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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Felix-Klon abwimmelte. Ich lehnte mich näher zu Dana.
    »Gib mir Deckung, Farrah«, flüsterte ich.
    Sofort hatte Dana den begeisterten » Drei Engel für Charlie« -Ausdruck in den Augen.
    »Entschuldigen Sie«, sagte ich, als Debbie wieder einmal »kein Kommentar« ins Telefon sagte, »aber sind die Toiletten dort hinten?« Ich zeigte auf den Flur.
    »Oh ja, die erste Tür links.«
    Ich schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. »Danke.«
    Dana zwinkerte mir verschwörerisch zu, als ich den Flur hinunterhinkte. Hoffentlich trug Farrah nicht zu dick auf.
    Statt mich nach links zu wenden, schwang ich mich, so leise wie es mir mit den Krücken möglich war, an den Toilettenräumen vorbei zu einer Tür mit der Aufschrift DONATA GIRARDI . Dann blieb ich stehen und lauschte, bevor ich den Knauf drehte und schnell hineinschlüpfte.
    Die Tür machte leise Klick, als ich sie mit hämmerndem Herzen hinter mir zuzog. Mehr als fünf Minuten blieben mir nicht, bis Debbie misstrauisch werden würde. Mein Blick flog hin und her. Wo sollte ich anfangen?
    Wie der Empfangsbereich, war auch Donatas Büro mit einem geschmackvollen Mix aus zeitgenössischen Möbeln – ein langer Schreibtisch aus hellem Holz mit Chrom-Akzenten, furnierte Aktenschränke, ein schlankes Sofa mit einem kräftigen Muster neben einem niedrigen Glastisch, eine große weiße Uhr an der gegenüberliegenden Wand und zwei hohe, schmale Bücherregale mit Ordnern und Fotos – eingerichtet.
    Die Regale ließ ich links liegen und steuerte direkt auf die Schränke zu. Ich versuchte, den obersten zu öffnen. Verschlossen. Na ja, was hatte ich auch anderes erwartet. Wenn ich gestohlene Diamanten in meinem Büro verstecken wollte, würde ich sie auch wegschließen.
    Hastig suchte ich in den Schubladen des Schreibtischs nach etwas, das aussah wie ein Schlüssel. Ich fand drei Stück: einen, auf dem das Wort provviste stand, und zwei kleinere, dünnere. Letztere nahm ich mit zu dem Aktenschrank. Mit dem ersten hatte ich kein Glück. Er passte zwar in das Schlüsselloch, drehte sich aber nicht. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Drei Minuten waren vergangen. Mit einem nervösen Kribbeln im Bauch schob ich den zweiten hinein. Auch er passte, ließ sich aber ebenfalls nicht drehen. Mist . Wo waren Felix’ Werkzeuge, wenn ich sie brauchte? Nur um sicherzugehen, probierte ich auch den Schlüssel mit der Aufschrift provviste , aber der ging nicht einmal ins Loch.
    Hektisch sah ich mich im Zimmer nach einem anderen Ort um, an dem man einen Schlüssel verstecken könnte. Wenn er in Donatas Handtasche war, war alles umsonst.
    Mein Blick wanderte über die Regale. Gerahmte Porträts, Bücher, Ordner, Teile einer Kameraausrüstung. Schließlich landete mein Blick auf einer Kameratasche neben einer Aufnahme von Gisella in einem knappen Badeanzug an einem exotischen Strand. Aus reiner Verzweiflung öffnete ich sie. Darin war eine alte Nikon-Kamera, eine Rolle 35-mm-Film – und ein Schlüssel. Ich starrte das kleine silbrige Ding an. Konnte es sein, dass mein Karma mir auf einmal hold war?
    Ich verlor keine Zeit. Mit einem schnellen Blick auf die Wanduhr (nur noch eine Minute) steckte ich den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn mit einem leisen Klick. Meine Hände zitterten, als ich die oberste Schublade aufzog.
    Wenn ich erwartet hatte, dort die Juwelen in einer Kiste mit der Aufschrift GESTOHLEN zu finden, wurde ich bitter enttäuscht. In der Schublade waren nichts als Ordner. Mir sank der Mut, doch dann dachte ich, wenn ich schon einmal da war, konnte Gründlichkeit nicht schaden.
    Einige Ordner waren mit den Namen von Models beschriftet, darin waren Fotos, aber keine, die irgendwie meinen Verdacht erregt hätten. In ein paar der Ordner fanden sich handschriftliche Notizen auf Italienisch, die alles sein konnten, von einem Bericht über ihr letztes Casting bis zu Donatas Einkaufsliste, denn ich verstand nur Bahnhof. Ich nahm mir vor, künftig, wenn ich noch einmal im Ausland herumschnüffelte – ermittelte – einen Übersetzer mitzunehmen.
    Ich sah hoch. Ich war jetzt seit sieben Minuten hier drinnen. Vermutlich konnte Dana Debbie nicht mehr sehr viel länger beschäftigen.
    Ich wollte gerade den Rückzug antreten, als ich einen Ordner entdeckte, der unbeschriftet war. Nach einem weiteren hastigen Blick zur (noch) geschlossenen Bürotür zog ich den Ordner heraus und schlug ihn auf.
    Der Inhalt bestand ausschließlich aus großformatigen Fotos, alle von demselben jungen

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