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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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dringende Geschäfte, um die sie sich kümmern müsse, dass sie aber rechtzeitig zur Show zurück sei. Warum?«
    »Ich wollte sie nur etwas über Gisella fragen«, sagte ich ausweichend. »Apropos, warum haben Sie mir nicht gesagt, dass Sie und Gisella dieselbe Agentin hatten?«
    Sie schwieg einen Moment. »Ich weiß, es sieht so aus, als wäre ich eifersüchtig auf Gisella gewesen«, sagte sie. »Aber das war ich nicht. Ich meine, wir waren natürlich Konkurrentinnen, aber das machte mir nichts aus. Das hat mich eher angespornt, verstehen Sie?«, sagte sie.
    In der Zwischenzeit hatte ich die Lobby durchquert und trat nun auf die Straße. »Und das war nie ein Problem für Sie? Wenn Donata Gisella zu den Jobs schickte und nicht Sie?«
    Wieder zögerte sie mit der Antwort, als würde sie ihre Worte mit Bedacht wählen. Und ich fragte mich, ob es tatsächlich nur daran lag, dass sie sich nicht in ihrer Muttersprache ausdrückte. »Nun ja, darüber war ich nicht gerade begeistert. Letzten Monat war ich an einem Shooting für Corbett Winston interessiert, aber Donata wollte mich noch nicht einmal zum Casting schicken. Sie sagte, der Auftrag sei für Gisella reserviert.«
    Corbett Winston. Der Juwelier. Ich horchte auf. »Hat sie gesagt, warum?«
    Ich konnte Angelicas Stimme anhören, dass sie mit den Schultern zuckte. »Nein. Nur dass Gisella genau die Richtige für den Job sei. Aber letzten Endes hatte es ja sein Gutes, dass ich den Job nicht bekommen habe.«
    »Und wieso?«
    »Na ja, direkt nach dem Shooting ist jemand eingebrochen und hat die Diamantenhalskette gestohlen, mit der Gisella fotografiert wurde. Winston wollte nicht, dass der Diebstahl publik wurde, deswegen ist die Anzeigenkampagne nie geschaltet worden. Viel Arbeit für nichts, wenn Sie mich fragen.«
    In meinem Kopf gingen die Alarmglocken los. »War Gisella sauer deswegen?«
    »Eigentlich schien es ihr gar nichts auszumachen. Sie sagte, sie bekomme so oder so das Gleiche bezahlt.«
    Damit hatte sie wohl recht . Eine Diamantenhalskette war ein üppiges Honorar für ein paar Stunden Arbeit vor der Kamera.
    »Danke, Angelica«, sagte ich.
    Sie gähnte erneut. »Gern geschehen«, erwiderte sie und legte auf.
    Ich klappte mein Handy zu und hielt ein Taxi an. Auf dem Weg zurück zum Plaza Ath é née dachte ich über das nach, was ich gerade erfahren hatte. Langsam bekam ich ein klareres Bild von Gisellas Rolle in alldem. Einmal angenommen, Gisella hatte den Job bei Winston akzeptiert, um sozusagen die Lage zu sondieren. Dann war sie später wiedergekommen, um die Kette zu stehlen. Oder hatte diesen Part ihr Komplize übernommen? Wie dem auch sei, Gisella musste gewusst haben, dass Winston nicht das Presseinteresse auf sich ziehen wollte, indem er den Diebstahl publik werden ließ, ebenso wie die Designer, die auf der Fashion Week ausstellten. Stattdessen wurde der Schaden sicher heimlich, still und leise der Versicherung gemeldet und die ganze Angelegenheit unter den Teppich gekehrt. Währenddessen verkauften Gisella und ihr Partner die Kette und strichen den Gewinn ein.
    Ich musste zugeben, es wurde immer wahrscheinlicher, dass Donata in die Sache verwickelt war. Die Tatsache, dass sie Angelica den Job verweigert hatte, schien Beweis genug. Entweder war Donata von Gisella und Co bestochen worden, damit sie die richtigen Jobs für sie an Land zog, oder sie war der Kopf hinter allem und manipulierte Gisella wie ein Marionettenspieler.
    Auf einmal fragte ich mich, was das für »dringende Geschäfte« waren, die Donatas Abreise nötig gemacht hatten.
    Nachdem das Taxi mich vor dem Plaza abgesetzt hatte, klappte ich das Handy wieder auf und drückte die Eins als Kurzwahltaste. Dana nahm ab, noch bevor ich die Lobby durchquert hatte.
    »Hallo?«
    »Hi, ich bin’s. Hör mal, wie sieht dein Zeitplan für heute aus?«
    »Ich habe eine Anprobe für ein zweites Outfit. Aber danach habe ich frei. Warum?«
    »Was hältst du von Mailand?«
    Während Dana bei der Anprobe war, buchte ich uns zwei Plätze für einen Flug nach Mailand am selben Nachmittag und betete, dass meine VISA -Karte ihr Limit noch nicht erreicht hatte. Dann versuchte ich im Business Center des Hotels online so viel wie möglich über den Diebstahl bei Corbett Winston herauszufinden. Was nicht viel war. Wie Angelica gesagt hatte, hatte man die Sache möglichst klein gehalten, sodass lediglich ein paar kurze Artikel in der Lokalpresse erschienen waren, ganz hinten in der Rubrik »Mode und Stil«.

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