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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Tisch lag. »Ich sagte zwar, dass wir keine Beweisstücke fälschen werden, aber wir müssen trotzdem aufpassen. Wir leben in einem Zeitalter der Falschinformationen. Das heißt, niemand traut einem Dokument oder Bericht. Die Menschen wollen sich mit eigenen Augen von etwas überzeugen. Deshalb müssen wir Alex Rider filmen. Er soll live im Fernsehen zu sehen sein, bevor er dann ebenfalls im Fernsehen tot aufgefunden wird. Die ganze Welt soll ihn in Aktion sehen können.«
»Und wie soll das gehen?«, fragte Dr. Three.
Razim zog eine zweite Zigarette aus dem Päckchen. Niemand konnte ihm jetzt noch das Rauchen verbieten. »Es ist im Prinzip ganz einfach«, sagte er gedehnt. »Ich brauche dazu allerdings die Hilfe eines ganz bestimmten, eines … absolut einzigartigen Menschen. Ich konnte ihn ausfindig machen und habe bereits Kontakt zu ihm aufgenommen. Er hat allen Grund, Alex Rider zum Teufel zu wünschen. Er hasst ihn sogar mehr als wir. Ich konnte mit ihm zwar noch nicht über die Operation Horseman sprechen, aber seien Sie versichert, er wird uns mit Freuden helfen. Es wird uns einiges kosten, ihn zu uns zu holen, aber ich habe vor Ort bereits alles Nötige in die Wege geleitet. Das Geld wird gut angelegt sein. Wenn es klappt, müsste er Ende der Woche bei uns sein. Dann kann die Operation beginnen.«

Häftling Nummer sieben
D er Junge, der durch den Garten auf den Eingang der Villa zuging, war fünfzehn Jahre alt. Er hatte blonde Haare, die ihm über die Augen fielen, ein schmales und sehr blasses Gesicht, ausgeprägte Wangenknochen und einen schlanken Hals. Bekleidet war er mit Jeans, schwarzem Sporthemd und Turnschuhen. Von der Statur her war er eher mager, doch er sah kräftig aus und verbrachte ganz offensichtlich viel Zeit im Fitnessstudio. Arm- und Brustmuskeln waren für einen Jungen seines Alters fast schon zu stark entwickelt. Er ging langsam, als habe er alle Zeit der Welt, und hörte Musik aus einem iPod, dessen weißes Kabel in seiner Gesäßtasche verschwand.
Die Sonne schien warm auf den gepflegten Rasen rechts und links des Weges. Weiter weg lag ein Gemüsebeet mit Zwiebeln und Karotten, dahinter ragte eine alte Ziegelmauer mit rosafarbenen Kletterrosen und Passionsblumen auf. Die Villa selbst war im spanischen Stil erbaut und hatte eine hellgelbe Holzverschalung und blaue Fensterläden. Kurz vor der Tür nahm der Junge die Ohrhörer heraus. Als er die zwitschernden Vögel und das rhythmische Klopfen der automatischen Rasensprenganlage hörte, blieb er stehen. Wenn er die Augen schloss, konnte er sich vorstellen, in einer ruhigen ländlichen Gegend in England zu sein, etwa einem Dorf in Dorset oder Kent. Doch wenn er durch den Garten blickte, sah er den hohen, mit Stacheldraht bewehrten Zaun. Zwei Wachen mit Maschinenpistolen gingen daran entlang und erinnerten den Jungen unnötigerweise daran, dass er sich weit weg von zu Hause und in einem der merkwürdigsten Gefängnisse der Welt befand.
Das Gefängnis war einmalig. Es hatte keinen Namen und war auf keiner Karte verzeichnet. Nur wenige Menschen wussten überhaupt von seiner Existenz. Alle Angestellten – vom Direktor bis zu den Wachen, den Putzfrauen und dem Koch – waren sich bewusst, dass sie kein Sterbenswörtchen über ihre Arbeit verlieren durften, sonst würden sie selbst in einer Zelle enden. Die Anstalt war für mehrere Millionen Pfund erbaut worden und ihr Unterhalt kostete weitere Millionen. Trotzdem – und das war das eigentlich Bemerkenswerte – waren in ihr nur sieben Häftlinge untergebracht. Jeder war auf seine Weise so gefährlich, dass mit einer Freilassung zu Lebzeiten nicht zu rechnen war.
Das Problem bestand darin, dass die Todesstrafe in Großbritannien seit 1964 nicht mehr vollstreckt worden war. Was sollte der Staat also mit seinen schlimmsten Feinden tun, den Männern und Frauen, die sich geschworen hatten, ihn mit allen Mitteln zu vernichten? Natürlich gab es Hochsicherheitsgefängnisse wie Belmarsh im Londoner Osten oder die psychiatrische Klinik Broadmoor in Berkshire, doch selbst sie galten als nicht sicher genug für eine Handvoll Sonderfälle, die in fast völliger Isolation gehalten werden mussten – Menschen, die ihre Geschichte niemandem erzählen durften. Töten konnte man sie nicht, also mussten sie irgendwo untergebracht werden, wo die Öffentlichkeit sie vergaß.
Zu diesem Zweck hatte man die Anstalt gebaut. Nicht auf der britischen Hauptinsel, sondern möglichst weit davon entfernt. Man hatte

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