Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)
schulfrei plus psychologische Betreuung.
Ha, ha, ha. TOM
Alex sah rasch die anderen Nachrichten durch, beantwortete sie aber nicht. Wie sollte er erklären, was in den vergangenen Tagen passiert war? Zuletzt öffnete er die von Sabina.
Alex, wir haben Brookland im Fernsehen gesehen und gehört, was passiert ist. Ich fasse es nicht, dass dich jemand erschießen wollte. Wo bist du jetzt? Mum und Dad machen sich große Sorgen. Sie meinen, das alles habe mit du weißt schon wem zu tun. Ich dachte, du seist endgültig raus? James sagte, du seist verschwunden, dann bist du hoffentlich in Sicherheit. Melde dich!!! Sab xxx
Allein am nächtlichen Schreibtisch, fühlte Alex sich plötzlich sehr einsam und wie gefangen in einer Art virtuellem Raum zwischen zwei Welten. Hier in Ägypten war er Alex Brenner, ging in eine neue Schule und lernte neue Freunde kennen. Sobald seine Arbeit getan war, würde der MI6 ihn wieder abziehen und er würde so schnell und spurlos verschwinden, als hätte jemand die Löschtaste gedrückt. Und seine alten Freunde und sein wirkliches Leben in London? Konnte er je wieder dorthin zurückkehren? Oder hatte der Scharfschütze sein altes Leben endgültig zerstört?
Er wollte gerade den Computer herunterfahren und schlafen gehen, da sah er, dass er eine neue E-Mail bekommen hatte. Er fuhr mit dem Finger über das Touchpad und öffnete die Nachricht mit einem Doppelklick.
Julius G. möchte mit dir auf Facebook befreundet sein.
Alex saß eine Weile da und starrte auf den Monitor mit der Nachricht und dem Feld Freundschaftsanfrage bestätigen . Er kannte keinen Julius, aber das war nicht weiter ungewöhnlich. Er hatte mit vielen Leuten zu tun gehabt, die er nie persönlich kennengelernt hatte. Warum war ihm der Name dann nicht geheuer? Er dachte wieder an den Jungen, den er in der Schule am Fenster gesehen hatte. Es war ein Junge gewesen, ganz sicher.
Alex hatte das Gefühl, dass er im Moment jeden Freund brauchen konnte, nur nicht diesen. Er hätte nicht sagen können warum, aber sein Instinkt warnte ihn davor. Er ignorierte die Freundschaftsanfrage, schaltete den Computer aus und ging zu Bett.
I n den folgenden zwei Wochen gewöhnte Alex sich nach und nach an den Rhythmus des Schulalltags. Der Montag war der ruhigste Tag der Woche, der Mittwoch der schlimmste mit den meisten Hausaufgaben. Das Schulessen war genießbar bis auf die Nudelgerichte. Einige Lehrer mochte er, anderen ging er lieber aus dem Weg. Außerdem lernte er jede Menge Freunde kennen. Alex war zwar immer noch der Neue, aber an einer internationalen Schule wurde man schnell akzeptiert. Anfang der zweiten Woche wurde er wieder zu einem Gespräch in Mr Jordans Büro bestellt.
»Du hast dich sehr schnell eingelebt, Alex«, sagte der Rektor. »Alle Lehrer loben deine Fortschritte, nur Miss Watson findet, du könntest etwas mehr für Französisch tun. Wie geht es dir hier?«
»Gut, danke, Sir.«
»Freut mich zu hören. Wie ich sehe, hast du dich für meinen Politikkurs angemeldet.« Es handelte sich um eine AG. Sowohl Andrew, der schottische Junge, als auch Craig nahmen daran teil. Die Gruppe traf sich einmal die Woche und diskutierte über Zeitungsberichte. Außerdem spielten sie eine verkleinerte Version der Vereinten Nationen nach, bei der jeder Schüler ein anderes Land vertrat. Laut Craig hatte die letzte Sitzung damit geendet, dass Belgien in Holland einfiel und China allen anderen den Krieg erklärte.
Doch Alex interessierte sich nicht für Politik. Er sah Mr Jordan überrascht an. »Aber das habe ich gar nicht, Sir.«
Der Rektor runzelte die Stirn. »Nein? Seltsam. Dein Name steht auf der Liste.« Er nahm ein Blatt Papier in die Hand und überflog es. »Doch, du stehst drauf. Warum machst du nicht einfach mit? Wir werden uns mit einigen hochbrisanten Themen beschäftigen, die vielleicht auch dich interessieren.«
Alex zuckte die Schultern. Es war ihm gleichgültig und er wollte den Rektor nicht kränken. »Von mir aus.«
»Prima. Dann sehen wir uns noch im Lauf der Woche.«
Alex diskutierte also über Politik, spielte in der klimatisierten Sporthalle Fußball mit fünf Mann pro Team und bekam sogar eine kleine Rolle in der Schulaufführung des Musicals Blues Brothers.
Das Theaterspielen erinnerte ihn an Brookland. Dort hätte er jetzt für Grease proben müssen. Er fand es seltsam, dass er überall singen sollte, egal wo er war.
Trotzdem fühlte Alex sich nicht richtig dazugehörig. Er hatte einen Auftrag zu erledigen, sosehr er sich
Weitere Kostenlose Bücher