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Alexander in Asien: Alexander 2 (German Edition)

Alexander in Asien: Alexander 2 (German Edition)

Titel: Alexander in Asien: Alexander 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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schließlich. »Götter! Sitzt ja vielleicht fest! Wie hat der die je drauf gekriegt?«
    Er zog das Messer aus dem Gürtel und hielt den Gegenstand des Gezerres hoch. Es war eine Hand, am Gelenk abgeschnitten. Auf jedem der vier Finger steckten zwei Ringe, nur der Daumen war ärmlich nackt. Emes trennte den kleinen Finger von der Hand. »Nicht zu reden von kämpfen. Könnte einer von euch ein Schwert halten, mit dem ... Gepäck?«
    Sie lachten. Einer der Männer fuhr mit den Fingerspitzen über einen Schwertgriff, der mit rötlich und grünlich schimmernden Steinen besetzt war. »Kommt drauf an.« Er hob die Schultern. »Angeben kann man bestimmt fein damit, aber kämpfen?«
    Drei der Männer zählten Münzen aus einem Lederbeutel; sie machten zwölf Häufchen daraus. Andere untersuchten die Lichter des Feuers in den Krümmungen vergoldeter Rüstungsteile. Ein Hoplit klopfte den Brustpanzer eines Fürstenpferdes ab, offenbar reines Gold; der neben ihm zeigte den mit Gold und funkelnden Steinen geschmückten Kopfputz eines Pferdes herum.
    Endlich war es Emes gelungen, die Ringe von den Fingern zu lösen. Er hielt einen ins Licht. Der Stein schien zu flakkern; das verwandelte Feuer troff aus ihm in die Nacht, wie flüssiges Lodern eines fernen Sterns. »Nett. Aber wie teilen wir den ganzen Kram?«
    »Ich hab nen Vorschlag für euch Gauner«, sagte Ptolemaios.
    Sie zuckten zusammen, fuhren herum; er streifte die Kapuze ab und stand mühsam auf. Hinter sich hörte er Schritte.
    »In dem Beutel da, was ist das? Die Münzen? Statere? Dareiken? Jedenfalls Gold. Jeder eine, Jungs; den Rest« – er schälte sich aus dem Umhang und warf ihn neben Emes auf den Boden – »packt ihr da rein; ich bring ihn zu Harpalos.«
    Keiner sagte etwas; sie starrten auf ihre Füße oder auf einen Punkt hinter Ptolemaios. Er drehte sich um; dort stand Hephaistion, die Augen düster, die Lippen zu einem schmalen Strich gepreßt.
    »Wird’s bald?« Ptolemaios wandte sich wieder den Hopliten zu. Langsam, widerstrebend, sammelte Emes die kostbaren Dinge ein und ließ sie ohne hinzusehen in den Umhang fallen.
    »Weitermachen.« Ptolemaios grinste müde, bückte sich, band den Umhang zum Beutel und gähnte. »Und laßt euch nicht mehr bei so etwas erwischen, Freunde. Plünderung gibt’s nur, wenn sie ausdrücklich erlaubt oder befohlen wird.«
    Hephaistion begleitete ihn ein paar Schritte. »Nur um diesem Abschaum keinen Zwist zwischen Offizieren vorzuführen, hab ich nichts gesagt«, knurrte er. »Bist du wahnsinnig? Die gehören alle ausgepeitscht – und du gibst jedem zwanzig Tage Sold!«
    »Danke für dein Schweigen am Feuer«, sagte Ptolemaios durch die Zähne. »Das ist kein Abschaum; es sind Makedoniens beste Krieger.«
    »Bauernlümmel.«
    »Nimm alle Bauernsöhne aus der Phalanx, hochedler Hephaistion; was bleibt dann noch, um Schlachten zu gewinnen?«
    »Kein Grund, sie wie edle Männer zu behandeln!«
    »Tu mir einen Gefallen, ja? Nachdem du, edler Fürstensohn, Zögling des Aristoteles, hetairos und Buhlknabe des Königs, am Feuer so nett geschwiegen hast – halt doch einfach die Fresse. Erzähl’s Alexander, wenn du willst, aber ...«
    »... worauf du dich verlassen kannst!«
    »... aber laß mich in Ruhe. Du hast mir nichts vorzuschreiben.«

    Vor Morgengrauen weckte ihn der Knabe. Ptolemaios fühlte sich immer noch zerschlagen; mürrisch leerte er einen Becher mit heißer Flüssigkeit und kaute auf etwas Zähem, ohne das geringste zu schmecken.
    Philotas wartete bereits; mit ihm warteten zwei Abteilungen Hetairenreiter und eine Abteilung Thessalier, zusammen 150 Mann. Sie ritten durch den Fluß, vorbei an den Gräbern, an den Hügeln; sie folgten einem Hinweis, den Drakon von einem leichtverletzten Perser erhalten hatte. Zwei Stunden später, als das Morgengrau zum Morgen wurde, erreichten sie etwa dreieinhalb Parasangen südöstlich des Flusses ein Tal mit einem Bachlauf; dort fanden sie Spuren und galoppierten weiter.
    Das Fürstenlager der Perser, eilig abgebrochen und auf Karren und Packtiere geladen, war ein langer, langsamer Zug zwischen braungrünen Hängen. Diener, Sklaven, ein paar Mann Bedeckung, vielleicht drei Dutzend geflüchtete Kämpfer – mehr nicht. Mit ein paar Männern ritt Ptolemaios weit über die Spitze des Zuges hinaus und fand frische Hufspuren und die Abdrücke von Karrenrädern.
    »Da gibt’s noch mehr«, sagte er, als er zu Philotas zurückritt, der Anweisungen gab und zusah, wie die Karren und

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