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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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Bedeutung. Er bezieht sich auf die Zecher, die die Taschen umkehren, um die letzten Cents für die Rechnung zusammenzukratzen.« Damit dreht sie sich nach Harald und seinen Gesprächspartnern um.
    »Was ist, ihr Helden, kommt ihr auch auf einen Schluck?«
    Harald nickt ihr zu.
    »Ich komme gleich nach, bestell mir bitte schon mal ein Pils!«
    Ein gemütlicher Gastraum aus altem, dunklem Holz empfängt sie. Die rustikale Einrichtung wurde mit allerlei Gebrauchsgegenständen aus der Reiterei verziert. Alte versilberte Pferdekämme, lederne Kummets, kunstvoll verzierte Trensen, verschlissene, brüchige Sättel aus Großvaters Zeiten. Ein großer runder Stammtisch steht mitten im Raum, in einer Ecke prasseln in einem offenen Kamin einige Holzscheite und strömen behagliche Wärme aus. Das zieht Alexa magisch an. Es erinnert sie an daheim, also an Onkel Kurt, und vermittelt so etwas wie Geborgenheit.
    Bianca steuert aber auf einen Tisch beim Fenster zu.
    »Komm, setz dich, von hier aus kannst du die Anlage mal in Ruhe betrachten.«
    »Bist du oft hier?«
    »Nur wenn ich die Zeit dazu habe, denn ich bin natürlich auch oft in meiner Agentur in Hamburg. Aber ich habe sehr gute Mitarbeiter, die den Laden auch schon mal ohne mich schmeißen können. Was möchtest du trinken? Ich bestelle das gleich an der Theke, dann geht es schneller.«
    »Einen Pfefferminztee, wenn die das haben.«
    »Sicher haben die das.«
    Alexa schaut Bianca nach, wie sie leichtfüßig zur Theke eilt. In dem Moment geht die Tür auf und Harald kommt herein. Alexa beobachtet, wie die beiden an der Theke scherzen, der Wirt kommt dazu und begrüßt Harald herzlich.
    Wieder fühlt sich Alexa wie das fünfte Rad am Wagen. Sie hatte sich das alles so anders vorgestellt.
    Harald kommt auf Alexa zu. »Na, du Mäuschen, wie fühlst du dich?«
    Der Kosename kann es auch nicht mehr gutmachen, denkt Alexa, sagt aber: »Ja, danke, es geht.«
    »Ui, so förmlich und steif. Wo ist denn dein Humor abgeblieben?«
    »Weiß ich auch nicht.«
    »Nun, hör mal Alexa. Ich habe dir nicht verschwiegen, dass es schwierig werden kann für dich. Und das liegt weder an dir noch an mir. Pass auf, ich will es dir so erklären.«
    Alexa schaut sich nach Bianca um, aber diese ist noch in ein Gespräch mit dem Wirt vertieft und scheint die sieben Minuten auf das Pils warten zu wollen. Das ist Alexa auch recht.
    »Also, die Situation ist die«, fährt Harald fort. »Du kommst hier sozusagen als mein Schützling an. Verstehst du? Alle, die hier sind, haben schwer darum kämpfen müssen. Sie müssen den Aufenthalt und die Kurse bezahlen. Zudem habe ich viel zu viele Anmeldungen, ich kann sie gar nicht alle berücksichtigen. Manche müssen ein oder sogar zwei Jahre warten, bis sie herkommen dürfen.«
    »Das ist ja das reinste Medizinstudium«, wirft Alexa ein.
    »Nun, ganz so schlimm ist es natürlich nicht, aber es geht in die Richtung. Nun, wenn der Professor kommt und seinen Schützling mit einem Abitur von 2,5 ohne Wartezeit einfach so in die Medizinvorlesung hineinrutschen lässt, dann kann das unruhiges, vielleicht sogar böses Blut geben. Siehst du, was ich meine?«
    »Ja, langsam geht mir ein Licht auf ...«
    »Na also. Und jetzt überleg einmal, welche Pferde du reiten wirst!«
    »Ja ... deine ...«
    »Eben. Und aus der ganzen Menge, die du vorhin gesehen hast, kann ich dir mit Leichtigkeit diejenigen herausziehen, die jemals auf einem meiner Pferde gesessen haben!«
    »Ach du lieber Gott, jetzt ist mir das natürlich klar. Das wird ja der reinste Spießrutenlauf.«
    »Nun, es kommt vor allen Dingen auf dich selbst an, ob du die Rolle der Privilegierten spielen willst, ich habe es dir angeboten. Du bekommst ein Zimmer in meinem Haus, dahinten auf dem kleinen Hügel – von hier aus siehst du es nicht, brauchst dir nicht den Hals zu verrenken – frühstückst bei uns, lebst bei uns.«
    »Oder?«
    »Nun, oder du wirfst dich in den rauen Haufen und setzt dich durch.«
    »Dann?«
    »Dann werde ich dir hier im Nebengebäude, im ›Reiterhaus‹, ein Zimmer zuweisen, du wirst deine Freizeit mit den anderen verbringen, den Aufenthaltsraum, den Fernseher teilen und dich um das abendliche Programm streiten. Wenn du akzeptiert wirst, auch mitten in der Gemeinschaft sein. Drüben bei mir wärst du immer die Außenseiterin.«
    »Hm.« Alexa starrt auf den Tisch. »Und wenn sie mich einfach nicht mögen?«
    »Das gibt es nicht. Dich muss man mögen.«
    Harald hat das so spontan und voller

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