Rest ergab keinen Sinn. Vor ihm standen zwei Jungen, die haargenau die gleiche Schüleruniform trugen und auch ansonsten identisch aussahen. Darauf hatten ihn seine gesamte Ausbildung und auch die Jahre im Einsatz nicht vorbereitet.
Die Waffe gab schließlich den Ausschlag. Jemand hatte gerade auf die Außenministerin geschossen. Der eine Junge hielt zwar eine Pistole in der Hand, aber der andere ein Gewehr. Also musste er der Täter sein. Der Agent schwang seine Waffe herum, doch Julius tat dasselbe und schoss als Erster. Die Kugel traf den Agenten in die Brust und warf ihn gegen Alex. Beide taumelten zurück und stürzten. Der Tote kam auf Alex zu liegen und drückte ihn zu Boden. Alex konnte deshalb die Tokarew nicht heben und auf Julius feuern. Julius seinerseits nahm sich nicht die Zeit nachzuladen. Er ließ sein Gewehr fallen und rannte durch die Tür, durch die der Agent gekommen war. Alex rappelte sich hastig auf und eilte ihm nach.
Diesmal benutzten sie die offizielle Diensttreppe. Sie hatte breitere Stufen aus Beton, weiß gestrichene Wände und wurde von Neonröhren beleuchtet. Alex nahm drei Stufen auf einmal. Julius musste unbewaffnet sein, denn sonst hätte er noch einmal geschossen. Die eigentliche Gefahr war deshalb, dass er vor Alex unten ankam. Dann konnte er in der Menge untertauchen. Zweitausend Menschen strömten in Panik aus dem Gebäude. Wenn Alex Julius nicht rechtzeitig einholte, war sein Doppelgänger in Sicherheit. Doch Alex war fest entschlossen, dem Albtraum an diesem Abend ein für alle Mal ein Ende zu setzen.
Die Treppe führte ins Freie. Nicht weit von ihm war das Haupttor zu sehen.
Draußen

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