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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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aber auch alles sehen!«
    Von allen Seiten kullern jetzt Eurostücke bunt durcheinander.
    »Auf, auf«, wird sie angefeuert.
    »Auf den Tisch mit dir«, brüllt einer.
    »Drück dich jetzt bloß nicht«, ruft ein Reiter aus einem anderen Kurs.
    »Zeig, was du hast«, grinst der Schönling.
    Das ist ja belämmert, denkt Alexa. Wie komme ich da jetzt wieder elegant raus? Ich kann doch unmöglich – aber einfach abhauen geht auch nicht, das wäre feige – also, was jetzt? Inzwischen ist auch der runde Tisch aufmerksam geworden. Alexa spürt die Augen auf ihrem Rücken brennen.
    »Was denn jetzt?«, fragt das Pickelgesicht ungeduldig.
    »Nichts, denn ich glaube, mit der Vorführung warten wir noch ein Jährchen. Im Moment gibt es da noch nicht so viel zu sehen«, sagt da eine Stimme hinter ihr. Flavios Bemerkung erntet schallendes Lachen und Alexa steigt die Zornesröte ins Gesicht.
    Sie dreht sich zu ihm um. Am liebsten hätte sie ihm eine in sein gut geschnittenes Gesicht geknallt. Wie er so selbstgefällig dasteht. Das ist jetzt wieder typisch Flavio! Er greift nach ihrem Arm, um sie zum runden Tisch zu ziehen, aber Alexa schüttelt ihn unwillig ab.
    »Blamiert hast du mich«, zischt sie ihn außer sich vor Wut und Scham an. »Blamiert bis auf die Knochen. Das kann ich nie mehr gutmachen!«
    »Komm schon«, sagt er leise zurück. »Oder willst du hier Pin-up-Girl spielen? Am besten gibst du mir jetzt einen Kuss, dann bist du rehabilitiert.«
    »Höchstens knall ich dir eine!«, faucht sie.
    Als sie zum Tisch zurückkehren, steht Harald auf.
    »Komm, es wird Zeit, Bianca ist schon zum Kaffeemachen vorausgegangen.«
    Ach, deshalb dieses Angebot mit dem Kuss, schießt es Alexa durch den Kopf. Dann hätte sie es ja nicht gesehen. Dafür verdient er, findet sie, die zweite saftige Ohrfeige.
    Warte nur, meine Rache kommt noch, schwört sie ihm. Das werde ich dir nicht so schnell vergessen.
    Draußen fühlt sich Alexa gleich besser. Die sternenklare Nacht versöhnt sie wieder mit sich und der Welt. Tief durchatmend hängt sie sich bei ihrer Schwester ein und schiebt die andere Hand zu ihrem Vater in die warme Manteltasche.
    »Herrlich«, meint auch Karin. Zahllose Sterne und der zunehmende Mond machen die Nacht fast taghell. Das Weiß um sie herum glitzert und funkelt, als seien Pailletten in einem weißen Teppich gewebt worden.
    »Ist es nicht merkwürdig – aber obwohl es hier draußen kein Weihnachtsbuffet und keine Geschenke gibt, fühle ich überhaupt erst jetzt, dass es Weihnachten ist«, meint Alexa.
    »Kein Wunder, dass ihr das nicht früher gespürt habt«, entgegnet ihr Vater und drückt ihre Hand. »Bei der Hektik, die ihr so an den Tag legt!«
    »Aber ist doch aufregend«, meint Kaya. »Meinst du, ich kann auch mal kommen?«
    »Gott behüte!« Karin dreht sich zu ihren Töchtern um. »Ich glaube, ich hör nicht recht!«
    »Warum denn?«, sagt Kaya trotzig. »Ich reite auch schon ganz gut!«
    »Du bist noch zu jung«, sagt Alexa laut und fügt leise an. »Pass auf, in vier Jahren hast du damit bestimmt kein Problem mehr, schließlich hab ich bei allem die Vorreiterrolle und bei dir läuft es dann wie geschmiert!«
    Kaya grinst. »Das wäre cool! Und überhaupt ist es hier toll – die krassen Pferde, die riesige Halle ... und alles!«
    Alexa wirft ihr einen Blick zu. Ihre Schwester ist hübsch, hat einen schönen Mund, dunkle Augen und wie sie volles, allerdings dunkelbondes Haar – ja, gut, aber sie ist schließlich erst zwölf! Ob sie mit »alles« etwa die Jungs meint?
    »Alles?«, fragt sie.
    »Na, ja. Eben alles!«, gibt Kaya zurück.
    »Habt ihr Geheimnisse?«, fragt Harry, der aufmerksam geworden ist.
    »Nein, es geht nur um Pferde!« Alexa schaut zu ihm und dann zu den anderen. »Wie wär’s denn eigentlich, wenn wir alle zusammen den Pferden noch frohe Weihnachten wünschen würden?«, fragt sie laut nach vorn, wo Karin, Kurt und Flavio schon in Richtung Haus stapfen.
    »Na, es wird aber Zeit, dass daran mal jemand denkt«, brummt Hans-Ulrich Siebold, der in einem dicken Ledermantel die Nachhut bildet.
    »Für die Pferde ist zwar eher Weihnachten, wenn sie zum ersten Mal wieder auf die Koppeln dürfen, aber bitte«, sagt Harald und setzt grinsend hinzu: »Hans-Ulrich weiß sicherlich auch, wo die letzten saftigen gelben Rüben versteckt sind!«
    Gemeinsam drehen sie um und gehen die eigenen Spuren wieder zurück, am Gasthaus vorbei in Richtung Stall.
    »Kommt, wir gehen durch die kleine Stalltür und

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