Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alexander in Asien: Alexander 2 (German Edition)

Alexander in Asien: Alexander 2 (German Edition)

Titel: Alexander in Asien: Alexander 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
Vom Netzwerk:
Musiker öffnete die Augen wieder. »Alexander weiß es, nehme ich an. Hat er nicht als Knabe lange mit ... ah, Artabazos gesprochen?«
    »Das hat er. Er beruft sich auf den edlen Perser. Und?«
    »In den Ländern, aus denen sie kommen, in den iranischen Kemländern, sind guter Boden und Wasser heilig. Auch das Feuer ist heilig und darf nicht verunreinigt werden. Es ist die heilige Pflicht der Verwalter und der Krieger, den Landbau zu schützen.«
    Kleitos seufzte auf; er schien erleichtert. »Das sagt Alexander auch, aber es ist gut, dies von einem anderen zu hören, der sich auskennt.«
    »Du meinst also, sie werden nicht auf Memnon hören?« sagte Parmenion.
    Dymas nickte. »Ein Satrap, der das verbrennt, was er schützen soll, kann sich gleich in sein Schwert stürzen.«

    Einige Einheiten, vor allem Reitertrupps und Aufklärer, legten große Entfernungen zurück, schwärmten immer wieder aus, sicherten meilenweit voraus und nach Süden, während die Hauptmasse zunächst nach Nordosten den Hellespont entlangzog, abgeschirmt von den schnellen Truppen zur Rechten und den Trieren zur Linken. Neben den Kampf schiffen hielten sich, teils unter Segeln, teils gerudert, die zahllosen Lastkähne und Frachter in Ufernähe; abends versorgten sie das Heer mit Fleisch, Fisch und Trockenfrüchten. Die Hauptmasse – Troß und Fußtruppen – legte am Tag vielleicht sechzig Stadien zurück, eine Entfernung, die ein guter Marschierer in zwei Stunden bewältigen konnte. Wenn die ersten Zelte abgebrochen wurden, begannen die Bewohner der letzten mit dem Frühstück, und wenn die zuerst Aufgebrochenen mit dem Lagern begannen, meistens am frühen Nachmittag, setzten sich die letzten gerade in Bewegung.
    Dymas und Tekhnef schlossen sich jeden Tag einer anderen Gruppe an. Auf dem Weg von Arisbe nach Perkote zogen sie mit den Wegmessern und Geographen, die Landkarten verfertigten und alles erreichbare Wissen über die Gegend sammelten. Die Männer gingen paarweise neben den Karren her, auf denen ihre Habseligkeiten und Werkzeuge lagen. Die Schrittzähler – immer zu zweit – trugen Schnüre mit Tonperlen verschiedener Farben und Größen. Ein kleiner Karren, dessen Räder höchstens zwei Fuß Durchmesser hatten, wurde von Sklaven hinter einem großen Karren hergezogen. An einem der Räder des kleinen Wagens war ein Sporn oder dicker Nagel angebracht, der nach innen wies und bei jeder Umdrehung des Rads mit hellem ping gegen einen von der Karrenkante baumelnden Eisenstab stieß. Auf dem großen Wagen saßen Männer mit Wachstafeln und Ritzstiften; einer machte bei jedem ping einen Strich auf sein Täfelchen, ein anderer kritzelte auf Zuruf der Schrittmesser Dinge auf sein Wachsbord. Dymas hätte gern mit dem berühmtem Baiton gesprochen, aber der Führer der Geometer und Bematisten ließ sich nicht blicken.
    »Er ist beim König«, sagte ein junger Mathematiker, der einen der zahlreichen Meßtrupps beaufsichtigte. Er hatte einen starken athenischen Zungenschlag.
    »Was macht er da? Sollte er nicht arbeiten?«
    Der junge Mann lachte. »Dafür hat er doch uns. Du bist Dymas, nicht wahr? Ich habe dich vor Jahren in Athen gehört. Als du gegen Demosthenes gesungen hast – Spottverse.«
    Dymas neigte übertrieben den Kopf. »Ich bin geehrt, daß die Männer der Wissenschaft schnöden Zeitvertreib in Wirtshäusern und gewisse Begleitumstände nicht vergessen. Wie kommst du aus Athen hierher?«
    »Ich bin zu jung, als daß ich noch unter dem großen Platon, dem ich gelauscht habe, vieles hätte lernen können, wohl aber unter seinen Nachfolgern. Über gemeinsame Bekannte geriet ich auch an Aristoteles, der das Sammeln und Messen dem Bau schwebender Gedankenpaläste vorzieht.« Er gluckste. »Er schrieb mir, aus Mieza, daß Alexander auch allerlei Wissenschaftler mitnehmen wolle, und er hat mir die Möglichkeit vermittelt, meine Kenntnisse praktisch zu erproben.«
    Dymas deutete auf die Schrittzähler, dann auf den kleinen Karren, dessen ping ihm in den Ohren weh tat. »Was hat es damit auf sich, Freund? Wie heißt du, damit ich dich anreden kann?«
    »Eukleides. Also, der König will möglichst genaue Landbilder von uns haben. Entfernungen, Höhen, Tiefen, genauer Verlauf der Flüsse und Bergketten, Anzahl der Bewohner, Umfang und Anlage von Städten und Dörfern, Art des Bodens und seiner Nutzung, Pflanzen, Nutztiere – einfach alles. Dies hier ist die Meßabteilung; für Tiere und Menschen sind andere zuständig.«
    Er berichtete von den

Weitere Kostenlose Bücher