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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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dessen Absatz bis zur Hälfte in ihrem Hals steckte und auf die Lache klebrigen roten Zeugs, die sich darunter gebildet hatte. »Hm-hm.«
    »Oh mein Gott, oh mein Gott.« Dana begann mit den Händen zu wedeln und auf einer Stelle zu joggen, als wollte sie etwas Ekelhaftes abschütteln.
    »Ich glaube, mir wird schlecht«, krächzte ich und schwang mich so schnell herum, dass eine meiner Krücken gegen das Tischchen bei der Tür stieß. Das Weinglas fiel zu Boden, zerbrach, und der rote Wein ergoss sich über die Marmorkacheln.
    »Mist.« Ich bückte mich und begann ganz automatisch die Scherben aufzusammeln.
    »Oh mein Gott, Maddie, was machen wir denn jetzt?«, fragte Dana, immer noch joggend.
    Ich erhob mich und holte ein paar Mal mit geschlossenen Augen tief Luft. »Wir rufen die Polizei.«
    »In Ordnung.« Dana blieb stehen. Sie wühlte in der Handtasche und zog ihr Handy heraus, doch ihre Hände zitterten so heftig, dass sie es fallen ließ und es auf den Marmorboden schepperte. Sie hob es auf, hielt dann aber mit dem Finger über den Tasten inne. »Wie rufen wir denn die Polizei?«
    Gute Frage .
    Ich sah mich in dem Vorraum nach einem Telefon um, fand aber keines, woraufhin ich mit quietschenden Krücken den Flur zur Rechten hinunterhinkte. Dana folgte mir dichtauf. Ich warf einen Blick in die Zimmer, bis ich eines fand, das aussah wie ein Büro. Auf dem Mahagonischreibtisch stand ein schnurloses Telefon. Ich ergriff es und drückte die Null, in der Hoffnung, so die Vermittlung zu erreichen. Glücklicherweise erfüllte sich meine Hoffnung. Doch unglücklicherweise sprach die Telefonistin am anderen Ende Italienisch.
    » Desidera?«
    »Äh, ich brauche Hilfe. Ich habe eine tote Frau gefunden.«
    » Come ?«
    »Äh.« Ich sah Dana an. »Was heißt tot auf Italienisch?«
    Dana zuckte die Achseln.
    »Äh, tot-o. Molto, molto tot-o. Si ?«
    Stille am anderen Ende. Dann hörte ich: » Polizia ?«
    »Ja! Polizia . Viel Polizia . Pronto!«
    Die Frau antwortete mit einem weiteren italienischen Wortschwall, der wohl, so hoffte ich, bedeuten sollte: Wir sind gleich da . Dann legte ich auf.
    »Komm«, sagte ich zu Dana, die immer noch ihre Casper-Imitation zum Besten gab. »Lass uns draußen warten.«
    Sie nickte. »Ja. Gute Idee.«
    Darauf achtend, nichts zu berühren, um nicht den Tatort durcheinanderzubringen, gingen wir den Flur zurück. Als wir an dem Zimmer vorbeikamen, in dem Donata ihr letztes Glas Wein getrunken hatte, hielten wir beide den Blick starr nach vorne gerichtet, als hätten wir Scheuklappen auf, und sanken, als wir endlich draußen waren, wie auf Kommando ohne ein Wort auf die Eingangsstufen.
    Der Himmel war nun von einem blassen Blau, und die ersten Sterne glitzerten. Ein kühler Wind war aufgekommen, der mir das Haar ins Gesicht blies. Ich füllte langsam und bewusst meine Lunge mit Luft. Nach einer Weile nahmen Danas Wangen wieder ihre normale Farbe an, und ich hatte nur noch ganz leicht den widerlichen Geruch von Blut in der Nase.
    »Sie wurde mit einem Schuh umgebracht, Maddie«, sagte Dana leise.
    »Das ist mir nicht entgangen.« Das war auch der Grund, warum ich jetzt am liebsten die Beine in die Hand genommen hätte, bevor die polizia eintraf und ihre Handschellen zückte. Aber ich wusste, dass ich mich dadurch noch verdächtiger machte, als ich es in Moreaus Augen ohnehin schon war. Stattdessen ergriff ich Danas Hand und drückte sie, während wir schweigend auf die Polizei warteten.
    Eine Ewigkeit später, so schien es uns, kamen zwei blau-weiße Autos mit blitzendem Blaulicht um die Ecke. Daraus entstiegen zwei Beamte in gestärkten blauen Uniformen, die mit fuchtelnden Armen und etwas auf Italienisch schreiend auf uns zukamen.
    Ich schüttelte nur den Kopf. »Ich verstehe kein Wort.«
    Dana zeigte mit dem Finger auf das Haus. »Tote Frau. Da drin.«
    Die Beamten sahen sich an. Dann uns. Und schließlich ging einer ins Haus, während der andere bei uns auf der Treppe blieb. Kurz darauf war der Erste wieder da, und das wilde Gestikulieren begann von Neuem, wobei dieses Mal der, der im Haus gewesen war, dazu noch in sein Funkgerät brüllte und dann seinem Kollegen, einem großen, dürren Mann mit einer langen Hakennase, bedeutete, sich um Dana und mich zu kümmern. Der verfrachtete uns auf den Rücksitz des Einsatzwagens, wo wir sitzen blieben, bis die Spurensicherung eintraf.
    Mittlerweile war der Himmel tiefschwarz, die Straße wimmelte von Polizeiwagen, Spurensicherungsteams und dem

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