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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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meint ihr?«, fragte sie und drehte sich vor dem großen Spiegel im Schrank hin und her.
    Mom klatschte in die Hände und machte eine Geste der Zustimmung. »Entzückend. Maddie, du hast uns gerettet.«
    Mrs Rosenblatt lächelte. »Wenn ich ihn damit nicht in die Kiste bekomme, dann weiß ich auch nicht.«
    Ich zuckte zusammen. Das war mehr, als ich wissen wollte. Viel mehr.
    Ich überließ es Mom und Mrs Rosenblatt, letzte Hand an ihre Frisuren zu legen – daran wagte ich mich nicht – , und schleppte mich müde zurück in mein Zimmer, wo ich mich auszog, in meinen Entchen-Pyjama schlüpfte und ins Bett krabbelte. Und mit den Gedanken an Juwelendiebe, Mörder und – leider – flirtende postmenopausale Frauen in hawaiianischen Gewändern fiel ich in einen unruhigen Schlaf.
    Irgendwann um Mitternacht schreckte ich auf, als ich im Traum Ramirez’ granitharte Gesichtszüge vor mir sah. Um zwei Uhr morgens küssten mich Felix’ Lippen wach. Und halb vier tanzten pink-grüne Palmen durch mein Unterbewusstsein. Und als ich schließlich träumte, dass ich Ramirez auf Knien anflehte, mich nicht wieder einfach stehen zu lassen, wachte ich auf und stellte fest, dass es Viertel nach fünf war und ich keine Energie mehr hatte, weiterzuträumen.
    Stattdessen stieg ich widerstrebend aus dem Bett und nahm eine lange, heiße Dusche. Nachdem ich mir die Haare geföhnt und ein wenig Haarspray daraufgegeben hatte, trug ich dick Mascara auf, in der Hoffnung, es würde von meinen Augenschatten ablenken, die mir die unruhige Nacht beschert hatte. Dann strich ich einen Hauch Raspberry Perfection auf die Lippen, schlüpfte in Jeans, ein enges schwarzes Stricktop und eine schwarze Sandale mit niedrigem Keilabsatz. Ein Keilabsatz zählt doch nicht als richtiger Absatz, oder?
    Ich bestellte beim Zimmerservice einen Kaffee und eine Brioche und zwang mich dazu, bis Punkt halb neun zu warten, bis ich mich mit einem Taxi auf den Weg zum Hôtel de Crillon machte, wo ich schnurstracks den Aufzug in den dritten Stock nahm und an Donatas Tür klopfte. Ich horchte auf Geräusche auf der anderen Seite. Nichts. Ich wartete einen Moment und klopfte dann noch einmal. Wieder nichts.
    Ich blickte den Flur hinunter und erspähte drei Zimmer weiter den Wagen eines Zimmermädchens vor der Tür. Drinnen machte eine junge dunkelhaarige Frau in einer pinkfarbenen Uniform, die über ihrem ausladenden Hinterteil bis zum Zerreißen gespannt war, das Bett. Ich räusperte mich und klopfte an den Türrahmen, um sie auf mich aufmerksam zu machen.
    »Entschuldigen Sie bitte«, rief ich.
    Sie blickte auf und sagte etwas auf Französisch.
    »Es tut mir leid, ich spreche kein Französisch«, sagte ich und hob entschuldigend die Hände.
    Die Frau nickte, lächelte dann und antwortete mit schwerem Akzent: »Ich sage, auf dem Wagen sind noch Seifen. Nehmen Sie sich, so viel Sie wollen.«
    »Oh, danke. Aber eigentlich wollte ich Ihnen eine Frage zu Zimmer 405 stellen. Wäre das in Ordnung?«
    Sie kräuselte die Nase und schüttelte einen Kopfkissenbezug aus. »Wahrscheinlich schon.«
    »Haben Sie das Zimmer heute schon sauber gemacht?«, fragte ich. Vielleicht war Donata eine Frühaufsteherin?
    Sie schüttelte den Kopf. »Das war nicht nötig. Gestern Nacht hat niemand in dem Bett geschlafen.«
    »Warum nicht?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich glaube, die Frau ist abgereist.«
    Im Geiste schlug ich mit dem Kopf gegen die Wand. »Abgereist? Wissen Sie, wann?«
    »Irgendwann gestern.«
    »Sie wissen nicht zufällig, wohin?«
    Sie schüttelte den Kopf und nahm sich einen frischen Satz Laken vom Wagen. »Nein. Tut mir leid.«
    Verflixt.
    Ich dankte dem Hausmädchen und trat zurück in den Flur.
    Okay, Zeit für Plan B.
    Ich zückte mein Handy und wählte, während ich mit dem Aufzug wieder in die Lobby runterfuhr, die Nummer der Zentrale des Plaza, um mich zu Angelicas Zimmer durchstellen zu lassen. Nach vier Freizeichen meldete sie sich mit schläfriger Stimme.
    » Oui, allô ?«
    »Hallo, Angelica, ich bin’s, Maddie.«
    Am anderen Ende herrschte Stille, als könnte sie so früh am Morgen mit dem Namen nichts anfangen. »Maddie?«
    »Die, die die Schuhe für Jean Lucs Show entworfen hat.«
    »Oh. Richtig. Die Mörderin.«
    Ich verdrehte die Augen. »Hören Sie, ich habe mich gefragt, ob Sie vielleicht wissen, wohin Donata abgereist ist? Sie hat gestern aus dem Hotel ausgecheckt.«
    Ich hörte, wie Angelica gähnte. »Sie ist zurück nach Mailand geflogen. Sie sagte, es gebe

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