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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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dem Schwimmen an.«
Da Jack gerne auspacken wollte, holte Alex seine Badehose aus dem Koffer, zog sich um und lief allein nach unten. Er sprang gleich in das kalte Wasser, schwamm sechs Bahnen und erholte sich von Hitze und Staub.
Er aalte sich immer noch im Wasser, als die ersten Schüler in der Anlage eintrafen, Rucksäcke und Kleider abwarfen und ebenfalls ins Becken sprangen. Schon im nächsten Moment umringten ihn zwei etwa gleichaltrige Jungen und ein Mädchen, die sehr erfreut über das neue Gesicht schienen.
Die beiden Jungen kamen aus Australien und hießen Craig Stevens und Simon Shaw. Craig war groß für sein Alter, ein wahrer Riese, und hätte sich rasieren müssen, was er aber nicht tat. Simon sah mit seiner gebräunten Haut, der leuchtend bunten Badehose und den langen blonden Haaren, die ihm bis zu der Glasperlenkette um seinen Hals reichten, aus wie ein Surfer. Das Mädchen hieß Jodie und war zwar in England geboren, hatte aber überwiegend im Ausland gelebt. Jodies Eltern waren beide Lehrer, zum Glück nicht am College. Sie hatte Sommersprossen und strohblonde Haare und Alex mochte sie sofort.
»Das College ist gar nicht übel«, sagte sie als Antwort auf seine Frage. »Der Ton ist locker und die Lehrer sind okay. Ich habe zwei Jahre in Singapur gelebt, das war schrecklich.«
»Was hat dich hierherverschlagen?«, fragte Craig. Sein Vater arbeitete wie der von Simon in der Erdölindustrie.
Diesen Moment hatte Alex gefürchtet. Es war schwierig genug, neue Freunde zu finden. Dafür auch noch lügen zu müssen, machte alles zehnmal schlimmer. Aber ihm blieb nichts anderes übrig. Vom MI6 hatte er einen falschen Namen bekommen – Alex Brenner – und er hatte seine Biografie bereits mit Jack einstudiert.
»Ich habe keine Eltern mehr«, sagte er. »Mein Onkel arbeitet für eine internationale Bank, die seit Kurzem auch im Nahen Osten tätig ist. Er ist gerade nicht da, aber eine Art Vormund passt auf mich auf. Man fand es einfach praktischer, wenn wir hier sind.«
Die Angaben enthielten wie alle guten Lügen eine Menge Wahrheit. Auch Ian Rider hatte sich vor seinem Tod als Banker ausgegeben. Der MI6 war natürlich auch im Nahen Osten aktiv und Jack war Alex’ gesetzlicher Vormund. Jedenfalls glaubten seine drei neuen Freunde ihm auf Anhieb.
»Es ist nicht schlecht hier«, sagte Craig. »Wenn man sich erst mal an die Hitze und den Lärm gewöhnt hat …«
»… und an die Straßenhändler«, fügte Simon hinzu.
»Und an Miss Watson.« Alle drei stöhnten.
»Willkommen in Kairo, Alex. Es wird dir hier sicher gefallen.«
I n den folgenden Tagen begann Alex sich fast schon gegen seinen Willen wohlzufühlen. Am Montag sollte er im College anfangen. Bis dahin waren er und Jack Touristen auf einem gemeinsamen Urlaub und brauchten an nicht anderes zu denken. Als Erstes besuchten sie gleich bei Sonnenaufgang die berühmten Pyramiden von Giseh. Fast allein besichtigten sie die außergewöhnlichen Bauwerke, die vor beinahe fünftausend Jahren als Grabstätten für Könige errichtet worden waren. In einer Feluke,einem traditionellen hölzernen Segelboot, fuhren sie den Nil entlang. Sie erkundeten Kairo, schlenderten durch die belebten Gassen des gigantischen Marktes, des Souk, und feilschten um Sachen, die sie gar nicht brauchten. Sie absolvierten Kurzbesuche in Moscheen und Museen, nur um sagen zu können, dass sie dort gewesen waren, und suchten die Stelle auf, an der Moses angeblich im Schilf gefunden worden war. Jack ließ ein Foto von ihnen beiden machen, wie sie Arm in Arm dastanden und wie die Idioten grinsten.
Craig und Simon hatten Recht gehabt. Die Hitze in der Stadt war fast unerträglich, mindestens vierzig Grad ohne die leiseste Brise, und die Straßenhändler ließen sie keinen Moment in Ruhe. Sie wollten ihnen alles Mögliche verkaufen: von Gewürzen bis zu pornografischen Postkarten. Kairo hatte kein Zentrum und scheinbar auch keinen Ausgang. Es kam Alex vor, als hätte sich die halbe Menschheit hier dauerhaft auf engstem Raum niedergelassen.
Aber das beeinträchtigte ihre gute Laune nicht. Sie genossen die gemeinsame Zeit in vollen Zügen. Alex fühlte sich um fünf Jahre zurückversetzt. Damals hatte Ian Rider noch gelebt, Jack hatte auf Alex aufgepasst und jeder Tag hatte mit neuen Freuden gelockt. Er war fast schon froh, dass man auf ihn geschossen hatte. Sonst hätte die Reise mit Jack nie stattgefunden.
Von Blakeway hörten sie nichts, aber bei ihrer Rückkehr ins Apartment am

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