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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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allerdings der Hintereingang«, erklärt Bianca. »Für Normalsterbliche gibt es einen offiziellen Weg.«
    »Aha.« Alexa duckt sich, um möglichst viel durch die Windschutzscheibe zu sehen.
    Sie fahren im Schritttempo mitten über den Hof. Rechts von ihr reihen sich in einem flachen Gebäude etwa dreißig zweigeteilte Boxentüren aneinander. Das Motorengeräusch weckt die Neugierde der vierbeinigen Bewohner. Einer nach dem anderen streckt seinen Kopf aus der Tür und starrt gebannt auf den Unruhestifter. Vor den Boxen zieht sich eine lange Anbindestange hin. Geradeaus stehen zwei große, zweistöckige Gebäude. Das eine mit der Front zu ihr, das andere mit der Breitseite. Ein großes buntes Wappen ziert den Verputz über dem Eingang des erstenGebäudes. Das ist auch alles. Der strenge Bau direkt links neben ihr müsste die Reithalle sein. Daran angeschlossen ist wiederum eine Stallung, die ganz bestimmt einen Mittelgang hat, jedoch nach außen geschlossen ist. Das müsste die Innenseite des Gefängnisses sein, an dem wir eben vorbeigefahren sind, versucht sich Alexa zurechtzufinden. Indes kommt der schwere Wagen vor dem zweiten zweigeschossigen Gebäude zum Halten. »Zur Umkehr« liest Alexa über der Tür, eine Speisekarte im Aushang bestätigt ihre Vermutung. Ein Restaurant. Oder eine Wirtschaft. Aber »Zur Umkehr«? Seltsamer Name für ein Gasthaus.
    Bevor Bianca den Motor abstellen kann, füllt sich bereits der Hof. Von überallher strömen Leute. Wie ein Lauffeuer muss sich die Ankunft des Chefs herumgesprochen haben. In Reithosen, die meisten mit blauen Kitteln darüber, quellen aus dem Gebäude gegenüber unzählige Menschen. Alexa bekommt Angst. Oh Gott, der reinste Hexenkessel.
    Die Autotüren werden aufgerissen, Bianca und Harald stürmisch begrüßt. Alexa sitzt ziemlich verloren auf ihrem Rücksitz. So viele fremde Leute sind ihr unheimlich.
    »Ah, Harald!« Ein breitschultriger Mann bahnt sich seinen Weg durch die Menge. »Schön, dass du wieder da bist. Wir haben dich alle sehr vermisst!«
    Zustimmendes Gemurmel aus dem Kreis, der sich um den Jaguar und die beiden Ankömmlinge gebildet hat.
    »Danke dir, Gerolf, und euch allen. Hat soweit alles geklappt? Keiner die Zügel schießen lassen?«
    Einträchtiges Verneinen ringsherum.
    »Na? Das werden wir sehen. Wie spät ist es jetzt? Sechzehn Uhr? Also gut. Punkt siebzehn Uhr, also in einer Stunde, sehen wir uns im Gruppenraum. Alle. Klar? Gebt den anderen bitte Bescheid.«
    Alexa beobachtet, wie sich einige heimlich in die Rippen stoßen und sich grinsend vielsagende Blicke zuwerfen. Der Chef ist wieder da, man merkt’s ...
    Einige drehen sich schon wieder zum Gehen um, da ruft sie Harald mit energischer Stimme nochmals zurück.
    »Und, halt. Noch eines. Wir haben ein neues Mitglied in unserem Kreis. Alexa. Ja, wo steckst du denn?«
    Mit einer ungeduldigen Kopfbewegung schaut er sich nach ihr um. Sie sitzt noch immer im Wagen und ihr wird ganz heiß. Umständlich klettert sie nun aus dem niedrigen Jaguar heraus.
    »Na, also«, empfängt Harald sie ziemlich kühl. »Alexa ist die Bereiterin eines guten Freundes von mir. Sie wird hier ihren letzten Schliff kriegen. Zusammen mit euch. Damit ihr Bescheid wisst.«
    Alexa sieht sich vielen misstrauischen Blicken ausgesetzt. Sie ist tödlich verlegen und hätte sich am liebsten in den Wagen zurückverkrochen.
    »Okay, worauf wartet ihr noch? Keine Arbeit? Was? Der Wind wird sich hier wieder drehen, keine Bange. Punkt siebzehn Uhr im Gruppenraum. Und dass mir keiner zu spät kommt!« Leises Gemurmel ringsherum, dann zerstreut sich die Menge wieder.
    Bleich und fassungslos starrt Alexa ihren Bekannten an. Das soll Harald sein? Wie kann sich ein Mensch so verändern? Harald ist bereits in ein Gespräch mit seinem vorigen Ansprechpartner Gerolf versunken. Zwei Männer um die vierzig schließen sich an. Bianca schaut lächelnd zu Alexa und kommt dann um den Wagen herum zu ihr. Fast mütterlich legt sie den Arm um sie.
    »Hat dich das jetzt erschreckt?«, fragt sie.
    »Ich ... ich weiß nicht. Ich fand es einfach seltsam. Wieso verhält er sich plötzlich so komisch? So anders?«
    »Lass nur, Alexa, er wird es dir nachher erklären. Komm, wir gehen erst mal eine Kleinigkeit trinken.« Sie nickt in Richtung »Zur Umkehr«.
    »Jetzt kann ich den Namen verstehen«, seufzt Alexa. »Mir ist jetzt auch nach Umkehr!«
    »Ha!« Bianca lacht glockenhell. »So kann man das auch sehen. Der Name hat allerdings eine andere

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