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Alias XX

Alias XX

Titel: Alias XX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Ross
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zwanzig. Hübsche Beine, guter Akzent.«
    Etwas an Illingworths Ton irritierte Highcastle. »Sie halten sie nicht für eine Zeugin.«
    »Der Luftschutzwart meinte, ein Handgemenge gehört zu haben. Als er die Frau sah, glaubte er, sie würden es miteinander treiben. Dann sah er die Leiche.«
    »Sie hat ihn umgebracht? Verdammte Scheiße, Abendammer ist eine Frau! Blond und jung, und ich wette, sie hat grüne Augen.« Es passte zu dem, was der Hunne Tom gesagt hatte. Highcastles Herzschlag beschleunigte sich. »Ich will alle Berichte über besondere Vorkommnisse, in denen eine junge Frau erwähnt wird. Es müssen alle informiert werden.« Er machte sich Notizen. »Gute Arbeit, Illingworth.«
    »Ich habe mir die Freiheit erlaubt, die Berichte über besondere Vorkommnisse bereits untersuchen zu lassen, Sir. Ist natürlich noch nicht abgeschlossen, aber es gab einen seltsamen Vorfall. Eine junge Frau tauchte, anscheinend irrtümlich, in Kingsway-F auf. Sie …«
    »Welches ist Kingsway-F?«
    »Das Bürogebäude, Sir.«
    Verdammte Decknamen. Ein sicheres Gebäude, von dem aus einige der vertrauenswürdigsten Doppelspiel-Agenten gesteuert wurden. »Und?«
    »Mr. Digbys Führungsoffizier ist dort stationiert. Digby, glaube ich, steht auf der von Ihnen verteilten Liste der Abwehragenten, die höchstwahrscheinlich vom Hunnen überprüft werden. Es ist gut möglich, dass …«
    »Wie lang ist das her? Irgendwelche besonderen Kennzeichen? Ich brauche Informationen. Irgendwas.«
    »Sie hatte einen Hund bei sich, Sir.«
    »Was ist mit dem Hund?«
    »Die Männer glauben, es war ein Pekinese.«
    Highcastle grunzte. »Den wird sie sich längst vom Hals geschafft haben. Trotzdem, hängen Sie Suchmeldungen nach einem vermissten Hund aus. Pflastern Sie die Stadt damit zu, vielleicht haben wir ja Glück.«
    »Ja, Sir.«
    »Was noch?« Es musste noch was geben. Etwas, mit dem er sich die juckende Stelle im Nacken kratzen konnte, die ihm sagte, dass ihm irgendetwas in seiner Rechnung fehlte.
    »Das ist leider alles, was ich habe.«
    Highcastle stützte den Kopf wieder in die Hände. Eine junge Frau mit hübschen Beinen und einem Pekinesen, die in London herumlief. Unmöglich.
     
    »Ich hab wirklich keine Ahnung, wo Inch sein könnte.« Audrey tat so, als wären ihre Wangen nicht flammendrot, als spürte sie nicht Toms ungläubigen Blick. »Sie könnten Jacko und Murch fragen oder seine Schwester. Inch tut immer so, als könnte er sie nicht ausstehen, aber das müssen Sie ihm nicht glauben.« Sie plapperte und konnte nicht damit aufhören. »Er ist in seine Nichte vernarrt. Er …«
    »Audrey«, sagte Tom.
    »Na ja, ich hab ja keine Nichten«, sagte sie fast schon verzweifelt. »Oder Neffen. Und ich hab nicht die geringste Ahnung, wo er sein könnte, außer … Oh!«
    Inch stand, auf seine Krücke gestützt, in der Tür. »Hallihallo«, begrüßte er Russell. »Sie haben angerufen und, na, wie heißt dieser Quälgeist gleich wieder, da geht einem ja der Hut hoch.«
    Russell murmelte etwas und deutete auf die drei, die vor der Tür zu Audreys Wohnung standen.
    Inch setzte sich in Bewegung. »Der Herzog von Wall und – na, welch göttliches Wesen sehe ich da?« Er verbeugte sich vor Lady Harriet und spielte den Kasper. »Ich hatte noch nicht das Vergnügen, die Ehre …«
    »Harriet, Flight Lieutenant Inch Rivere«, sagte Tom. »Inch, Mrs. Wall.«
    »Lady Harriet!«
    Sie streckte die Hand aus. »Erfreut, Sie kennen zu lernen, Flight Lieutenant.«
    Inch stützte sich auf seine Krücke und küsste ihr das Handgelenk. »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite.«
    »Wir haben ein paar Fragen an Sie, Inch«, sagte Tom.
    »Was?« Inch zwinkerte. »Ein paar Plagen?«
    Audrey hätte fast laut aufgelacht. Inch hatte allein schon mit Toms amerikanischem Akzent zu kämpfen, nun war er auch noch von Mrs. Wall geblendet. Sie könnten von Glück reden, wenn sie auch nur einen vernünftigen Satz von ihm zu hören bekamen.
    »Fragen zu meinem Ehemann«, sagte Lady Harriet. »Zu dem, was Sie vielleicht zufälligerweise aufgeschnappt haben. Vielleicht zu einer Änderungsschneiderei namens ›Hyde Street Misfits‹.«
    Bei der Lady hatte Inch keinerlei Probleme, sie zu verstehen.
    »Eine Änderungsschneiderei in der Hyde Street? Gibt es natürlich gar nicht. Die Straße. Nichts weiter als die Schimäre eines sprunghaften Geistes.« Er zwinkerte Tom zu. »Und damit, alter Junge, meine ich nicht mich, sondern Sie.«
    »Wir würden es gern noch mal

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